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Meisterschaft der Hirschrufer: Franke Fabian Menzel gewinnt kuriosen Wettbewerb


Autor: Agentur dpa, Kyrill Wunderlich

Nüdlingen, Sonntag, 04. Februar 2024

Jubel bei der deutschen Meisterschaft der Hirschrufer: Ein Franke setzte sich gegen die Konkurrenz durch und entschied den Wettbewerb für sich. Damit qualifizierte er sich für die EM. Die Aufgabenstellung mag Laien sehr ausgefallen erscheinen.
Auf der Messe "Jagd & Hund" fand in diesem Jahr bereits zum 25. Mal die Deutsche Meisterschaft der Hirschrufer statt. Ein Franke setzte sich gegen die Konkurrenz durch.


Ein Franke ist deutscher Meister: Fabian Menzel aus Nüdlingen (Landkreis Bad Kissingen) ist erneut deutscher Meister der Hirschrufer. Bei dem skurrilen Spektakel setzte sich der Jäger aus Bayern als Titelverteidiger am Freitag (2. Februar 2024) gegen 16 Konkurrenten aus sieben Bundesländern durch.

Bereits zum 25. Mal hatte die Messe "Jagd und Hund" gemeinsam mit dem Jagdmagazin "Wild und Hund" den großen Wettstreit unter Deutschlands besten Hirschlaut-Imitatoren ausgerufen. Die Deutsche Meisterschaft der Hirschrufer gilt als einer der Höhepunkte der großen Publikumsmesse in Dortmund, die noch bis Sonntag (4. Februar) Zehntausende in die Messehallen lockt.

Meisterschaft der Hirschrufer: Franke Fabian Menzel für EM qualifiziert 

Den zweiten Platz holte sich, wie im Vorjahr, Thomas Soltwedel aus Dobbin-Linstow in Mecklenburg-Vorpommern. Platz drei ging an Jerome Böhm aus Wedemark in Niedersachsen.  Sie alle qualifizieren sich damit für die Europameisterschaft der Hirschrufer im Mai in Polen. Böhm setzte sich erst im Stechen gegen Gösta Rehse aus Lübz-Gischow (Mecklenburg-Vorpommern) durch.

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Die Teilnehmer röhrten in drei Disziplinen um die Wette - denn die Lautäußerungen eines Hirsches variieren je nach Alter, Gemütsverfassung und Phase der Brunft. In diesem Jahr galt es zunächst, die Stimme eines "alten, suchenden Hirsches" zu imitieren. In der zweiten Runde galt es, ein "Rufduell zweier gleich starker Hirsche auf dem Höhepunkt der Brunft" wiederzugeben. Gewissermaßen als Höhepunkt schloss der Wettbewerb mit der Herausforderung, wie ein siegreicher Hirsch nach dem Kampf zu klingen.

Zum Einsatz kommen dürfen dabei verschiedene Hilfsmittel - Ochsenhörner, Glaszylinder und Tritonmuscheln - durch die der Klang verstärkt wird. Die Jury, bestehend aus Förstern, Jägern und Experten für Rotwild, vergab ihre Punkte dabei wie immer blind: Sie lauschen den Klängen der Wettbewerbsteilnehmer über Kopfhörer - ohne zu wissen, wer wann antritt.

Lock- und Rufjagd lebendig halten: Das steckt hinter dem kuriosen Wettbewerb

Der Wettbewerb soll das anspruchsvolle Handwerk der Lock- und Rufjagd lebendig halten. Um die Sprache der Hirsche zu erlernen, brauche es oft jahrelange Erfahrungen mit dem Verhalten von Rotwild. Gelingt die Imitation, können sich Jäger auf diese Weise einem Hirsch als Nebenbuhler annähern oder ihn sogar anlocken.