Zum Ende des zweiten Pandemiejahres summierte sich die Zahl der Infizierten im Landkreis auf 8092. Die Kommunen liegen damit insgesamt unter dem bundesweiten Durchschnitt, regional verteilen sich die Fälle aber unterschiedlich.
Die vierte Welle hat den Landkreis mit voller Wucht erwischt: Bis Ende Oktober 2021 kam der Landkreis vergleichsweise gut durch die Pandemie, bis dahin hatten sich 4388 Menschen nachweislich mit dem Corona-Virus infiziert, Das waren 4,2 Prozent, also etwa jede 25. Person. Seitdem stiegen die Zahlen jedoch extrem stark an: Im November kamen 1923 nachgewiesene Corona-Infektionen dazu, im Dezember 1781. Das macht einen Anstieg um 84,4 Prozent innerhalb von zwei Monaten im Vergleich zu den rund eineinhalb Jahren seit Ausbruch der Pandemie.
Stärkster Anstieg in Nüdlingen
Aktuell waren oder sind 7,78 Prozent der Bevölkerung des Landkreises nachweislich mit Sars-Cov-2 infiziert, also etwa jede 13. Person. Zum Vergleich: Bundesweit wurden bisher 7,78 Millionen Infektionen registriert, das macht rund 9,4 Prozent der Bevölkerung, also annähernd jeder Zehnte. Bei den Todeszahlen dagegen liegt der Landkreis in etwa im bundesweiten Durchschnitt: Bis zum Jahreswechsel 2021/22 starben im Landkreis 144 Menschen an oder in Verbindung mit Covid-19, aktuell hat sich die Zahl auf 149 erhöht. Das macht rund 1,4 Promille der Landkreis-Bevölkerung aus, ähnlich hoch ist die Gesamtzahl in Deutschland: Rund 115 000 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 meldet das Robert-Koch-Institut bei rund 83,2 Millionen Einwohnern.
Regional bleibt die Entwicklung im Landkreis Bad Kissingen sehr unterschiedlich: Den höchsten Anteil an Covid-19-Erkrankten und -Genesenen hat mittlerweile Ramsthal. Der Weinort startete mit nur 39 Fällen (3,5 Prozent) in den November. Im November selbst kamen 58, im Dezember weitere 38 Fälle dazu, so dass die Quote mittlerweile bei 12,2 Prozent liegt. Das heißt: Fast jeder achte Ramsthaler hat sich bereits nachweislich infiziert. Den zweithöchsten Wert hat Fuchsstadt mit 11,4 Prozent. Dagegen hat sich in der Gemeinde Wartmannsroth im gleichen Zeitraum die Quote gerade einmal von 1,5 auf 3,5 Prozent erhöht: 73 Infektionen wurden dort bisher insgesamt nachgewiesen. Unter 5 Prozent liegen sonst nur noch die Gemeinen Aura und Elfershausen.
Den niedrigsten Anstieg im Dezember hatte übrigens Rannungen: Dort haben sich im letzten Monat des Jahres nur noch drei Bewohner (0,26 Prozent) angesteckt, in Euerdorf waren es sechs Bewohner, also 0,4 Prozent. Zum Vergleich: In Nüdlingen haben sich alleine im Dezember 3,5 Prozent der Einwohner mit Sars-Cov-2 infiziert, also so viele, wie in Wartmannsroth in zwei Jahren Pandemie insgesamt. Erklärungen für die unterschiedlichen Trends in den Kommunen hatten in der Vergangenheit weder die Bürgermeister noch das Landratsamt Bad Kissingen.