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Labor LS SE in Großenbrach baut an


Autor: Sigismund von Dobschütz

Großenbrach, Dienstag, 26. März 2019

Zwar bedeutet das nicht, dass weitere Arbeitsplätze entstehen. Aber das weltweit tätige Unternehmen sucht ohnehin dringend Fachkräfte für noch 48 offene Stellen.
Direkt an den Südflügel (links) des 20 Meter hohen Neubaus angebaut, soll auf dem jetzigen Parkplatz bis an die Grenze der Autowaschanlage (rechts) das nur halb so hohe Bürogebäude parallel zum Hauptgebäude errichtet werden. Sigismund von Dobschütz


Erst vor zwei Jahren wurde der 20 Meter hohe Neubau des weltweit tätigen Unternehmens Labor LS SE in Großenbrach in Betrieb genommen, jetzt brauchen die 500 Mitarbeiter schon wieder mehr Platz zum Arbeiten.

Im Sommer soll der Bau eines dreigeschossigen Bürogebäudes beginnen, mit dessen Fertigstellung im Herbst 2020 gerechnet wird. Der Bad Bockleter Gemeinderat hatte vor Tagen dem Bauantrag zugestimmt. "Es wird wieder investiert am Standort Großenbrach", freute sich Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU) und folgerte: "Mehr Labore, mehr Arbeitsplätze."

"Eigentlich ist es nur der zweite Bauabschnitt unserer Gesamtplanung, für die der Gemeinderat bereits 2015 die Baugenehmigung erteilt hatte", erklärt es LS- Generalbevollmächtigter Werner Wohnhas genauer. Schon damals sollte der heutige Südflügel des 2017 fertiggestellten Hauptgebäudes im Nachgang um einen ebenfalls 20 Meter hohen Anbau in gleicher Ausführung erweitert werden. Doch nach vier Jahren erwies sich der damals gedachte Bürotrakt schon wieder als zu klein, weshalb ein geänderter Bauantrag der Gemeinde erneut zur Genehmigung vorgelegt werden musste.

Nun erschien aber dem Bürgermeister und seiner Bauverwaltung dieser in Südrichtung auf einer Grundfläche von 340 Quadratmetern größer geplante, ebenfalls 20 Meter hohe Anbau allzu gewaltig, weshalb sich LS SE und Gemeindeverwaltung auf einen mit zehn Metern nur halb so hohen Bürobau auf einer dafür doppelt so großen Grundfläche einigte. "Jetzt ist die Gebäudeaufteilung doch entspannter", begründete Sandwall in der Gemeinderatssitzung die verbesserte Planung. Das geplante Bürogebäude soll nun nicht mehr in Südrichtung, sondern parallel zum Hauptgebäude auf dem jetzigen Parkplatz bis an die Grundstücksgrenze der Autowaschanlage errichtet werden.

Als Grund für den Bau des neuen Bürogebäudes nennt Generalbevollmächtigter Wohnhas "kein außerordentliches Ereignis", sondern den "Mehrbedarf an Arbeitsfläche durch normales Wachstum". Eine vom Bürgermeister erhoffte Aufstockung der Mitarbeiterzahl wird es jedoch kaum geben, da schon heute nicht alle Arbeitsplätze besetzt werden. "Wir haben zur Zeit 48 offene Stellen ausgeschrieben", veranschaulicht Wohnhas die aktuelle Personalnot.

Nach Fertigstellung des Bürotrakts mit seiner Nutzfläche von insgesamt 2400 Quadratmetern bei 2,80 Metern Raumhöhe können die heute noch im dritten Obergeschoss des Hauptgebäudes untergebrachten Büroräume geräumt und diese Etage für zusätzliche Labore genutzt werden. "Im Altbau waren die Laborflächen nicht mehr erweiterbar", begründet Wohnhas den Platzbedarf. Da aber das oberste Geschoss des Hauptgebäudes schon vorsorglich mit der für Labore notwendigen Geschosshöhe von fünf Metern gebaut ist, können dort nun die dringend benötigten Labore eingebaut werden.

Für den Bau des neuen Büro-Trakts sowie für den Einbau zusätzlicher Labore in das oberste Geschoss des Hauptgebäudes rechnet das Unternehmen Labor LS SE mit einer Gesamtinvestition zwischen sechs und neun Millionen Euro. "Das teure ist die Laborausstattung", erklärt Wohnhas den hohen Betrag. "Die behördlichen Anforderungen an Laborbetriebe sind gestiegen." Nicht nur die technische Ausstattung in den drei Meter hohen Laborräumen ist kostspielig, sondern auch die komplexe Lüftungstechnik in dem zwei Meter hohen Leerraum darüber. Labore mit einem geschlossenen Luftkreislauf brauchen je nach Aufgabenstellung einen acht- bis 36-fachen Luftaustausch. Wohnhas: "Diese Technik geht richtig ins Geld."

Nach Vorlage der schriftlichen Baugenehmigung konnte binnen kurzer Zeit sogar schon eine kompetente Baufirma verpflichtet werden, freut sich Wohnhas im Wissen um die knappen Kapazitäten im Bausektor. "Im Juni wollen wir mit den Bauarbeiten beginnen."

Ein anderes Bauvorhaben der Firma Labor LS SE ist zwar weit weniger spektakulär, aber für die Mitarbeiter umso interessanter. Wohnhas: "Wir bauen ein Fahrradhaus.". Denn im Rahmen eines Incentives wird allen Mitarbeitern der vergünstigte Kauf eines E-Bikes angeboten. Diese hochwertigen Bikes müssen aber sicher und wettergeschützt untergestellt werden können. Das 15 000 Euro teure Fahrradhaus soll zwischen Hauptgebäude und Feuerwehr errichtet werden und Platz für 50 Fahrräder bieten.