Druckartikel: Mit seinen Tieren feiert Valentin Servatius Erfolge

Mit seinen Tieren feiert Valentin Servatius Erfolge


Autor: Stefan Geiger

Eltingshausen, Freitag, 09. November 2012

"Seit über 40 Jahren sind Brieftauben mein Hobby", sagt Valentin Servatius. "Ihre Pflege gehört einfach zum Tagesablauf, ist immer Freude und keine Belastung." Servatius war 2012 dominierender Züchter im Brieftaubenverein "Schlagtreue".
Mit der Siegerehrung schloss der Brieftaubenverein "Schlagtreue" Eltingshausen die Flugsaison 2012 ab. Vorsitzender Hermann Wolf (rechts) zeichnete die Bestplatzierten (von links) Gerdi und Wolfgang Reith sowie Alois, Dominik und Valentin Servatius aus.      Foto: Stefan Geiger


"Jeden Tag brauche ich ungefähr zwei Stunden, um meine 140 Tauben zu füttern und zu pflegen", erzählt Servatius. "Nach dem Winter kommen zusätzliche Stunden dazu, um die Tiere für die neue Flugsaison vorzubereiten. Dazu lasse ich die Tauben aus dem Stall aufsteigen und Runden über den Ort und in der Nachbarschaft bis beispielsweise nach Bad Kissingen und zurück drehen." Vor allem die Tauben, die in den nachfolgenden Monaten an den Wettflügen teilnehmen, müssten sich auf die Herausforderungen vorbereiten. Die Jüngeren würden von den Älteren geleitet, lernten also, den heimischen Schlag wiederzufinden.

"Bereits mein Vater hatte Tauben, aber die Zucht eingestellt", sagt Servatius. Die Zusatzarbeit sei dem Vater zu viel geworden. Zu viel Dreck hätten die Tiere im Haus gemacht.

"Gegen einen Neubeginn hat sich mein Vater nicht verwehrt", erinnert er sich, "aber nicht im Haus." Nachbar Max Karch, passionierter Brieftaubenfreund und über Jahrzehnte Vorsitzender des Vereins, hatte ihm ein paar Tauben geschenkt. "Damals war ich 13 Jahre alt. Im Garten bauten wir ein kleines Taubenhaus. Mit 20 Tieren fing ich 1973 an."

In den letzten 42 Jahre weitete sich die Taubenzucht aus. Von den 140 Tieren würden 80 an den Preisflügen teilnehmen. "In diesem Jahr hat es einfach gepasst", erklärt Servatius. Die Tiere bringe er in Käfigen zur Sammelstelle der Reisevereinigung Schweinfurt. Von dort werden sie zu den Startorten im Raum Aachen und Belgien gebracht, um die 300 Kilometer zurück zum heimischen Schlag zu bewältigen.

"Am Morgen sind die Tiere schneller. Mit Rückenwind ebenso. So mit 80 bis 100 Kilometern pro Stunde fliegen sie." Es passiere schon, dass eine Taube nicht heimkehre. Das Hobby kostet natürlich. "Das rechne ich nicht groß zusammen. Es ist für mich Sport", erklärt Servatius. Bei den Flügen fallen je gesetzte Taube 38 Cent im Jahr an. Mitzutragen seien die Ergebnislisten. Dazu kommen Futter, Stallausstattung und eventuell der Kauf neuer Tauben. Die Familie steht hinter ihm, zumal auch sein Bruder Alois engagierter und erfolgreicher Taubenzüchter ist.