LED-Lampen für den Ort
Autor: Sigismund von Dobschütz
Bad Bocklet, Freitag, 01. März 2019
Die Straßenbleuchtung in der Marktgemeinde soll modernisiert werden. Einige der alten Betonmasten weisen Schäden auf.
In allen Ortsteilen der Marktgemeinde Bad Bocklet ist die Straßenbeleuchtung in die Jahre gekommen und muss nun schrittweise ausgetauscht werden. Zu diesem Ergebnis kamen Verwaltung und der Energiedienstleister Bayernwerk. In seiner Sitzung am Dienstag beschloss deshalb der Gemeinderat einstimmig, das vom Bayernwerk vorgelegte Angebot für den Ersatz von zehn alten Pilzleuchten mit Betonmast durch moderne Alumasten mit LED-Köpfen im Gesamtwert von fast 22 000 Euro anzunehmen.
Sechs dieser etwa 30 bis 40 Jahre alten Betonmasten, die Risse und andere Schäden aufweisen und dadurch statisch bedenklich erscheinen, stehen in Aschach, zwei in Steinach und jeweils einer in Großenbrach und Bad Bocklet. Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU) hatte zuvor dem Gemeinderat versichert, dass diese Maßnahme nach Aussage der Fachleute unumgänglich ist.
Bauanträge
Größeren Diskussionsbedarf hatte der Gemeinderat bei einigen Bauanträgen. So plant die Firma Ströer Außenwerbung (Unterhaching) am Außengelände des Bad Bockleter Netto-Marktes die Aufstellung einer doppelseitigen Werbetafel. Deren Ausmaße von 2,80 Meter Höhe und 3,80 Meter Breite ließ manchen Gemeinderat zögern. Auch der Bürgermeister meldete Bedenken an. Man einigte sich aber auf eine Vertagung dieses Antrags, da einige betroffene Nachbarn noch keine Stellungnahme abgegeben hatten.
Im Konflikt mit dem Landratsamt als Genehmigungsbehörde sah sich der Gemeinderat beim Antrag einer Bauherrin, ihr bislang zweistöckiges Wohnhaus in Großenbrach um ein drittes Geschoss aufzustocken. Während das Landratsamt darauf hingewiesen hatte, dass dann das Gesamtbild gestört werde, da alle Nachbarhäuser nur zweigeschossig sind, begrüßte Bürgermeister Sandwall dieses Vorhaben als "interessanten Aspekt", einer Mehrgenerationenfamilie unter einem Dach größeren Wohnraum zu ermöglichen. Da alle Nachbarn dem Bauvorhaben zugestimmt hatten, folgte auch der Gemeinderat einstimmig.
Dass trotz nachbarschaftlicher Nähe oder verwandtschaftlicher Beziehung die Mitglieder des Gemeinderats bei ihren Entscheidungen über Bauanträge alle Vorschriften einzuhalten haben, zeigte sich bei der Beratung des Antrag eines Großenbrachers. Dieser will an der rückwärtigen Grenze seines Grundstücks am Eichelbergweg eine acht mal zwölf Meter große Gerätehalle errichten. Da die Grenze des Baugebiets aber mittig durch sein Grundstück läuft, liegt der am rückwärtigen Flurbereinigungsweg angedachte Bauplatz außerhalb des zulässigen Areals, weshalb eine ausdrückliche Privilegierung für landwirtschaftliche oder forstwirtschaftliche Nutzung Voraussetzung wäre. Beides ist aber nicht gegeben, weshalb sowohl die Untere Naturschutzbehörde als auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten dem Vorhaben wiedersprochen hatten.
"Wenn die Privilegierung nicht gegeben ist, würde unsere Zustimmung Tür und Tor für ähnliche Wünsche öffnen", gab Gemeinderätin Simone Götz (Aschach) zu bedenken. Kollege Horst Krapf (Aschach) ergänzte, der Gemeinderat habe sogar ähnliche Vorhaben trotz landwirtschaftlicher Nutzung schon abgelehnt. Mario Hümpfer (Großenbrach) fühlte sich zwar dem Antragsteller verbunden, meinte aber aus denselben Gründen: "Ich kann dem nicht zustimmen." Schließlich stellte Brügermeister Sandwall fest: "Irgendwo sind uns auch Grenzen gesetzt." Der Antrag wurde deshalb einstimmig abgelehnt.
Zurückgestellt wurde der Bauantrag eines Großenbrachers, sein 18 000 Quadratmeter großes Grundstück rundum mit einem bis zu 2,50 Meter hohen Stabmattenzaun zu sichern. Mehrere Einbruchsversuche in die Halle, Diebstähle im Freigelände, daraus sich ergebende Schwierigkeiten mit Versicherungen sowie unerlaubtes Abstellen von Fahrzeugen auf dem Gelände hatte er als Gründe aufgelistet. "Bei allem Verständnis ist mir die Umzäunung des Gesamtgeländes zuviel", meinte Bürgermeister Sandwall gleich zu Beratungsbeginn und schlug zur Findung einer verträglichen Lösung vor, mit dem Antragsteller über die Umzäunung nur eines Kernbereiches um die Halle zu sprechen. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorgehen zu.