Mit High Heels übers Münnerstädter Pflaster
Autor: Dieter Britz
Münnerstadt, Montag, 05. August 2013
Der Wettbewerb der Stöckelschuhe kam gut an. Bewertet wurden fünf Kriterien. Eindrücke des Contests gibt es hier im Video.
Sind die Münnerstädter Straßen und Gassen für High Heels geeignet, also für Damenschuhe mit einer Absatzhöhe ab zehn Zentimetern, so die Definition im Internetlexikon Wikipedia? Über den holprigen und gepflasterten Anger damit zu schlendern, ist sicher kein reines Vergnügen.
Der neu hergerichtete Gehweg direkt vor dem "Fränkischen Hof" allerdings eignet sich ideal dafür, denn er ist glatt und hat keine breiten Fugen. Dort fand denn auch am Sonntagmittag als krönender Abschluss und Höhepunkt des else!-Kunstprojektes der erste "High Heels Catwalk Contest" statt, etwas frei übersetzt ein "Stöckelschuh-Laufsteg-Wettbewerb".
20 Teilnehmer
20 Mädchen, jüngere und ältere Damen und sogar einige besonders mutige Herren gingen, tänzelten, stöckelten zur Gaudi des großen Publikums mehr oder weniger elegant die Lauffläche hinauf und hinunter und stellten sich den kritischen Augen der dreiköpfigen Jury. Der Wettbewerb war übrigens international besetzt, neben deutschen Teilnehmern gab's auch welche aus Amerika und aus Afrika.
Schon lange vor dem Wettbewerb wurden die Teilnehmer stilecht ausstaffiert, manche hatten natürlich ihr eigenes Outfit dabei. Sonja Johannes fungierte fachkundig als Model-Coach und führte allen vor, wie sie sich auf einem Laufsteg bewegen müssen, um beim Publikum einer Modenschau gut anzukommen, inklusive richtigem Hüft- und Po-Schwung. Den Wettbewerb selbst moderierte Hartmut Hessel, der sich mit seinen Kommentaren als wahrer Experte in Sachen Schuhe und Mode entpuppte.
Gleich zu Beginn klärte er die ratlos dreinblickenden Zuschauer auf, nach welchen Kriterien die Jury bewerten würde. Fünf Kategorien waren zu berücksichtigen: zunächst die Schuhe an sich (Absatz-Höhe und -Dicke), Laufstil (Haltung, Eleganz, Taktgefühl), Laufsicherheit, Outfit (passende Bekleidung) und schließlich Entertainment (zu Deutsch: Unterhaltungswert). Viel Arbeit also für die drei Juroren.
Meist waren sie sehr freigiebig mit den Punkten, und wenn sie mal sparsam damit umgingen, dann gab es oft Pfiffe und Buhrufe aus dem Publikum. Gelegentlich ging es zu wie bei Dieter Bohlen im Fernsehen, zum Beispiel als ein Juror Mia Hochrein, die beim Wettbewerb unter dem Pseudonym "Elvira" mitmachte, empfahl: "Elvira, such dir 'n anderen Job".
Aus den Zuschauerreihen kamen prompt Buhrufe und Pfiffe. Die Jury schaute sich übrigens nicht nur das Outfit und den Laufstil der Teilnehmer an, sondern nahm es meist sehr genau mit der Arbeit. Mitentscheidend war, wie schon erwähnt, die Absatz-Höhe. Mal wurde geschätzt, notfalls musste ein Zollstock zum Nachmessen herhalten.
Die zwölf Zentimeter einer jungen Dame hatten lange Bestand. Dann allerdings kam Oliver Schikora mit 13 Zentimetern Absatzhöhe - und die blieben dann auch einsamer Rekord. Bleibt festzuhalten, dass es ihm gelang, damit recht sicher über den Laufsteg zu gehen. Ob er heimlich geübt hat, schon vor den Trainingsrunden mit Sonja Johannes? Die Gewinner bekamen Miniaturschuhe. Bei den Mädchen siegten punktgleich Anja und Lelia Büttner, bei den Damen Annette Bildhauer, bei den Männern Udo Maly.