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Minusrekord im Terrassenbad


Autor: Thomas Mäuser

Bad Kissingen, Freitag, 12. Sept. 2014

Das Bad Kissinger Freibad verzeichnete 2014 mit 64 054 Besuchern das schlechteste Ergebnis seit seinem Bestehen. Die Stadt macht das schlechte Wetter dafür verantwortlich.
Silvio Grezegofoke und Lukas Kiesel räumen die letzten Reste einer durch das schlechte Wetter verkorksten Freibad-Saison auf. Foto: Thomas Mäuser


Bad Kissingen — "Ob ich noch einmal so ein Jahr möchte? Nie mehr", zieht der Betriebsleiter des Terrassenschwimmbades, Roland Bühner, seine persönliche Bilanz. Denn das Bad hat heuer Rekordzahlen geschrieben - und zwar keine positiven. Mit 64 054 Besuchern erlebte es seine bisher schlechteste Saison. "Schuld war ganz eindeutig das Wetter", sagt Bühner.
"Wir machen unser Geschäft in Schönwetter-Lagen", fährt Bühner fort.

Bester Tag war heuer zum Beispiel der 9. Juni mit 3901 Besuchern, vom 7. bis 9. Juni, also bei bestem Sommerwetter, waren es 9340. Das bestätigt laut Bühner die Erfahrung, dass die insgesamt schlechten Zahlen dieses Jahres wetterbedingt sind: "Wenn die Sonne scheint, kommen die Leute auch." Der Betriebsleiter wartet mit weiteren Zahlen auf. So zum Beispiel mit denen aus dem Jahrhundertsommer 2003: "Da kamen alleine in einem Monat über 62 000 Besucher."
Verglichen mit dem Vorjahr meldete das Terrassenfreibad 28 Prozent weniger Wasserratten. Und da sei man noch vergleichsweise gut weggekommen, meint Bühner. Denn auch die anderen Bäder im Freistaat litten unter einer Besucherflaute. Laut Bühner vermeldeten sie einen Rückgang von bis zu 50 Prozent, der Schnitt liege bei einem Minus von 33 Prozent.

Vergleichsweise gut

Auch verglichen mit den Bädern in der Region stehe man noch vergleichsweise sehr gut da. Das liege daran, dass das Terrassenbad eine sehr hohe Anzahl an Stammgästen hat, die bei jedem Wetter kommen.
Nur einmal habe das Terrassenschwimmbad noch schlechtere Besucherzahlen gehabt. 1987 kamen nur 48 900 Gäste. Aber diese Zahl sei mit der des Jahres 2014 nicht vergleichbar. Damals sei das Bad umgebaut worden, da standen auch nicht alle Becken zur Verfügung.
Vielleicht wären die Zahlen des aktuellen Jahres noch ein Quäntchen besser geworden, wenn die verantwortlichen die Saison um eine Woche verlängert hätten. Roland Bühner erinnert an den Stadtratsbeschluss, der eine Schließung zum 1. September vorsah. "Bei schönem Wetter hätten wir laut Stadtrat bis zum 7. September verlängern können", sagt Bühner. Doch das hätte bei diesem Wetter nicht viel gebracht, außer noch höherer Betriebskosten. Denn in Bad Kissingen wird das Wasser an jedem Betriebstag auf 23 Grad aufgeheizt.
Wie mehrfach berichtet, hat das Terrassenbad erheblichen Renovierungsbedarf im Bereich der Becken und der Beckenköpfe. Entsprechende Ausschreibungen haben bisher jedoch kein Ergebnis gebracht. Eine neue soll im Frühjahr folgen. Der Kostenvoranschlag spricht von 2,4 Millionen Euro. Wie der Referatsleiter Gebäudemanagement, Hans Bauer, in der vergangenen Woche auf Anfrage der Saale-Zeitung betonte, könnte es schlimmstenfalls dazu kommen, dass 2015 nicht alle Becken zur Verfügung stehen.
Davon ungeachtet bereiten Bühner und seine Mitarbeiter das Bad auf den Winter vor. So werden die Filter gespült, der Wasserspiegel etwas abgesenkt und Eisdruckpolster an den Beckenrändern angebracht.
"Wir überprüfen alle Silikonfugen, beschädigte Fliesen werden ausgebessert, damit nicht noch mehr Frostschäden entstehen", sagt Bühner.