Mobiles Netz im Landkreis Bad Kissingen: Es geht voran
Autor: Ellen Mützel
LKR Bad Kissingen, Mittwoch, 05. August 2020
Netzausbau ist ein wichtiges Thema, um den eigenen Standort attraktiv zu halten. Wie ist der derzeitige Stand in den Gemeinden des Landkreises Bad Kissingen und welche Einflussmöglichkeiten haben sie auf den weiteren Ausbau?
Die Sicht der Bürgermeister über die Netzabdeckung ist gespalten. Die einen sind zufrieden, andere sehen große Unterschiede in der Netzabdeckung innerhalb ihres Gemeindegebiets oder sogar innerhalb des Ortes. Zusätzlich variiert die Abdeckung der drei Anbieter, die es in Deutschland gibt.
Das stellt beispielsweise Maßbachs Bürgermeister Matthias Klement (CSU) fest. Einen sogenannten weißen Fleck gebe es in Volkershausen: "Dort sind wir aber bei der Aktion der Telekom ,Wir jagen Funklöcher' ausgewählt worden. Hier soll eigenwirtschaftlich ein Mast der Telekom entstehen", berichtet er.
Zumindest durch das Netz der Telekom sei der Markt Maßbach weitestgehend abgedeckt. "Etwas problematisch ist, dass zum Beispiel Vodafone nur in Poppenlauer verfügbar ist. An der Vielfalt der Anbieter mangelt es somit."
Große Unterschiede
Ähnliche starke Unterschiede bei den Netzbetreibern, sowie an verschiedenen Orten beschreiben die Gemeindevertreter von Aura, Bad Brückenau, Fuchsstadt, Oberthulba und Ramsthal. Daniel Kleinheinz, Geschäftsleiter in Wildflecken, ist zufrieden. "In Wildflecken und Oberwildflecken haben wir Flächendeckend LTE-Empfang."
Im Ortsteil Oberbach gebe es Lücken, die aber ein neu errichteter 5G-Mast voraussichtlich im Herbst schließen soll. Dieser ist einer von zwei 5G-Masten in der Gemeinde Wildflecken. Auch ein weiterer Anbieter habe den Plan, einen Mast in Oberbach zu errichten. "Hier sind wir mit der Kompetenzstelle des Landkreises bereits dabei, eine Kooperation mit der Telekom auf dem neuen Funkmast zu vermitteln", so Kleinheinz.
Kein Flächendeckendes Netz
Dass Gemeinden stark von den Betreibern abhängig sind, zeigt sich in den Schilderungen von Harald Hofmann (CSU), Bürgermeister von Nüdlingen. Er berichtet: "Mit Telekom kann ich zum Beispiel in der Schlossberghalle nicht telefonieren. Mit Vodafone kann ich das schon, aber dafür im Riedweg anscheinend nicht."
Das liege daran, dass die beiden Funkmasten jeweils nur eine Seite des Dorfes gut abdecken. Deswegen habe er bei den Betreibern angefragt, ob sie bei dem jeweilig anderem noch etwas anbringen würden. So müsse nicht extra ein neuer Turm gebaut werden und das Dorf hätte mit beiden Anbietern guten Empfang. "Die Antwort der Betreiber war nein, das geht nicht, das würde technische Probleme geben", sagt Hofmann.