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Laura Beyfuß aus Eltingshausen ist erste IHK-gepüfte Rednerin der Region


Autor: Sigismund von Dobschütz

Bad Kissingen, Montag, 11. Juni 2018

Ihre eigene Hochzeit war für Laura Beyfuß nicht nur ein romantisches Erlebnis, sondern gab ihr auch den Anstoß für eine neue berufliche Ausrichtung.
Laura Beyfuß (27) startet als IHK-geprüfte freie Rednerin in neue Berufskarriere. Sigismund von Dobschütz


Seit Februar ist die 27-Jährige in Eltingshausen nun die einzige von der IHK geprüfte freie Rednerin zwischen Fulda und Würzburg für außerkirchliche Hochzeiten oder Trauerfeiern und Kinder-Willkommensfeste als weltlicher Ersatz für die Taufe.

Freie Redner sollten Interesse an ihren Mitmenschen haben, ist Beyfuß überzeugt. "Ich muss Brautpaaren oder Hinterbliebenen zuhören können." Dazu gehört hohes Einfühlungsvermögen. Aber auch Selbstsicherheit und Professionalität sind gefordert. "Bei einer so wichtigen Feier muss man sich doch auf die Rednerin verlassen können."

Eines ist für die 27-Jährige besonders wichtig: Als Rednerin muss sie zwar sehr präsent sein, darf sich aber nicht selbst in den Mittelpunkt stellen. Die Zeremonie darf nicht zur Show werden, aber - und da erinnert sich die Jungverheiratete gern an ihre eigene Hochzeit - "es darf gelacht und geklatscht, aber auch geweint werden".

Vor zwei Jahren hatte David Beyfuß (35), Inhaber einer Nachhilfeagentur und seit Lauras Abitur vor acht Jahren in Münnerstadt auch ihr Arbeitgeber, der jungen Oerlenbacherin am Fuß der Golden Gate Bridge in San Franzisko auf klassisch-romantische Art seinen Heiratsantrag gemacht. Ein Jahr später folgte die Hochzeit in den historischen Räumen des Staatsbades Bad Brückenau. "Die Standesbeamtin war wirklich gut", schwärmt das junge Paar noch immer. "Unsere Gäste sprechen noch immer darüber."



Diese Erinnerungen und das Vorbild der Standesbeamtin brachten Laura auf die Idee, sich nebenberuflich an der IHK Köln vom Theologen und bekannten Festredner Martin Lieske zur freien Rednerin ausbilden zu lassen. Beyfuß: "Dies ist die einzige offizielle Institution in Deutschland, die Redner-Seminare mit Prüfungsabschluss anbietet."

Nach erfolgreicher IHK-Prüfung, der drei harte Wochenenden an der IHK in Köln mit Sprach- und Stimmbildung, mit Ausbildung in Körperhaltung und Gestik, in Strukturierung und Personalisierung von Festreden und nicht zuletzt in der Organisation solcher Festakte vorausgegangen waren, will Beyfuß nun mit ihrer Leistung als Festrednerin dazu beitragen, ihren Kunden den für sie wichtigen Familientag in besonderer Erinnerung zu halten. "Sicher nutzen vor allem jene Menschen die Dienste freier Redner, die konfessionell ungebunden sind", beschreibt sie ihren künftigen Kundenkreis. "Aber die Wahl eines freien Redners ist nicht automatisch eine Entscheidung gegen die Kirche", versichert die 27-Jährige. Nur kommt das Persönliche bei liturgischen Gottesdiensten meistens viel zu kurz. "Dabei ist dies doch das Wichtigste."

Pfarrer seien auch kaum bereit, außerhalb ihrer Kirche Trauungen oder Beisetzungsfeiern vorzunehmen. Mit der Verpflichtung einer freien Rednerin steht dem Hochzeitspaar die Wahl jeder beliebigen Hochzeitsstätte frei. Auch muss man sich nicht an einengende Konventionen halten.

Viele Brautpaare lassen sich heute die Hochzeitsfeier vom Wedding Planner ausrichten. Beyfuß: "Mit freien Rednern lässt sich jede familiäre Zeremonie - ob eine Trauung, ein Kinder-Willkommensfest oder eine Beisetzungsfeier - viel persönlicher gestalten."