Druckartikel: Kurgäste fahren in allen Bussen bald umsonst

Kurgäste fahren in allen Bussen bald umsonst


Autor: Edgar Bartl

Bad Kissingen, Freitag, 08. November 2013

Der Landkreis Bad Kissingen geht beim Öffentlichen Personennahverkehr in die Offensive. Kurgäste fahren künftig auf allen Linien umsonst, für Jugendliche und Senioren soll es Vergünstigungen geben.
Für 2014 hat der Landkreis eine ÖPNV-Offensive angekündigt.  Foto: Edgar Bartl


Das Netz des straßengebundenen Öffentlichen Personennahverkehrs - vulgo: Busse - im Landkreis ist vielleicht nicht so gut, wie es sein sollte. Es ist jedoch deutlich besser als sein Ruf. Geht es nach dem Landkreis, werden die Busse schon bald noch besser genutzt. Der Wirtschafts- und Umweltausschuss des Kreistags hat für 2014 einstimmig eine ÖPNV-Offensive angekündigt.

Ihr Ziel sei die Sicherung und Verbesserung des ÖPNV, sagte Landrat Thomas Bold (CSU). Gemeinsam mit den drei Staatsbädern und der Bad Kissinger Verkehrsgemeinschaft Kim (Kissingen mobil) solle ein stimmiges Konzept entwickelt werden, um das Angebot attraktiver zu gestalten. Wie zu hören ist, besteht im Raum Bad Brückenau noch Gesprächsbedarf.

Wie Bold und ÖPNV-Fachmann Michael Schäder sagten, sollen Kurgäste künftig alle Linien unentgeltlich nutzen können; auch die nach Fulda und zum Kreuzberg. Bislang ist das auf einige wenige Linien beschränkt.Das System soll später auf das Rhön-Grabfeld und weitere Kommunen in beiden Landkreisen ausgedehnt werden. Dazu müsste aber die Gäste-Card eingeführt werden. Vertragspartner wären Kim und die beteiligten Bäder. Der Landkreis scheide als Partner aus.

Zustimmung steht noch aus

Die Kostenfrage soll anhand der Übernachtungszahlen der jeweiligen Staatsbäder geregelt werden. Laut Schäder wurde das Konzept in den Kurorten vorgestellt. Deren endgültige Zustimmung stehe aber noch aus. Geplant ist ferner eine "Schüler-Plus-Karte", um den Bedürfnissen dieser Zielgruppe gerechter zu werden. Dieses Ticket soll dann ein zeitlich unbefristete Netzwirkung haben, während die jetzige Schülermonatskarte nur zwischen Wohn- und Ausbildungsort und im Ferienmonat August überhaupt nicht gilt.

Der Landkreis will den Zuschlag subventionieren und aus den ÖPNV-Zuweisungen des Freistaats Bayern finanzieren. Das gilt auch für die geplante Monatskarte für Senioren. Für Ältere gibt es derzeit im Landkreis keine besonderen Angebote. Nur der Stadtverkehr hat eine ermäßigte 31-Tageskarte, die von Montag bis Freitag aber erst ab 9 Uhr genutzt werden kann.

Deshalb will der Landkreis ein Seniorenticket einführen, das ebenfalls für alle Linien gilt. Das soll im nächsten Jahr nach einer abschließenden Beratung des Ausschusses geschehen.

Das Gremium nahm das Konzept von Schäder einmütig und zustimmend zur Kenntnis.

Für die ödp hatte Waldemar Bug eine "wesentliche Ergänzung" der Offensive beantragt. Das verklang nicht ungehört. Bugs Vorschläge werden in den Nahverkehrsplan mit eingearbeitet. Dessen möglichst baldige Fortschreibung hatte Monika Horcher (Grüne/ BfU) angeregt.

Mobilitätskonzept angeregt

Bug sieht die "eher abgelegenen Orte" in der Thüngen'schen Cent, im Bereich Wartmannsroth oder auch Burkardroth im Nachteil. Er fordert daher ein Mobilitätskonzept für den Landkreis mit abgestimmten Möglichkeiten. Davon sollen vor allem Ältere profitieren. Bug denkt dabei unter anderem an Ruf- und Bürgerbus, Ruftaxi oder auch Mitfahrzentrale.