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Mehr Platz für Kinder


Autor: Björn Hein

Stralsbach, Dienstag, 27. Mai 2014

Der Kindergarten in Stralsbach wurde feierlich eingeweiht. Das Konzept der Einrichtung spiegelt die Architektur wieder.
Der neu renovierte und erweiterte Kindergarten in Stralsbach wurde feierlich eingeweiht. Selbstverständlich unter Beteiligung der Hauptpersonen, den Kindern, die ein Stück aufführten.  Foto: Björn Hein


Vom neuen Kindergarten ist der fünfjährige Janis Schuldheis begeistert. "Am meisten gefällt mir der Bewegungsraum", sagt der kleine Stralsbacher, und "der neue Kindergarten ist viel schöner als der alte".
In einem feierlichen Akt wurde der Kindergarten in Stralsbach von Diakon Michael Schlereth eingeweiht, musikalisch begleitet von der Gruppe "Nur Mut". Die Kindergartenkinder führten ein kleines Spiel vom "Löwenzahn" auf und sprachen auch die Fürbitten. Architekt Klaus Markard übergab nach der Segnung der Räumlichkeiten Kindergartenleiterin Edeltraud Arnold symbolisch die Schlüssel zum neu eingerichteten Kindergarten.
Dabei erläuterte der Architekt den Ablauf der Baumaßnahmen. Grund für die Erweiterung des Stralsbacher Kindergartens sei unter anderem die vom Gesetzgeber festgeschriebene Pflicht gewesen, Krippenplätze für Kinder unter drei Jahre zu schaffen. In Stralsbach verfolge man dabei ein ganz besonderes Konzept - sollen doch alle Altersgruppen miteinander in Kontakt treten können, ohne trennende Schranken, was sich eben auch in der Architektur zeige. Mit dem neu eingerichteten Wickel-, Wasch- und WC-Raum könne man sicherstellen, dass sich auch die Kleinsten gut versorgt wissen.
Im März 2011 habe man einen ersten Entwurf vorgelegt, der in zahlreichen Besprechungen mit vielen Gremien aktualisiert wurde. Der Bauantrag wurde im Januar 2012 gestellt, im Mai erhielt man schließlich die Genehmigung zum Bauen. Im Oktober ging es ans Werk. "Die Rohbauarbeiten gingen gut voran, es hat alles perfekt geklappt", erinnert sich Klaus Markard. Nachdem im November die Dachdeckerarbeiten abgeschlossen worden waren, ging es ans Entkernen des Gebäudes und dem Neuaufbau im Innenraum. Mitte September 2013 war es dann soweit: Das Gelände war fertig und die Kinder, die zwischenzeitlich in der alten Schule untergebracht waren, konnten in das neu sanierte Gebäude einziehen.
"Die Räumlichkeiten wurden durch den Umbau um rund 45 Prozent vergrößert, die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten war sehr gut", lobte der Architekt. Dabei sprach er aber auch von leicht erhöhten Kosten, die die Sanierung verursacht habe. Hervorgerufen wurden die Mehrkosten von rund 19 000 Euro dadurch, dass man energetische Maßnahmen umgesetzt habe, die im Gegenzug laufende Kosten einsparten. Auch die komplette Erneuerung der Elektronik war teurer als anfangs gedacht.
"Die Kinder sind die Zukunft unseres Marktes. Deshalb war klar, dass das in die Jahre gekommene Gebäude saniert werden musste", merkte stellvertretender Bürgermeister Daniel Wehner an. Jetzt hätten die Kinder auf 245 m² wieder die Möglichkeit zum Spielen, Toben, Essen und Schlafen. Die Gemeinde habe sich mit rund 183 000 Euro am Umbau beteiligt. "Insgesamt hat der Markt in den vergangenen Jahren mehr als eine Million Euro in den Umbau der Kindergärten investiert", führte Wehner weiter aus.
Eine Sanierung des Kindergartens sei dringend nötig gewesen, sagte die Kindergartenleiterin Edeltraud Arnold. Mit dem Umsetzen der Maßnahmen hätten sich die Rahmenbedingungen für alle Kinder verbessert und man sei für die Zukunft jetzt gut gerüstet. "Besonders mit dem Wickel- und Schlafraum hat man ganz andere Möglichkeiten der Betreuung."

19 Kinder sind untergebracht

Die Atmosphäre, die nach dem Umbau entstanden ist, spricht die Kinder ganz besonders an und auch die neuen Spielgeräte laden zum Erkunden ein. Durch die Vergrößerung der Räumlichkeiten habe man mehr Platz. Insgesamt seien 19 Kinder von 1 bis 6 Jahren in Stralsbach untergebracht, angenommen werden Kinder bereits mit einem Jahr, wenn dies gewünscht ist. "Je nach Bedarf bieten wir auch Schulkinderbetreuung an", sagte Arnold. Vom Konzept her unterscheide man sich von anderen Einrichtungen - in Stralsbach will man, dass jeder mit jedem spielen kann. Die Trennung von 1-3 und von 3-6-Jährigen, die in anderen Kindergärten herrsche, gebe es hier nicht bzw. nicht so streng. "Natürlich machen wir dem Alter entsprechend verschiedene Angebote. Beim freien Spielen kann aber jeder mit jedem in Kontakt kommen, wenn er dies will", sagt Arnold.
Janis Schuldheis hat nach eigenem Bekunden, viel Spaß an den neuen Spielsachen. "Ich spiele auch gern mit den Kleinen", sagt er und bestätigt damit das Konzept der Einrichtung. Er findet es schön, dass hier jeder mit jedem spielen kann.