Mit den Menschen trauern, ohne selbst zu trauern
Autor: Sigismund von Dobschütz
Bad Kissingen, Freitag, 06. Mai 2016
Langjährige Mitarbeiter sind beim Bad Kissinger Bestattungsunternehmen Meder keine Seltenheit.
Nach fast 42 Jahren wurde jetzt Trauerberater Karl-Dieter Schneider (63) von den Firmeninhabern Mona und Josef Meder in den Ruhestand verabschiedet. Seine Kollegin Cornelia Kuhnen (61) feierte ihr 45-jähriges Dienstjubiläum.
Nach Anfangsjahren als Bestatter wechselte Schneider später in die Beraterfunktion, um Hinterbliebenen mit kompetenter Hilfe zur Seite zu stehen.
Nach vier Jahrzehnten mit Feiertagsarbeit und Nachtschichten freut er sich jetzt auf seinen Ruhestand, will sich um die Enkelin kümmern und schwimmen gehen. Der Umgang mit Trauernden war für ihn nicht immer einfach: "Man darf die Trauer der Hinterbliebenen nicht zu sehr an sich herankommen lassen."
Das hat auch Cornelia Kuhnen erfahren. Obwohl sie 45 Jahre lang hauptsächlich mit der Büroarbeit von Buchhaltung bis Einkauf betraut war, machten ihr die Schilderungen der Kollegen manches Mal zu schaffen. Besonders der Unfalltod eines 16-Jährigen blieb ihr in Erinnerung. "Damals war ich gerade schwanger." Wegen ihrer Kinder arbeitete Cornelia Kuhnen einige Jahre halbtags, die 17 Jahre davor und nun wieder seit drei Jahren aber ganztägig. "Meine 50 Jahre bei Meder will ich vollmachen." ksvd