Münnerstadt: Große Trauer um Bruno Eckert
Autor: Susanne Will
Münnerstadt, Donnerstag, 10. Oktober 2019
Der ehemalige Stadtrat, Fremdenverkehrsreferent und Studiengenossenfest-Akteur starb im Alter von 72 Jahren. Diese Lücke ist riesig, sagen viele.
Wie verabschiedet man einen Menschen, der Zeit seines Lebens für die Gemeinschaft gearbeitet hat und sich dafür immer jedes "Dankeschön" verbeten hat? Wäre es nach Bruno Eckert gegangen, so hätte er sich vermutlich auch jetzt jedes Wort verbeten. Doch manche Wünsche darf man einfach nicht erfüllen - zu groß war der Einsatz des Mannes für seine Heimatstadt Münnerstadt. Bruno Eckert starb am Mittwoch überraschend im Alter von 72 Jahren während eines Besuchs bei seiner Tochter in München.
Ein Leben für die Gemeinschaft
Heimatspiel, Stadtrat, Golfplatz Maria Bildhausen, Studiengenossenfest - das sind einige Eckpunkte eines Lebens, das Eckert zum Großteil der Gemeinschaft in den Dienst gestellt hat. So sind Schock und Trauer groß in Münnerstadt.
Bruno Eckert wurde in Münnerstadt geboren, er wuchs hier auf, schon früh gehörte er zu denen, die handeln und nicht nur reden. So erinnert sich sein langjähriger Freund Franz Wüst an die 1960er Jahre: "In der Katholischen Jugend haben wir Faschingssitzungen zusammen veranstaltet, mit Elferrat und allem Drum und Dran. Da war er der Präsident mit 17, 18 Jahren."
Paraderolle Michel Stapf
Auch beim Heimatspiel engagierten sich die beiden. Wieder war es Eckert, der - nicht nur im Spiel als langjähriger Michel Stapf und später Baltzer Dietmar - eine führende Rolle einnahm: In den 1970erJahren wurde das Spiel in einen Verein umgewandelt. Bruno Eckert hielt den Vorsitz bis 2017. Wüst: "Er war der erste beim Stühle-aufstellen und der letzte, wenn die Straße gekehrt wurde." Jahrzehnte verkörperte Eckert nicht nur den Verein, er liebte, lebte und belebte das Heimatspiel. "Habt ihr die Schreckensnachricht schon vernommen, die wie ein Blitz in unsre Freude schlug..." - an diesen Satz aus dem Heimatspiel dürften nach der Nachricht vom Tod von Mr. Heimatspiel viele gedacht haben.
Bruno Eckerts Nachfolgerin wurde Claudia Kind. Sie sagt: "Eben waren wir noch in der Freude der erfolgreich abgeschlossenen Saison und nun trifft uns die Nachricht vom Tod unseres langjährigen Vorsitzenden Bruno Eckert. Das Heimatspiel machte einen großen Teil seines Lebens aus. Wir trauern um ihn und unsere Gedanken sind bei seiner Familie, die ihn viel zu früh hergeben musste."
Kooperativ und hilfsbereit
1992 hob er als Gründungsmitglied auch den Golfclub Maria Bildhausen aus der Taufe, lange engagierte er sich als Schriftführer, wie sich Franz Wüst erinnert. Franz Wüst: "Es ist nicht leicht, die richtigen Worte für Bruno zu finden. Ehrungen lehnte er grundsätzlich ab, er stand nie bewusst in der ersten Reihe. Er hatte Ecken, hatte Kanten, er war Realist und ging keiner Diskussion aus dem Weg, weil es ihm um die Sache ging. Dazu war er sehr kooperativ, hilfsbereit und immer lösungsorientiert - mit ihm ging es immer weiter."
Beliebter Pädagoge
Von 1974 bis 2011 war Bruno Eckert Lehrer in Münnerstadt, an der Hauptschule, die später zur Mittelschule wurde. Ulrike Freifrau von und zu der Tann hat Bruno Eckert einige Zeit noch als Kollege erlebt. "Ein sehr überzeugender und kompetenter Lehrer, der immer jedem geholfen hat. Er war sehr gradlinig und auch deshalb ein sehr beliebter Pädagoge: Die Schüler wussten, woran sie bei ihm sind."