Druckartikel: Mit "Liedlich" in die gute alte Zeit

Mit "Liedlich" in die gute alte Zeit


Autor: Stefan Geiger

Ebenhausen, Sonntag, 15. November 2015

Ansgar Mauder animierte mit seiner Ziehharmonika im TSV-Sportheim nicht nur zum Mitsingen, sondern unterhielt auch mit Gedichten und Geschichten.
Ansgar Mauder aus Oberwerrn hat im TSV-Sportheim Ebenhausen für Stimmung gesorgt. Beim Wirtshaussingen begleitete er nicht nur mit seiner Ziehharmonika, sondern konnte auch so einige Geschichten und Gedichte vortragen. Foto: Stefan Geiger


Schwelgen in der guten alten Zeit, das konnten im Sportheim "Akropolis" die Gäste, die beim Wirtshaussingen der AH-Abteilung des TSV Ebenhausen drei Stunden in froher Runde genossen. Für Freude und Frohsinn sorgte der Oberwerrner Ansgar Mauder, der die Besucher mit seiner Ziehharmonika zum Mitsingen animierte und den Ablauf mit "Gedichtlich" und "Geschichtlich" auflockerte.
"Wo man singt, da lass dich ruhig nieder.

Böse Menschen kennen keine Lieder." Diesen Spruch belegte der Abend als Angebot der Abteilung, die sich seit Jahren Sport und Kultur, Wandern und Theaterbesuchen, Ausflügen und geselligen Treffen verschrieben hat. Mit Ansgar Mauder aus Oberwerrn fanden sie genau den richtigen Mann, der die bunte Vielfalt an Melodien anstimmt.


Er braucht keine Noten

Der Freizeitmusikant führte bis vor ein paar Jahren seinen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb. Inzwischen lässt er es ruhiger angehen. Dem Allgemeinwohl dient er wie schon seit Jahrzehnten als Mitstreiter in Pfarrgemeinde und Vereinen sowie als Mitglied im Vorstand der Feldgeschworenenvereinigung Schweinfurt Nord.
Musik ist sein Leben. Er braucht keine Noten. Mit seiner Steyrischen, einer diatonischen Ziehharmonika, lebt und blüht er auf und muss nicht lange zum Mitsingen auffordern. Mitgebracht hatte er ein Textheft, sodass je nach Wunsch mehr oder weniger Strophen gewählt werden konnten. Von schmissigen Wanderliedern wie "Wir lieben die Stürme" oder "Wohlauf in Gottes schöne Welt" bis hin zu besinnlichen Weisen wie "Wahre Freundschaft soll nicht wanken" und "Kein schöner Land in dieser Zeit" reicht sein Repertoire, das er geschickt mit lustigen Texten auflockert. Diese Mundartbeiträge wie "Adam und Eva", "Es Fräle beim Beichte", "Beim Dokter" oder "Von Junggselle" stammen aus eigener Feder oder sind seinem heimatlichen Dialekt angepasst.


Wunsch nach Wiederholung

"Ihr singt ganz toll", lobte er die Besucher, die die Pausen gern zum Ratschen oder mit Erinnerung an die "gute, alte Zeit", in der der Wirtshausbesuch für die Männer zum Alltag gehörte, nutzten. Da saß man in der Wirtschaft zusammen, war froh gelaunt und stimmte je nach Lust und Laune das eine oder andere Lied an. Manche Weisen wurden auch etwas abfällig "Lumpeliedlich" genannt, wohl auch, weil das eine oder andere Bier die Stimmung auflockerte.
Der Abend machte allen großen Spaß. Es gab nur strahlende Gesichter. Die Zeit verging wie im Flug. Die Begeisterung war sowohl Dank für die Organisatoren um Abteilungsleiter Thomas Mehn als auch Bitte, dieses Angebot zu wiederholen.