Landkreis Bad Kissingen: Alarmierende Anrufe
Autor: Charlotte Wittnebel-Schmitz
LKR Bad Kissingen, Montag, 15. Juni 2020
Sie retten tagtäglich viele Leben oder helfen bei Konflikten. Das Rote Kreuz und die Polizei berichten, wie sie Notrufe organisieren und bewältigen.
Wenn ein Notfall eintritt, muss die Polizei oder das Rote Kreuz schnell Bescheid wissen. Es gibt zwei wichtige Nummern, die jeder in unerwarteten Situationen im Kopf haben sollte: Die 112 (Notruf BRK) und die 110 (Polizei) .
Wählt man die 112, landet man bei den Mitarbeitern des BRK in Schweinfurt. Im Einsatzleitraum der Integrierten Leitstelle Schweinfurt (ILS) werden Notrufe entgegengenommen und entschieden, welche Rettungskräfte kommen. Die Leitstelle ist zuständig für die Landkreise Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld, Haßberge und den Landkreis und die Stadt Schweinfurt. Regulär arbeiten hier bis zu sieben Personen. "Es ist möglich, das Personal in wenigen Minuten aufzustocken", sagt Thomas Schlereth, Leiter der ILS Schweinfurt. Verwaltungsmitarbeiter können zusätzlich anpacken.Bis zu 16 Personen können zu Spitzenzeiten das Team unterstützen.
Spitzenzeiten
Als Auslöser für einen verstärkten Einsatz an Mitarbeitern nennt er die Unwetterwarnungen, die es vergangenes Wochenende gab. Auch für das Bad Kissinger Rakoczy-Fest plant die Einsatzstelle mit mehr Leuten. "Falls ein Pferd mit einer Kutsche durchgeht oder etwas anderes passiert", sagt Schlereth. Mehr Mitarbeiter werden auch an Silvester, am 1. Mai, beim Vatertag oder bei großen Veranstaltungen eingeplant.
Beim Notfallmanagement herrscht Arbeitsteilung. Ein Teil der Mitarbeiter nimmt Notrufe entgegen. Andere Mitarbeiter teilen zu, wer welchen Einsatz übernimmt. Manche sind speziell für Feuerwehreinsätze zuständig.
Fünf Bildschirme für das Notfallmanagement
Damit alle relevanten Informationen schnell einsehbar sind, sitzt jeder Mitarbeiter vor fünf großen Bildschirmen. In eine Datenbank gibt der Mitarbeiter Name, Ort und weitere Informationen zum Einsatz ein.
Ein Bildschirm zeigt eine Karte. Sie hilft bei der Einschätzung, wo sich der Anrufende befindet. Die Karten, die der Rettungsstelle zur Verfügung stehen, sind deutlich detaillierter als Google Maps. Der Computer beziehe etwa die Qualität der Straße mit ein und wie schnell ein Wagen darauf fahren könne, um zu berechnen, wann ein Rettungsteam vor Ort sei, berichtet Schlereth.
Außerdem sehen die Mitarbeiter auf ihren Bildschirmen eine Auflistung der eingehenden Notfallanrufe, eine Liste der Notfälle, die gerade bearbeitet werden und die verfügbare Anzahl an Rettungswagen.