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Luitpold-Casino legte erneut zu


Autor: Thomas Mäuser

Bad Kissingen, Mittwoch, 22. Januar 2014

Die Spielbank steigerte 2013 den Brutto-Spielertrag verglichen mit dem Vorjahr um 1,62 Prozent. Dafür ging die Zahl der Gäste leicht zurück. Auch in diesem Jahr sind wieder zahlreiche Sonderveranstaltungen geplant.
Gut lief es 2013 für das Bad Kissinger Luitpold-Casino. Fotos: Thomas Mäuser


Dieser Tage hatte Spielbankdirektorin Heidrun Vorndran "Einjähriges". Am 15. Januar 2013 schnupperte sie zum ersten Mal Spielbank-Luft, am 1. April wurde sie zur Direktorin bestellt. Ihr Entschluss, vom Schreibtisch eines Finanzamtes auf den Direktorenposten einer Spielbank zu wechseln, hat sie nie bereut, zumal sich die Jahres-Bilanz 2013 des Luitpold-Casinos sehen lassen kann.

So stieg der Brutto-Spielertrag (BSE) - verglichen mit 2012 - um 1,62 Prozent.

Und das, obwohl die Gästezahlen im vergangenen Jahr leicht rückläufig waren. 2013 lag das BSE 4 586 000 Euro, im Jahr zuvor waren es noch 4 513 000 Euro.


Konkurrenz durch Spielhallen

Nach wie vor machen die zahlreichen gewerblichen Spielhallen, die Online-Spielangebote und das Rauchverbot den Staatlichen Spielbanken in Bayern zu schaffen. Wie ihr Vorgänger Otmar Lutz spricht Heidrun Vorndran von ungleichen Rahmenbedingungen.

"Unsere Aufgabe ist es, den menschlichen Spieltrieb in geordnete Bahnen zu lenken. Wir betreiben Jugend- und Spielerschutz sowie Suchtprävention", betont Heidrun Vorndran. Im Gegensatz zu den Spielhallen gebe es in den Staatlichen Spielbanken eine Ausweiskontrolle und einen Abgleich mit der Sperrdatei. Das heißt, Spieler die gesperrt sind, dürfen die Spielbanken nicht besuchen. Zudem sei das Mindestalter auf 21 Jahre festgelegt, Spielhallen dürften schon mit 18 betreten werden.

Dass der Bruttospielertrag nach Jahren des Rückgangs auch 2013 leicht angestiegen ist, führt die Direktorin unter anderem auf die zahlreichen Events zurück, die die Spielbank im Laufe des Jahres anbot und weiter anbieten wird. Dazu zählen die Reihen "Dinner for Roulette" und "Comedy Royal" sowie die "Club-Nights".
So sorgte die "Club Night" im Januar dieses Jahres, die die Zeiten der legendären Wollbacher Disco wieder aufleben ließ, für einen wahren Massen-Andrang. "Es war toll, der Jahresanfang hätte nicht besser sein können", reümiert die Direktorin: "Mit diesen Events wollen wir Berührungsängste abbauen."


Auch heuer ein Sommerfest

Das gilt auch für das Sommerfest, das heuer am 29. Mai stattfindet. Auch diesmal werden Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens Jetons verkaufen, die bei diversen Spielen wie Glücksrad und Black-Jack-Tisch eingelöst werden können. Der Erlös kommt erneut Bedürftigen zugute.

Mit diesen Veranstaltungen will sich die Spielbank auch als Teil des örtlichen Lebens präsentieren. "Wir gehören zum Gesamtbild Bad Kissingens dazu", sagt Heidrunn Vorndran.


Bewährtes "Kissinger Modell"

Bewährt hat sich laut Direktorin auch das "Kissinger Modell", das einen Roulette-Tisch im Automatensaal vorsieht. Dieses Angebot werde sehr gut angenommen. Viele Spieler wechselten um 18 Uhr vom Automaten- ind den Roulette-Saal. Ebenso bewährt hätten sich die Poker-Turniere.

In den elektronischen Medien ist das Luitpold-Casino inzwischen ebenfalls präsent. Eine Spielbank-App bringt auf Wunsch alle Events auf das Handy. "Auch auf Facebook sind wir vertreten, das wird sehr gut angenommen", betont Frau Vorndran.

15 Prozent des BSE landen als Spielbankabgabe im Stadtsäckel. Für 2013 sind das rund 687 920 Euro. Ein Betrag, der Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) freut. "Wir nehmen die Spielbankabgabe gerne entgegen, doch diese spiegelt bei weitem nicht die Bedeutung wider, die die Spielbank für Bad Kissingen hat", sagt Blankenburg. Das Casino sei Anziehungspunkt und Alleinstellungsmerkmal. "Wir sind stolz auf unsere Spielbank, die einzige im Regierungsbezirk."

Für sich persönlich zieht Heidrun Vorndran eine positive Bilanz. Ihr Beruf sei sehr abwechslungsreich, sie habe viel mit Menschen zu tun. Außerdem sei es für eine Finanzbeamtin schon etwas Einzigartiges, Spielbankdirektorin zu werden. Der Roulette-Saal des Bad Kissinger Spielbank sei dank seines historischen Ambientes etwas ganz Besonderes. Ihren Wechsel hat sie nicht bereut: "Ich würde es jederzeit wieder machen."