Landkreis gibt Gas beim Klimaschutz
Autor: Heike Beudert
Bad Kissingen, Mittwoch, 18. August 2021
Im Landratsamt Kissingen gibt es eine Fachstelle für Energie, Klima, Naturpark und Umweltverfahren. Jetzt soll ein Klimaschutzmanager oder eine Klimamanagerin dazu kommen.
"In Sachen Klimaschutz kann man auf allen Ebenen etwas tun", betont Landrat Thomas Bold. Auch der Landkreis sieht sich in der Pflicht. Im Landratsamt sollen die Aktivitäten in Sachen Klimaschutz verstärkt werden. Zeitnah will man dort die Stelle eines Klimaschutzmanagers oder einer -managerin schaffen. Die Fachkraft wird in der vor einem Jahr geschaffenen Fachstelle "Energie, Klima, Naturpark und Umweltverfahren" tätig sein. Dort arbeitet bereits Friedbert Beck, dessen Aufgabe es ist, "Grundlagen und Voraussetzungen für modernen Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepte zu ermitteln", heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes.
Die neue Stelle des Klimaschutzmanagers oder der -managerin ist mittlerweile ausgeschrieben. Landrat Bold hofft darauf, dass es dafür eine hohe staatliche Förderung gibt. Auch wenn die offizielle Förderzusage noch fehlt, geht Bold davon aus, dass diese kommt. Denn die Arbeit soll zügig starten.
Dem Kreistag geht es nach Aussage des Landrats um intelligente Konzepte für einen besseren Klimaschutz. Bestehende Grundlagen wie das Rhöner Energiekonzept von 1999 seien eine Basis, auf der weiter aufgebaut werden soll.
Die neuen Konzepte betreffen zum einen die eigenen Liegenschaften des Landkreises. "Da müssen wir genau hinschauen", sagt Thomas Bold in einem Gespräch mit dieser Zeitung. Zwar sei in der Vergangenheit viel geleistet worden - so erwähnt der Landrat die Dachwassernutzung zur Deckenkühlung am Landratsamt -, trotzdem glaubt er an weitere Verbesserungsmöglichkeiten bei den Kreisimmobilien.
Ein weiterer Punkt ist die Mobilität. "Wir brauchen intelligente Lösungen", sagt Bold. Diese betreffen die Vernetzung des öffentlichen Nahverkehrs ebenso wie zu Car-Sharing oder E-Bike-Nutzung. Intelligent müssen die Modelle deshalb sein, weil sie den Grat zwischen Finanzierbarkeit und Akzeptanz in der Bevölkerung bewältigen müssen. Bold sieht viel Potenzial, wenn das Bewusstsein bei den Leuten dafür geweckt ist. Es soll die Aufgabe der professionellen Klimaschützer sein, die Menschen zu sensibilisieren.
Zum Klimaschutz des Landkreises gehört nach Vorstellungen des Landrats ein künftiges Flächenmanagement. Hier werden sich die Profis der Klimafachstelle in einem breiten Feld bewegen. Es geht um Energieflächen (Photovoltaik, Windkraft) ebenso wie um das Vermeiden einer weiteren Zersiedlung der Landschaft. Thomas Bold verweist auf existierende Förderprogramme, geht aber davon aus, dass über diese Thema viel geredet werden wird.
Ein weiteres Betätigungsfeld sieht er in Konzepten, wie Land- und Forstwirtschaft im Rahmen des Klimawandels zukunftsfähig gemacht werden. Auch der Hochwasserschutz gehört dazu.