670 wollten gewinnen
Autor: Dieter Britz
Münnerstadt, Dienstag, 26. Dezember 2017
Mit der Aktion des Gewerbevereins Kaufhaus Mürscht bekennen sich die Einwohner zu ihrem Städtchen
Am Samstagmorgen in der Innenstadt: Blasmusik und ein
ungewohnter Menschenauflauf direkt vor dem Eingang des Rathauses bestimmten
das Bild. Viele Männer, Frauen und Kinder, die am Märchenratespiel des
Gewerbevereins Kaufhaus Mürscht teilgenommen hatten, wollten bei der
Ziehung der Preise mit dabei sein. Und viele von ihnen wurden nicht
enttäuscht und jubelten, als Oliver Schikora ihren Namen verlas, nachdem
die fünfjährige Glücksfee Lea ihre Teilnahmekarte aus der Box gezogen
hatte.
Insgesamt 670 Teilnahmekarten für das Märchenratespiel wurden dieses Jahr
bei den neun Annahmestellen im Stadtgebiet zurückgegeben. Die Teilnehmer
kamen nicht nur aus der Innenstadt und den Stadtteilen selbst, sondern auch
aus umliegenden Städten und Gemeinden einschließlich Bad Kissingen und Bad
Neustadt und einer sogar aus Finsterwalde im südlichen Brandenburg.
In den Schaufenstern von 15 Geschäften in der Stadt waren die Buchstaben
für das Lösungswort "Goldmarie" versteckt, die in die Teilnahmekarten
eingetragen werden mussten. "Mit der Resonanz sind wir wieder sehr
zufrieden, es zeigt, dass es gut angenommen wird und die Menschen gerne in
die Stadt zum Einkaufen kommen" kommentierte Oliver Schikora, Kassierer und
Schriftführer von Kaufhaus Mürscht, die hohe Zahl der Teilnehmer am
Märchenratespiel, das nun zum fünften Mal in der Adventszeit stattfand.
Zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Wolfgang Joa und
Beisitzerin Christine Schikora führte er bei der Verlosung der Preise
Regie.
Zu den Gewinnern zählt auch dieses Jahr wieder die städtische
Jugendmusikschule. Deren Leiter Thomas Reuß konnte eine Spende der
Geschäftsleute über 500 Euro entgegennehmen, die für die Aktion WIM ("wir
musizieren") bestimmt ist. Eine Bläsergruppe unter Leitung von Thomas Reuß
sorgte nicht nur für den musikalischen Rahmen der Ziehung der Gewinner. Sie
spielte zur Freude der Besucher an mehreren Stellen.
Wie war das Weihnachtsgeschäft in den Münnerstädter Geschäften in diesem
Jahr? Arno Reuscher, der Vorsitzende von Kaufhaus Mürscht, des hiesigen
Gewerbevereins also, meinte dazu "es war eher etwas verhalten, denn die
Adventszeit war für uns eine Woche kürzer als sonst. Der Heilige Abend und
der vierte Advent fallen ja dieses Jahr zusammen. Aber ansonsten sind die
Geschäftsleute schon zufrieden."
Viel wird darüber diskutiert, welche Auswirkungen das Internet für den
Handel hat, auch in Münnerstadt. Negative Folgen könne es zum Beispiel für
die Elektro- und Elektronik-Branche haben, wo man sich online gut
informieren könne, sagt dazu Arno Reuschel. Doch es gebe auch den
umgekehrten Trend, dass sich Interessenten zuerst im Internet schlau machen
und dann doch beim lokalen Einzelhandel einkaufen. Das sei weniger anonym,
es gebe keine Betrügereien durch nicht oder falsch gelieferte Ware, bei
Reklamationen sei der Händler vor Ort. Es gebe auch in Münnerstadt
Geschäfte, die ihre Waren und Produkte online anbieten. Reuschel nannte
hier als Beispiel das "Tintenfässchen". Man könne Bücher online bestellen
und sie ohne extra Portokosten am nächsten Tag dort in Empfang nehmen.
Kaufhaus Mürscht leistete auch im zu Ende gehenden Jahr 2017 einen
wichtigen Beitrag für das städtische Leben in Münnerstadt, betonte Arno
Reuschel. Es begann im Februar mit dem Faschingsfez auf dem Anger gemeinsam
mit der Kolpingfamilie. Der Ostermarkt mit dem verkaufsoffenen Sonntag
brachte viele Besucher in die Stadt.
Was bringen die verkaufsoffenen
Sonntage? Umsatzmäßig sehr wenig, aber sie seien gut fürs Image, weiß
Reuschel. Die Geschäftsinhaber hätten dann mehr Zeit, mit den Kunden ins
Gespräch zu kommen und diese seien auch entspannter. Das Stadtfest wurde
mit der Erstellung und Finanzierung eines Werbeflyers unterstützt. Die
dritte Biermeile beim Herbstmarkt war eine Aktion von Kaufhaus Mürscht. Zum
Weihnachtsmarkt wurde wieder ein Flyer herausgebracht. Das
Märchen-Ratespiel schließlich, das letzten Samstag zu mit der
Preisverleihung Ende ging, bildete den Schlusspunkt der Aktionen im Jahr
2017.
Wie geht es 2018 weiter? Die Veranstaltungen sind weitgehend im bewährten
Rahmen geplant, sagt Arno Reuschel. Im Januar bereits soll eine Neuauflage
des Flyers für die Münnercard erscheinen. Zum Ostermarkt ist eine neue
Auflage des Geschäfts- und Einkaufsführer vorgesehen. Und schließlich
meinte Arno Reuschel im Gespräch mit unserer Zeitung "ich bin sehr
gespannt, was sich in Sachen Stadtmarketing tut. Wir sind bereit,
zusammenzuarbeiten und zu unterstützen.
Gewonnen haben:
1. Andreas Simon (Münnercard über 100 Euro), 2. Anton Wüst (50 Euro), 3.
Maria Weis 80 Euro), 4. Josef Riffner (Josef Riffner (15 Euro), 5.
Joy Schimpfkäse (Finsterwalde 15 Euro), 6. Tim Bruckmüller (15 Euro),
7. Winfried Steuer (Bad Kissingen, 10 Euro), 8. Maximilian Zimmer (10
Euro), 9. Lorena Schlembach (Großwenkheim, 10 Euro), 10. Reinhold
Hofmann (Nüdlingen, 10 Euro), 11. Jacob Straub (10 Euro), 12. bis 16.
Preis (Münnercards über 5 Euro) Michael Stühler, Kilian Weidinger
(Reichenbach), Lorenz Weidinger (Reichenbach), Lotta Rößler, Lina
Rößler.
Die Preisträger, die bei der Ziehung am Samstag nicht dabei waren, können
Ihre Gewinne bei Eisen Krais, Veit-Stoß-Straße 25, Münnerstadt, zu den
üblichen Geschäftszeiten abholen.
Die Münnercards, die Kaufhaus Mürscht seit dem Jahr 2014 ausgibt, können in
65 Geschäften, Gastronomiebetrieben, Dienstleistern und Handwerkern in
Münnerstadt eingelöst werden.