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Mehr Gäste, mehr Übernachtungen in Bad Kissingen


Autor: Ralf Ruppert

Bad Kissingen, Dienstag, 13. Januar 2015

Die Staatsbad GmbH hat 1,62 Millionen Übernachtungen für 2014 gezählt. Dieses Plus von vier Prozent und der beste Wert seit 18 Jahren freuen auch Finanzminister Söder...


Im Sommer war Maria Thome aus dem Kreis Karlsruhe zum ersten Mal in Bad Kissingen, nun kehrte sie zurück und brachte gleich noch vier Freundinnen aus ihrer Gymnastik-Gruppe mit. "Es gefällt mir hier alles, die Wanderwege zum Altenberg, die Kurkonzerte, die Bauten", schwärmt sie. Gemeinsam mit Waltraud Scharf und Maritta Burger informierte sie sich gestern bei der Tourist-Info im Arkadenbau über aktuelle Angebote.

"Das Städtle ist wirklich schön", hat auch Maritta Burger nicht bereut, sich zu der Resie überreden zu lassen.
Die Frauen schätzen den guten Service in der Stadt und waren auch schon zum Einkaufen in der Fußgängerzone. Dafür nutzen sie den Shuttle-Bus von ihrem Hotel in die Innenstadt: Alle halbe Stunde fährt der von und zum "Cup Vitalis". Das Hotel hat viel dazu beigetragen, dass Bad Kissingen die 1,6-Millionen-Marke bei den Übernachtungen geknackt hat: "Wir hatten im vergangenen Jahr 64 300 Übernachtungen", berichtet Operations Manager Pascal Muller. Das Hotel eröffnete erst Mitte 2013, im ersten Jahr verzeichnete Muller 25 500 Übernachtungen in den 306 Betten, für heuer hat er sich die Marke 68 000 vorgenommen. "Im Moment läuft es sehr gut."
Der gute Trend gilt für ganz Bad Kissingen: Unmittelbar nach dem erfolgreichsten Kissinger Winterzauber seit mehr als 10 Jahren hat die Bayerische Staatsbad Bad Kissingen GmbH gestern die höchste Zahl an Übernachtungen seit 1996 gemeldet: 1 619 761 wurden bis gestern erfasst, weitere könnten theoretisch noch durch Nachmeldungen dazukommen. Dabei wurden sämtliche Betriebe in Bad Kissingen - Ferienwohnungen, Pensionen, Hotels, Campingmöglichkeiten, Kliniken und Sanatorien - berücksichtigt.

"Bad Kissingen im Aufwind"

1 557 501 Gästeübernachtungen waren es 2013, das bedeutet ein Plus von rund 4 Prozent. Bei den Gästeankünften gab es sogar gut 6 Prozent mehr: Die Zahl der Anreisen stieg von 230 634 auf 244 553. Dieser positive Trend tönte gestern bis nach München: "Bad Kissingen hat sich gut entwickelt und ist im Aufwind", kommentierte der bayerische Finanzminister Markus Söder die Zahlen aus dem bekanntesten der fünf bayerischen Staatsbäder auf Nachfrage. Und: "Wir wollen durch die massiven Investitionen durch die Baumaßnahmen, bis 2017 weitere Investitionen von 75 Millionen Euro, diesen Aufwärtstrend stabilisieren und festigen."
"Wir befinden uns auf dem richtigen Weg, Bad Kissingen als Tourismus- und Gesundheitsstandort weiterhin erfolgreich auf dem Markt zu positionieren", sagte auch Kurdirektor Frank Oette. Der Trend zeige, dass es sich für touristische Leistungsträger lohne, in der Stadt Bad Kissingen zu investieren, nutzt auch Oette die Zahlen gleich zur Eigenwerbung.
"Dieses Ergebnis ist für uns Lohn und Ansporn zugleich, Bad Kissingen als erstklassigen Kultur-, Tourismus- und Gesundheitsstandort weiter zu etablieren", erklärt der Kurdirektor, und: "Wir sind optimistisch, dass wir dieses Niveau auch 2015 halten können." Dass für mehr Übernachtungen jedes Jahr noch mehr Gäste notwendig sind, also die Aufenthaltsdauer immer weiter sinkt, sei ein allgemeiner Trend - "was gleichzeitig bedeutet, dass wir weiterhin größere Anstrengungen unternehmen müssen, um mit einer stetig wachsenden Gästezahl die gleichen Übernachtungszahlen zu generieren."  Seite 2

Genaue Gäste- und Übernachtungszahlen nennt Andrea Hergenröther, Geschäftsführerin des Hotels "Frankenland", zwar keine, aber: "Wir haben uns um fünf Prozent gesteigert", blickt auch sie zufrieden auf das Jahr 2014 zurück. Damit liegt sie voll im allgemeinen positiven Trend der Stadt. Erfolgsfaktoren fallen Hergenröder jede Menge ein: "Kissinger Sommer, Winterzauber, Rakoczyfest, die schönen Bauten, das Jugendmusikkorps und vieles mehr" würden die Gäste nach Bad Kissingen locken. "Wir haben immer noch mehr Individualgäste als Tagungsgäste", verrät sie über den Kundenkreis, der die 835 Betten des Hotels "Frankenland" füllt. Sechsstellig sei die Zahl der Übernachtungen in ihrem Hotel. "Gerade für die 60-plus-Gäste ist das Kurorchester sehr wichtig", weiß Hergenröther aus Gesprächen mit Gästen. Für jüngere Gäste sei eher der hauseigene Spa-Bereich wichtig, aber auch sie würden ein Gesamtpaket kaufen. Und da stimme fast alles - nur in der Innenstadt würde sie sich "noch mehr individuelle Läden" wünschen.

"Aussichten werden noch besser"

Über die positiven Zahlen der Statistik freut sich auch Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD): "Die Übernachtungszahlen für das Jahr 2014 sprechen eine deutliche Sprache: Bad Kissingen ist und bleibt auf dem Erfolgsweg. Wir sind eine hochattraktive Stadt im Gesundheits- und Tourismussektor." Das sei eine Verpflichtung, so weiter zu arbeiten wie in den letzten Jahren. Zudem sieht der OB Anlass zum Optimismus: "Die Aussichten werden noch besser, wenn man an die neuen Hotels und an die Unesco-Weltkulturerbe-Bewerbung der Stadt denkt."

Grundlage Die Staatsbad GmbH hat für die Gästestatistik die Daten von 192 Betrieben ausgewertet, die zusammen 7268 Betten haben.

Aufteilung Zu den 1 619 761 Übernachtungen haben Privatgäste 837 797 beigesteuert, die restlichen 781 964 kamen von die Versicherungsgästen. Bei den 244 553 Anreisen entfallen 215 534 auf Privat- und 29 019 auf Versicherungsgäste.

Dauer Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug im vergangenen Jahr 6,62 Nächte.

Kurtaxe Die Kurtaxe liegt in Bad Kissingen aktuell bei 3,50 Euro und ist ab der ersten Übernachtung fällig. Für Tagungs- und Seminargäste sowie alle beruflich bedingten Aufenthalte werden 1,70 Euro pro Nacht fällig, Schwerbehinderte müssen 3,00 Euro zahlen.