Mottener Bürgermeister steht selbst auf der Bühne
Autor: Birgit Will
Motten, Sonntag, 20. Januar 2013
Gemeindeoberhaupt Jochen Vogel (CSU) macht seit 15 Jahren aktiv beim Fasching mit, da änderte auch das "klei Kreischding", also der Nachwuchs im eigenen Haus, in diesem Jahr nichts.
"Das gehört zum Fasching dazu", nimmt es der Mottener Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) gelassen, dass er auch hin und wieder mal beim Büttenabend Kritik einstecken muss. Trotzdem stellt er sich mit auf die Bühne: Seit 15 Jahren unterstütze er den Mottener Fasching aktiv, auch wenn ihm die Zeit für intensives Proben meist fehlt. Immerhin: "Heuer haben wir uns zum ersten Mal zu einer Generalprobe getroffen."
Dabei war im vergangenen Jahr viel los im Haus des Bürgermeisters: Jochen Vogel sei 40 geworden und "e klei Kreischding" eingezogen, berichteten die Narren. Beides kein Grund für den frisch gebackenen Papa, dieses Jahr nicht "in die Bütt" zu steigen. Umso mehr bevorzugt er aber "die kurzen, knackigen Stücke, die auch mal mit einer Probe auskommen". Und: "In diesem Jahr mache ich mal was ganz anderes", gab es heuer weniger aufwändige Verkleidungen wie in den Vorjahren, in denen Vogel als Frau Holle, Sissi oder Apahachi zu sehen war.
Stattdessen versuchte sich das Gemeindeoberhaupt gleich zweimal als flotter Kellner. Im Biergarten mit internationalem Publikum (Torsten Möller, Heiko Will, Alexander Bücher, Holger Porzelt) scheiterten seine Sprachkenntnisse allerdings am Sächsischen. Mit Koch Alexander Büchner punktete er dafür im wieder eröffneten "Will-Bräu" Gasthof als freundlichster Gastwirt. Die Restauranttester (Torsten Möller und Heiko Will) waren für den "Rhöner Charme" des Lobes voll.
Das leidige Thema "Schiefer Kirchturm" war eines der vielen kommunalpolitischen Themen: Beim "Dorfgeschehen" stellten die Beteiligten nämlich erschüttert fest, dass der Turm noch immer "kromm is bie die Sau". Das musste auch der Architekt (Günther Leinweber) zugeben. Den Handwerkern auf dem Kirchturm (Veronika Erb, Ute Becker, Kerstin Link und Rudi Will) ist dafür nichts im Dorf entgangen. Der schiefe Kirmesbaum, die maroden Brücken im Ort und jede Menge Schranken um Motten sind aus der "Vogel"-Perspektive eben besonders gut sichtbar.
"And the Oscar goes to..."
Zur Bundestagswahl schlugen die Mottener gar ihren Bürgermeister als Kanzlerkandidaten vor: Jung, dynamisch, mitten im Leben - die Narren sind sich sicher, dass Jochen Vogel ins Kanzleramt gehört und folglich Motten Hauptstadt werden muss. Wahlprogramm und Wahlkampftruppe (Anja Statt, Theresa Will, Hiltrud Kraft, Torsten Möller, Heiko Will, Thomas Statt und Alexander Weber) stehen. Schicke Wolkenkratzer, Flugplätze und Einkaufszentren müssen her, denn: "Staatsgelder verbauen ist wunderbar". Und wenn erst die moderne Magnetschwebebahn in Betrieb ist, wen juckt dann noch der Ausbau der B27? Der Fernsehturm in Berlin wäre auch überflüssig und der Mottener Aussichtsturm werde kurzerhand aufgestockt. Die Mottener kleckern halt nicht.
Unter dem Motto "And the Oscar goes to..." hatte sich das Sportheim in Motten zum diesjährigen Büttenabend in "Klein-Hollywood" verwandelt. Stars und Sternchen gaben sich die Klinke in die Hand und unter den zahlreichen Nominierungen war nur Hochkarätiges dabei. Alle Nominierten in den zahlreichen Kategorien nahmen die begehrte Trophäe in Empfang.
In der Kategorie "Die blödesten Fragen" sahnte Matthias Müller ab. Halb tot lachte sich das Publikum bei seinem Vortrag. Doch kann man das überhaupt? Was passiert nämlich, wenn man sich zwei Mal halb tot lacht, fragte sich Müller. Und auch die vielen anderen Ungereimtheiten entpuppten sich schließlich doch als gar nicht so blöd. Gemeinsam mit Sabine Breitenbach nahm Müller an dem Abend die Preisverleihungen vor. Es hagelte nur so Trophäen. Aber der Oscar für "das Programm der Spitzenklasse" geht in diesem Jahr zweifelsohne an den SC Motten.
Tanz
Zur Tanzgruppe "Filly Stars" gehören Clara Zeiller, Sina Müller, Marie Heldmann, Josefine Herbert, Chantal Burrell, Paula Wirsing, Jasmin Klüh, Julia Baumbach und Mara Schäfer dabei. Trainiert werden sie von Janina Wahl und Laura Baumann.
Musik
"Four chords" wurde souverän gespielt am Klavier von Steffen Link und gesanglicher Unterstützung durch Kerstin Link und Jochen Link.
Ohne Worte
"Synchron -schwimmen" setzten Alexander Weber, Stefan Leinweber, Uwe Berg, Luisa Herbert, Leonie Will und Veronika Erb ästhetisch anspruchsvoll um.
Märchen
Das Rumpelstilzchen parodierten Katja Breitenbach, Susanne Porzelt, Veronika Erb, Rebecca Leibold, Leonie Will, Luisa Herbert, Patrick Krugund Pascal Erb.
Fußball
Zu einem "Stadionbesuch" verabredeten sich Katja Breitenbach, Anja Statt, Thomas Statt und Jochen Link.
Nachdenklich
"Zeit für Betroffenheit" nahmen sich Steffen Link und Patrick Krug.