Leichter Leben mit minus 45 Kilo: Diese Kissingerin hat's geschafft
Autor: Angelika Despang
Bad Kissingen, Mittwoch, 05. Januar 2022
Sie haben sich vorgenommen, im neuen Jahr schlanker zu werden? Dann lesen Sie hier, wie es Sandra Kreß schaffte, insgesamt 45 Kilogramm abzunehmen - ohne teure Programme.
Sandra Kreß hat es geschafft: Innerhalb von zwei Jahre hat sie 45 Kilogramm Körpergewicht abgenommen. Währenddessen hat sie eine Trennung überstanden, einen Umzug zurück nach Bad Kissingen gestemmt und eine neue Liebe gefunden. Aber: Einfach war es nicht.
Mit Willen und Tricks
Weder Weight-Watchers, Low-Carb-Ernährung noch Magenverkleinerung haben Sandra Kreß zu ihrem Ziel geführt. Nicht weniger als eine vernünftige Ernährungsumstellung, viel Willenskraft und ein paar Tricks sind ihr Geheimnis, langsam und auf Dauer abzunehmen: "Wenn es oben im Kopf nicht Klick macht, klappt es nicht. Egal ob man 45 Kilo oder 4 Kilo abnehmen will", ist die Mutter von zwei Kindern überzeugt. "Im Prinzip weiß man ja, was gesund ist und was nicht. Und dann kommt es einfach darauf an, dass man weniger Kalorien zu sich nimmt, als man verbraucht."
Höchstgewicht: 145 Kilogramm
Dennoch, einfach war es auch für sie nicht. Nach vielen gescheiterten Diäten hatte Sandra Kreß im Herbst 2019 ihr Höchstgewicht von 145 Kilo. Bis dahin ging das Gewicht immer wieder hoch und runter, viel befeuert durch Kummer in der Beziehung mit ihrem damaligen Lebenspartner. Zu viele Kilos verursachen viele Schmerzen und viele Ängste. Es war nicht nur das Herzklopfen beim Treppensteigen oder der Zoobesuch mit den Kindern, der sich wie ein Marathonlauf anfühlte. Es sind auch die Momente, die schlanke Menschen gar nicht kennen: "Zum Beispiel wenn man in ein Café geht und der erste Gedanke ist: Hoffentlich hält mich der Stuhl aus! Und wenn ja, hoffentlich bleibt er mir dann nicht am Po hängen, wenn ich aufstehe", erklärt Kreß.
Gehässige Mitmenschen
Oder gehässige Worte hinter ihrem Rücken, wenn sie mit ihren Kindern an der Eisdiele anstand: "Dann kommt schnell mal sowas wie: ,Jetzt isst die fette Kuh auch noch Eis!' - das trifft einen dann schon", bekennt sie. Als Sandra Kreß im Herbst 2019 Urlaubsfotos von sich angesehen hat, war der Punkt erreicht: "Da hab ich mir gedacht: Jetzt reicht's! Natürlich habe ich mir schon lange Sorgen um meine Gesundheit gemacht und wollte mehr mit meinen Kindern unternehmen können, aber diese Fotos waren das i-Tüpfelchen." Zwei Tage lang hat sie dann noch gegessen wie bisher, aber alle Kalorien genau notiert. Mit Hilfe einer Smart Watch und einer Ernährungs-App rechnete sich Kreß genau aus, was wie viele Kalorien hat und wie hoch ihr täglicher Bedarf ist.
Weg mit der Limo
Der Zucker wurde aus allen Getränken verbannt, in die Lunchbox kam nur noch Vollkornbrot und die Gemüse- und Obstportionen wurden deutlich größer: "Ich habe aber auf nichts verzichtet. Selbst eine kleine Portion Süßes ist okay und vor einem Restaurantbesuch ist einfach das Frühstück kleiner ausgefallen, damit die Bilanz am Ende des Tages stimmt", erklärt sie, "Denn Essen ist ja auch Genuss und wenn der Genuss fehlt, kann es ja nur in die Hose gehen".
Unverzichtbar: Bewegung
Unverzichtbar beim Abnehmen sei dazu noch die Bewegung. Seit Oktober 2019 macht Kreß jeden Tag eine Stunde Sport, außer wenn sie krank war: "Wichtig ist, es gibt keine Ausreden! Ich habe mir die Stunde Sport in den Alltag eingebaut, wie das zur-Arbeit-gehen oder einkaufen. Wenn ich das als alleinerziehende Mama geschafft habe, dann schaffen das andere auch!" Dazu hat sie sich einen Sport gesucht, der ihr Spaß macht, nämlich E-Bike fahren und Nordic Walking und bei sehr schlechtem Wetter steht der Home-Trainer bereit. "Aber im Prinzip ist es egal, was man macht, Hauptsache es bewegt und macht Spaß", findet sie, "Am besten ist das gute Gefühl danach, den eigenen Schweinehund überlistet zu haben", lacht die unternehmungslustige Logopädin.
Zum sich selber austricksen, hat sie noch mehr Tipps parat: Um mehr Bewegung in den Alltag einzubauen, nimmt sie ab sofort den hintersten Parkplatz am Supermarkt und natürlich Treppen statt Aufzug. Beim Essen helfen kleine Teller für die Optik, das genaue Abwiegen der Zutaten, langsam und regelmäßig essen, und wenn sie nach der Mahlzeit noch Appetit hat - zehn Minuten warten. "Die Süßigkeiten habe ich wirklich in einen Schrank mit Schloss vorne dran gepackt und den Schlüssel ganz weit weg gelegt - da überleg ich mir zweimal ob ich abends extra aufstehen will, um ihn zu holen", schmunzelt sie.