Leichte Verschiebungen in Bad Bocklet
Autor: Thomas Ahnert
Bad Bocklet, Montag, 17. März 2014
Die CSU hat im neuen Gemeinderat von Bad Bocklet ihre absolute Mehrheit verloren.
Wolfgang Back hat als Spitzenkandidat der Bad Bockleter CSU nicht nur die Bürgermeisterwahl deutlich für sich entschieden, sondern er hat auch unangefochten seinen Spitzenplatz auf der Liste der Partei verteidigt. Mit 2546 Stimmen war er der "Kreuzchenkönig" vor seinem Parteifreund Andreas Sandwall (2399) und seinem Gegenkandidaten Peter Holzheimer (2324). Da er als Bürgermeister aus der Fraktion ausscheidet, rückt für ihn Jürgen Reuß in den
Marktgemeinderat nach.
Die herb schmeckende Pille ist, dass die CSU bei dieser Wahl ihre absolute Mehrheit knapp verloren hat. Obwohl sie mit insgesamt 19 808 Stimmen ein besseres Ergebnis erzielte als Freie Christliche Wähler (15 123) und Unabhängige Liste Bad Bocklet (2639) zusammen (17 762). So hat sie in der kommenden Wahlperiode nur noch acht anstelle der bisherigen neun Sitze. Freilich gelten Anträge im Gemeinderat bei Stimmengleichheit als abgelehnt - und das kann passieren, wenn sich die beiden anderen Gruppierungen zusammentun. Aber dramatisch ist das nicht. Denn es zählt ja auch die 17. Stimme von Bürgermeister Wolfgang Back.
An wen die CSU diesen einen Sitz verloren hat, lässt sich nicht konkret sagen, weil sich die Gruppierungen jenseits der CSU neu aufgestellt haben und auch Wechsel innerhalb der Gruppen stattfanden. Antje Kopp etwa saß in der letzten Wahlperiode für die Listenverbindung SPD-UB im Gemeinderat. Jetzt war sie für die Freien Christlichen Wähler angetreten. Die UB - ohne SPD - gibt es noch als Unabhängige Liste Bad Bocklet. Für sie wurde Helmut Wischang wieder gewählt.
Der Wechsel hält sich in Grenzen
Im unteren Bereich des Üblichen bewegt sich der Anteil neuer Mitglieder im Gemeinderat. Sechs der 16 Mitglieder haben sich zum ersten Mal aufstellen lassen und wurden auch gewählt. Das ist nicht einmal ein Drittel. Damit ist eine gewisse Kontinuität in der Arbeit gegeben.
Nur noch zwei Frauen
Was aber auch festzustellen ist: Ganz gegen den allgemeinen gesellschaftlichen Trend in Deutschland scheint die Kommunalpolitik in Bad Bocklet langsam wieder Männersache zu werden. Im alten Gemeinderat waren noch drei Frauen vertreten. Jetzt sind es nur noch zwei: Simone Götz und Antje Kopp.
Was es selten gibt: einen Fall von Stimmengleichheit: Simone Götz und Berthold Hümpfer hatten beide 1316 Stimmen. Wären sie einen Platz weiter hinten gelegen, hätte das Los über den Einzug in den Gemeinderat entscheiden müssen. Einen höflichen Rücktritt zugunsten des anderen sieht die Wahlordnung nicht vor.
Christlich-Soziale Union (CSU):
Andreas Sandwall (2399 Stimmen, Norbert Borst (1706), Christian Horn (1584), Holger Tillmann (1445), Horst Krapf (1317), Simone Götz (1316), Berthold Hümpfer (1316), Jürgen Reuß (1189).
Freie Christliche Wähler (FCW):
Peter Holzheimer (2324), Mario Hümpfer (1618), Andreas Hahn (1441), Uto Paul Schmitt (1328), Volker Stahl (1186), Antje Kopp (951), Gerd Schmitt (867).
Unabhängige Liste Bad Bocklet (ULB):
Helmut Wischang (1313).