Michael Krammer als Stadtpfarrer eingeführt
Autor: Thomas Dill
Bad Brückenau, Dienstag, 01. Oktober 2013
Dekan Michael Krammer ist nun auch offiziell der katholische Stadtpfarrer von Bad Brückenau. Allerdings erst einmal zunächst für drei Jahre, wie es die Ernennungsurkunde ausweist.
"Statt Pfarrer wird nun Stadtpfarrer", lautete das tiefgründige Schlusswort von Dekan und jetzt auch offiziellem Stadtpfarrer Michael Krammer nach einem gut drei Stunden dauernden Festgottesdienst mit anschließendem Empfang. Seit Anfang Dezember 2012 war er als Pfarradministrator von Bad Brückenau für die Vakanz-Vertretung zuständig. Nun wurde er es amtlich - mit Urkunde und Schlüsselübergabe.
Die bis auf den letzten Platz gefüllte Bad Brückenauer Pfarrkirche Sankt Bartholomäus zeugte trotz des gleichzeitigen verkaufsoffenen Sonntags von der großen Freude und Erleichterung der Gläubigen, dass das Brückenauer Kirchenschiff nun wieder auf geregeltem Kurs segele. Wenn auch nur für zunächst drei Jahre, laut Ernennungsurkunde.
Begleitet von einem Dutzend Geistlichen und Diakonen, den Klängen der kircheneigenen Georgibläser, zahlreichen Fahnenabordnungen sowie Delegationen aus Verbänden und Vereinen erfolgte der Einzug in die Kirche.
Prodekan Armin Haas aus Schondra hatte die Aufgabe, den neuen Stadtpfarrer in sein Amt einzuführen. "Nach fast einem Jahr Vakanz ist dies ein freudiger Tag für die Kirchengemeinde. Endlich herrschen wieder klare Verhältnisse. Durch die Beistellung eines Pfarrvikars (ein Pfarrer ohne verwaltungstechnische Befugnisse) werden neue Strukturen geschaffen", betonte Haas. "Dennoch handelt es sich um eine Notlösung, denn die Mehrarbeit will bewältigt werden." Es sei aber für Brückenau der realistisch machbarste Weg gewesen, so Haas weiter. Er appellierte an den neuen Stadtpfarrer: "Bewahre trotzdem immer Deine innere Lockerheit und Dein stetes Lächeln."
Viel Bewegung
Die Pfarreiengemeinschaft Sankt Georg mit der Stadtpfarrei Sankt Bartholomäus, den Kuratien Volkers und Wernarz sowie der Filialkirche Römershag ermahnte er, dass mehr denn je auch in Bad Brückenau die Kirche in Bewegung sei und vereinte Kräfte sowie ein neuer Wille zum Miteinander gefragt seien.
Diese Bewegung konnte man deutlich während des Festgottesdienstes spüren, denn irgendwie brauste die vom Bad Kissinger Stadtkantor Burkhard Ascherl gespielte Kirchenorgel noch viel mächtiger auf. Es jubilierten der Kirchenchor und die Schola unter der Leitung von Kantor Markus Wollmann um die Wette, so dass der Gottesdienst doch rasch vorüber ging.
Herr über neun Kirchtürme
Mit Wirkung zum 1. November 2013 wird Pfarrer Michael Krammer neben seiner Arbeit als Pfarrer von Kothen, Motten, Speicherz und dem Wallfahrtsort Maria Ehrenberg nun auch die Pfarreiengemeinschaft Sankt Georg übernehmen. "Ich bin Herr über neun Kirchtürme und sieben Kirchenverwaltungen", so ein Zwischenruf Krammers bei einem der Grußworte.
Auch der seit drei Wochen schon in der Gemeinde tätige Pfarrvikar Norbert Wahler, vorher Kaplan in Bad Kissingen, wurde nun offiziell in der Pfarreiengemeinschaft begrüßt und eingeführt.
Große Erleichterung
Aus den einzelnen Grußworten, teils in der Kirche, teils auch während des Empfangs im Pfarrheimsaal, spiegelte sich die große Erleichterung und Freude über das Ende der Vakanz und das zukünftige Wirken dieser priesterlichen Doppelspitze wider. "Gott sei Dank, wir haben wieder einen Pfarrer", freute sich die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Waltraud Klüber. Margarita Huppmann-Fronczek, die für die Kirchenverwaltungen sprach, lobte den neuen Stadtpfarrer "als Kommunikator, Inspirator und Glaubensverkünder mit spürbarer Präsenz".
Seine Mitchristen, am Gemeindeleben aktiv mitzuarbeiten und die Einführung als Signal für einen Aufbruch zu deuten, ermahnte Arnold Brust als Vertreter der Volkerser Gläubigen. Zwei Schultüten als Zeichen des Neustarts überreichte Karl-Heinz Schmidt - er sprach für alle kirchlichen Verbände - den beiden Geistlichen.
Eindringliche Worte hatte Gerd Kirchner, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde für die Geistlichen und die Kirchengemeinde parat: "Eine konfessionelle Selbstgenügsamkeit können und dürfen wir uns in Bad Brückenau nicht leisten. In der Grundschule gibt es mittlerweile neben den beiden konfessionellen Religionsunterrichten einen dritten gleichgroßen Zug mit Ethik.” Insofern freue er sich schon jetzt auf gemeinsame Aktivitäten und die gemeinsame Arbeit, die oft im scheinbar Verborgenen liegt.