Mann aus Bad Kissingen stirbt bei Usedom-Urlaub - Hotel äußert sich zu Tragödie
Autor: Stefan Lutter, Alexander Milesevic, Agentur dpa, Isabel Schaffner
Usedom, Mittwoch, 13. März 2024
Ende Februar 2024 starb ein Bad Kissinger Hotelgast auf Usedom. Jetzt läuft ein "Todesermittlungsverfahren". Das wieder geöffnete Hotel äußert sich öffentlich zu dem Vorfall.
Update vom 13.03.2024: Usedomer Hotel zu Tod des Mannes aus Bad Kissingen
Ein 56-jähriger Gast des "Strandhotels Ostseeblick" im Usedomer Heringsdorf wurde am 27. Februar 2024 tot in seinem Hotelzimmer gefunden. In dem Zimmer wurde eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration festgestellt. Eine hier ebenfalls aufgefundene Frau kam in eine Spezialklinik und ist inzwischen außer Lebensgefahr. Das berichtet die Pressesprecherin der Polizeiinspektion Anklam gegenüber inFranken.de.
Jetzt laufen Ermittlungen der Kriminalpolizei im Zusammenhang mit einem "Todesermittlungsverfahren". Am Donnerstag (7. März 2024) reagierte das Hotel in einem öffentlichen Statement auf den Tod des Bad Kissingers: "Der tragische Vorfall am 27. Februar 2024 hat uns, die Familie Wehrmann und das gesamte Team unseres Strandhotels, erschüttert. Trotz des unermüdlichen Einsatzes unserer Rettungskräfte und Mitarbeiter verstarb hierbei einer unserer Gäste. Unser tief empfundenes Beileid und unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des Verstorbenen."
Gleichzeitig danke das Team den Helferinnen und Helfern, "deren Einsatz vorbildlich und außergewöhnlich war und Schlimmeres verhindern konnte. Die Sicherheit und das Wohl unserer Gäste sind unser höchstes Gebot. Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen, um die Ursache des Vorfalls lückenlos aufzuklären." Wie eine Mitarbeiterin im Gespräch mit inFranken.de informiert, ist das Hotel seit Freitag (8. März 2024) wieder für Gäste geöffnet. Bis es zu weiteren Ergebnissen in den Ermittlungen kommt, könnten laut der Staatsanwaltschaft Stralsund Monate vergehen.
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Update vom 08.03.2024: Unterfranke tot in Hotel gefunden - war ein Wartungsfehler der Grund für die Vergiftung?
Nach der tödlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung eines Unterfranken auf Usedom gibt es nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stralsund erste Hinweise auf Wartungsfehler an der Heizungsanlage des Hotels. Ein Sachverständiger habe sich das Blockheizkraftwerk angesehen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Demnach können Wartungsfehler zumindest nicht ausgeschlossen werden. Es brauche aber noch mehr Zeit, um dies genauer zu klären.
Vergangene Woche hatten nach Polizeiangaben Hotelangestellte den 56-jährigen Gast und eine 52-Jährige bewusstlos gefunden. Beide stammen laut Polizei aus Bayern. Die Frau musste zur Behandlung in eine Spezialklinik geflogen worden. Zu ihrem Gesundheitszustand äußerte sich die Staatsanwaltschaft mit Verweis auf den Schutz der Persönlichkeitsrechte auf Nachfrage von inFranken.de nicht. Sechs weitere Menschen hatten sich den Angaben zufolge wegen Übelkeit und Schwindel gemeldet und waren in Krankenhäuser gebracht worden.
"Es hat Störungen im Betrieb dieser Anlage gegeben", sagte nach dpa-Angaben der Sprecher der Staatsanwaltschaft hinsichtlich der Heizungsanlage. Es gebe auch Hinweise auf Störungsmeldungen, die in der Vergangenheit aufgetreten seien. Es müsse geklärt werden, wie viele derartige Meldungen es gegeben habe, wann und was veranlasst wurde.
Wenn sich der Verdacht von Wartungsfehlern konkretisiere, liefe es auf den Vorwurf der fahrlässigen Tötung hinaus. Wen gegebenenfalls eine Schuld treffen könnte, sei noch gänzlich offen. Zunächst müsse etwa geklärt werden, wie die Wartung konkret ablief und was bei auftretenden Störungsmeldungen erfolgt sei. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei und die Begutachtung durch einen Sachverständigen würden andauern, hieß es gegenüber inFranken.de. Wann diese abgeschlossen werden, könne nicht prognostiziert werden.