Druckartikel: Markus Söder stellt seinen "Masterplan" für Bad Kissingen vor

Markus Söder stellt seinen "Masterplan" für Bad Kissingen vor


Autor: Ralf Ruppert

Bad Kissingen, Montag, 21. Dezember 2015

Der Finanzminister macht klare Vorgaben: Das Hotel wird neu ausgeschrieben, bei Neumann-Flügel und Kurhausbad soll es 2016 los gehen und im Innenhof des Luitpoldbades gibt es zusätzlich eine Bühne.
Macht hoch die Tür: Finanzminister Markus Söder kam kurz vor Weihnachten höchstpersönlich, um die Pläne des Freistaates für Bad Kissingens Zukunft vorzustellen. Foto: Ralf Ruppert


Drei Tage vor Heiligabend kam Finanzminister Markus Söder (CSU) nach Bad Kissingen, um gute Nachrichten zu überbringen: Mehr als 70 Millionen Euro investiere der Freistaat Bayern in Bad Kissingen. Der bereits laufende Umbau des Luitpoldbades zum Behördenzentrum ist darin zwar bereits enthalten, aber Söder nannte auch für fest gefahrene Projekte klare Perspektiven: Wie bereits vorab bekannt wurde, soll die Außenstelle des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in den Neumann-Flügel und das Kurhausbad kommen, die zusammen ab Mitte 2016 für 27 Millionen Euro saniert werden. Und beim Hotel wird die Ausschreibung auf Anfang gesetzt: "Wir müssen jetzt aus dieser Endlos-Schleife mit dem Hotel raus", gab Söder als Devise aus.


"Fünf-Sterne-Experte"

"Wir haben uns noch nie in irgendeinem Staatsbad so intensiv bemüht", sagte Söder im Rückblick auf die eineinhalbjährige Suche nach einem Investor. Das Finanzministerium sei "jedem denkbaren Hinweis" nachgegangen. Aber: "Es hat sich kein wirtschaftlich solides Angebot ergeben." Er persönlich habe sich intensiv mit dem Thema beschäftigt: "Ich bin mittlerweile Fünf-Sterne-Experte", kommentierte Söder seinen Einsatz, und witzelte gleich dazu: "Ich will nicht sagen, dass ich Fünf-Sterne-Minister bin."

Das Ergebnis ist aus Söders Sicht eindeutig: "Fünf Sterne gehen nicht." In ganz Oberfranken, also etwa auch in Bayreuth gebe es kein Fünf-Sterne-Hotel, auch in Würzburg nicht und in Nürnberg nur zwei, die trotz Messe-Standort nicht einfach zu führen seien. Deshalb wird nun neu ein Vier-Sterne-Plus-Hotel ausgeschrieben. "Das geht, aber nur mit Privat-Eigentum", ist sich Söder sicher.


Hotel als "dominante Konstante"

Der Freistaat will also die neue Kurzonen-Satzung der Stadt, die 25 Prozent Eigentumswohnungen zulassen ausnutzen. Und zwar, wie bereits vorab durchgesickert war, mit der Übertragung von Flächen aus dem östlichen Bereich auf die Teilfläche am Kurpark: Rund 6000 Quadratmeter Nutzfläche dürften Neumann-Flügel und Kurhausbad zusammen haben, macht 2000 zusätzliche Quadratmeter, die im vorderen Bereich zusätzlich für Luxuswohnungen gebaut werden könnten.

Wie groß das eigentliche Hotel werden soll, konnte Söder auch auf Nachfrage nicht konkret sagen. Er stellte jedoch klar: "Die Ausschreibung ist für ein Hotel." Und: "Das Hotel soll die dominante Konstante sein." Um mindestens 50 Prozent Nutzung für den Fremdenverkehr zu haben, müssten also mindestens 6000 Quadratmeter neu gebaut werden: 3000 Quadratmeter Hotel-Nutzung, dazu 1000 Quadratmeter Wohnungen und die 2000 Quadratmeter, die von der hinteren Teilfläche übertragen werden. Söder selbst nannte allerdings keinerlei Zahlen.

Eine klare Perspektive gibt es dagegen für Kurhausbad und Neumann-Flügel: Bis Mitte 2020 soll das Domizil für die neue Behörde fertig werden: 100 qualifizierte Arbeitsplätze inklusive Labor entstehen dort. Im Kurhausbad sind auf Wunsch der Stadt zudem eine Heilquellen-Lounge, eine Schauabfüllung Bad Kissinger Wässer und ein gastronomischer Betrieb eingeplant. Zudem werde ein Showroom aufgenommen, in dem das Zentrum für Telemedizin neueste technische Entwicklungen vorstellt.

Neue Pläne gibt es zudem für das Luitpoldbad: Zusätzlich zum 37 Millionen Euro teuren Umbau zum Behördenzentrum, investiert der Freistaat 1,8 Millionen Euro in den Innenhof: Dort soll Bühnentechnik für Konzerte mit bis zu 1800 Besuchern eingebaut werden.