Man kann es sich leisten wollen
Autor: Thomas Ahnert
Bad Kissingen, Dienstag, 11. Dezember 2012
Der Finanzausschuss diskutierte erstmals anhand von konkreten Zahlen über den Zuschussbedarf des Bades. In der Haushaltsberatung 2013 wird über eine flexible Öffnung entschieden.
Es ist vielleicht nicht die Zeit, über das Terrassenschwimmbad zu diskutieren. Aber dem Finanzausschuss des Stadtrates bleib keine andere Wahl. Die frühe Schließung in diesem Jahr eine Woche vor Ende der Sommerferien bei schönstem Badewetter hatte für einigen Unmut in der Bevölkerung und viele Leserbriefe gesorgt.
Jetzt hatte die SPD-Fraktion beantragt, eine flexible Lösung zu installieren, die je nach Wetter und Temperaturen auch längere Öffnungszeiten ermöglichte. Die DBK schloss sich der Stoßrichtung des Antrags an, wollte aber erst genauere Zahlen und Kosten sehen, um die Rentabilität abwägen zu können. Denn bisher konnte niemand sagen, was ein Tag offenes Freibad die Stadt tatsächlich kostet.
Das ist jetzt anders. Maik Schmeller vom städtischen Liegenschaftsamt hat in einer großen Fleißarbeit, die Einnahmen und Ausgaben von 2008 bis 2012 ermittelt und in Beziehung gesetzt.
Durch die Verkürzung erhöhten sich natürlich die durchschnittlichen Kosten pro Tag, weil insgesamt weniger Besucher kamen, auf die sie umgelegt werden. 2008 musste die Stadt 3352 Euro pro Tag hinblättern (bei 90 559 Besuchern), um den Betrieb am Laufen zu halten. 2012 werden es 4100 Euro sein (die Endabrechnung liegt noch nicht vor). Noch mehr verdeutlicht eine andere Zahl die städtischen Nöte: "Wir subventionieren jede Eintrittskarte mit 6,32 Euro", erkannte Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD). "Es wäre eine Katastrophe, wenn jeder Besucher eine Jahreskarte hätte."
Das ist allerdings nicht der Tod der Öffnungszeitverlängerung. Denn Schmeller hatte auch ausgerechnet: Eine Woche länger am Ende der Saison wäre auf der Basis der Wetter- und anzunehmenden Besucherdaten nur noch auf 3600 Euro Zuschussbedarf gekommen.
Jetzt werden die Zahlen in den Fraktionen diskutiert, damit in den Haushaltsberatungen ein Beschluss für den Etat 2013 gefasst werden kann.