Lesezeichen kümmert sich um die Polster
Autor: Elisabeth Assmann
Hammelburg, Sonntag, 03. März 2013
Das Sofa in der Hammelburger Bücherei ist nicht mehr das Neueste, schon etwas durchgesessen. Doch auch darum wird sich der Verein Freundeskreis der Stadtbibliothek e.V. Lesezeichen noch kümmern.
Lesezeichen-Vorsitzender Eberhard Munz freute sich, rund 20 Mitglieder um das Sofa versammeln zu
können. Wie eng der Verein mit der Bücherei verknüpft ist, zeigte sich schon
daran, dass als erstes Bibliotheksleiterin Karin Wengerter interessante Einblicke in das vergangene
Bibliotheksjahr bot.
Munz fasste die Aktionen der Förderer 2012 kurz zusammen. Der Zeitschriftenbereich wurde zur Lesewiese gestaltet: neuer Anstrich und Fußboden, grüne Stühle, braune Tische, frisches Design laden zum Verweilen und Lesen ein. Mehr als 50 Prozent der Kosten hat der Freundeskreis getragen. Helfer des Freundeskreises sind übers ganze Jahr zum Auf- und Abbau von Bühnen, bei Bewirtungen von Veranstaltungen in der Bücherei zur Stelle. Hierbei hob Munz die zwei Bücherflohmärkte und die zweitägige Feier zum 25-jährigen Jubiläum der Stadtbibliothek im Roten Schloss hervor, für die das Catering unter Leitung von Margit Weißenberger komplett vom Freundeskreis gestemmt wurde.Mit rund 150 Mitgliedern stehe der Verein auf einem stabilen Sockel. Neue Unterstützer seien aber jederzeit willkommen und können sich in der Bücherei melden.
Kassier Birgit Plihal kann auf 5321 Euro Spenden an die Bücherei im Jahr 2012 stolz sein. Die Einnahmen ergeben sich hauptsächlich aus den Flohmärkten, den Mitgliedsbeiträgen und Bewirtungen bei Veranstaltungen. "Ohne die Unterstützung von Lesezeichen wären der als Lesewiese gestaltete Zeitschriftenbereich oder der Sommerleseclub, der Jugendliche ab der 5. Klasse verstärkt zum Lesen in ihrer Freizeit führt, nicht möglich," sagte Wengerter.
Als Anregung nimmt Lesezeichen auf, auch einmal mitten im Jahr einen Stammtisch zu veranstalten, um Mitglieder in lockerer Form zu informieren und zum Beispiel die aus Mitteln des Fördervereins angeschafften Bücher zu präsentieren. "Der Freundeskreis Lesezeichen ist Bestandteil der Stadtbibliothek," zog Munz Resüme. Die Planungen für 2013 stehen schon. Die Bücherei kann wieder mit mindestens 5500 Euro Spenden rechnen. Davon werden bewährte Aktionen wie der Sommerleseclub fortgeführt oder die Beschaffung von Büchern durch Schüler einer Ganztagsklasse finanziert. Zusätzlich können Kinderbücher und -stühle angeschafft werden. Auch für Unvorhergesehenes hat der Verein ein Polster.
Munz dankte allen Mitgliedern, aktiven Helfern für ihre Unterstützung, aber auch dem Büchereiteam für die gute Zusammenarbeit. Zur Belohnung gab es traditionell kurzweilige Literatur vom Sofa. Eberhard Munz hat mit viel Liebe fürs Detail das Leben des Schriftstellers, Kabarettisten und Malers Joachim Ringelnatz recherchiert. Michael Hügel, Sabine Oschmann-Hockgeiger und Michaela Leitschuh rezitierten aus dem Werk von Ringelnatz. Munz kommmentierte. Untermalt wurde die Lesung mit Bildern und Fotos aus dem Leben des Schriftstellers. Musikalisch begleitete David Reß auf dem Klavier. "Der Freundeskreis belebt, nicht nur finanziell das kulturelle Angebot, sondern will auch durch Lesungen wie heute abend die Literatur wieder näher an die Menschen bringen," erklärte Munz. Mit der Anmerkung "Eberhard ich wüßte da noch was,.... ( wo ihr uns helfen könntet.)" und dem Blick Wengerters auf das Sofa, das schon lange mal aufgepolstert werden müßte, wird allen Anwesenden klar , dass Ideen und Notwendigkeiten zum Engagement des Freundeskreises nicht ausgehen werden.