Kupschmarkt in der Münnerstädter Innenstadt schließt zum Jahresende
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Dienstag, 07. Mai 2013
Die Schließung des Münnerstädter Kupschmarktes zum Jahresende ist ein Schlag für die Innenstadt. Mit Betroffenheit nahm Bürgermeister Helmut Blank am Dienstag die Hiobsbotschaft entgegen. Inhaber Bauer hatte ihn persönlich über diesen Schritt informiert.
Das Personal war am Montag über die Entwicklung informiert worden. Gleichzeitig seien auch die Kündigungen ausgesprochen worden, erklärt Elmar Bauer in dem Gespräch, zu dem auch die Presse eingeladen worden war. Am Dienstag bekam auch der Vermieter die Kündigung erreicht. "Wir bedauern diesen Schritt sehr", erklärte Elmar Bauer.
Die Entscheidung sei aufgrund rückläufiger Umsätze gefallen.
Bereits seit vier Jahren - seit der Eröffnung des Nettomarktes - habe er den Rückgang gespürt. "Der Markt hat uns Umsätze weggenommen, weil er von der Stadt aus fußläufig zu erreichen ist", betonte Bauer. Doch im letzten Vierteljahr hätte diese Entwicklung nochmals richtig Fahrt aufgenommen", erläutert Elmar Bauer. Die Rückgänge lägen mittlerweile bei bis zu zehn Prozent.
Deutlich gespürt habe der Kupschmarkt auch die Schließung der Schleckerfiliale. "Und schwer zu schaffen hat uns die Baustelle am Fränkischen Hof gemacht". Bauer erklärt das mit den dadurch weggefallenen Parkplätzen. Auch in der Parkplatzsituation sieht er einen Grund für die Rückgänge.
Deshalb habe man sich jetzt zu diesem Schritt durchgerungen. "Es war nicht leicht", sagte Bauer und: "Es war keine Bauch-, sondern eine Kopfentscheidung". Es habe im Vorfeld Gespräche mit Edeka und mit dem Steuerberater gegeben. Jetzt habe man keine andere Lösung mehr gesehen. Wenn sich das Kauf- und Kundenverhalten nicht noch ändert, rutscht der Kupschmarkt in diesem Jahr erstmals in die roten Zahlen. 2012 habe man noch mit einem geringen Plus abgeschlossen.
Angesichts der negativen Entwicklung war es für Elmar Bauer nach eigenen Angaben eine rein kaufmännische Entscheidung. Der Geschäftsbetrieb werde bis zum letzten Tag in der Innenstadt mit dem gewohnten Service und den gewohnten Produkten laufen, erklärte Elmar Bauer.
Betroffen von der Kündigung sind sechs Mitarbeiter. Erst zum Jahreswechsel hatte man noch eine Mitarbeiterin neu eingestellt für eine Kollegin, die in den Ruhestand gegangen war. Zusätzlich habe man zwei Mitarbeiterinnen mit Zeitverträgen angestellt. "Wir hatte damals mit dieser Situation noch gar nicht gerechnet", so Bauer. Für die Kupsch-Angestellten bedeutet die Kündigung nicht, dass sie in den Edeka-Frischemarkt wechseln können, den Elmar Bauer in der Unteren Au betreibt. Dort sei man komplett besetzt.
Einsparungspotential habe es im Kupschmarkt nicht mehr gegeben. Personell sei man an der unteren Grenze gefahren. Hinzu kommt, dass die Betriebskosten im Markt nicht gesenkt werden könnten. Und die seien recht hoch wegen der Heizkosten im Winter und der Kühlanlagen. Hier ständen in den nächsten Jahren hohe Investitionen an, die sich unter den gegebenen Umständen nicht mehr rechnen würden.
Die Schließung ist beschlossen, aber nach Angaben Bauers auch nicht ganz unumstößlich. Sollte sich das Einkaufsverhalten zugunsten von Kupsch deutlich ändern, könne man den Schritt noch überdenken. Falsche Hoffnungen sollte sich allerdings nicht machen, warnte Bauer. Denn realistisch für ein weiteres Betreiben des Marktes wäre nur ein Umsatzplus von rund 20 Prozent.