Kupsch-Schließung ist ein Schlag für die Stadt
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Dienstag, 07. Mai 2013
Die Ankündigung von Elmar Bauer, den Kupsch-Markt bis zum Jahresende zu schließen, ist ein vorläufiger Höhe-, oder besser Tiefpunkt im Strukturwandel, den die Münnerstädter Innenstadt seit Jahrzehnten erlebt.
Der Schock ist groß, obgleich jeder, der offenem Auges durch Münnerstadt gegangen ist und auch die Vergangenheit kennt, diese Entwicklung vorhersehen konnte.In den 1960er Jahren begann das Sterben der Tante-Emma-Läden, weil in dieser Zeit die ersten Selbstbedienungsläden in den Städten öffneten. Damals gehörte Kupsch in Münnerstadt zu denen, die die neue Zeit einläuteten und deren Opfer der Markt heute selbst wird.
Denn die Schließung heute ist eigentlich nur der vorläufig letzte Schritt einer langen Entwicklung, die bereits vor 50 Jahren begonnen hat.
Der Verdrängungswettbewerb ist enorm, gerade bei den Lebensmittelgeschäften. Das Einkaufsverhalten der Menschen hat sich grundlegend verändert. Die Wohnsituation in der Innenstadt ist heute eine andere als noch vor 20 Jahren. Und verändert hat sich natürlich auch die Kalkulation in den Betrieben. Die kleinen Familienbetriebe konnten schon damals sicherlich nur überleben, weil man sich durchgewurstelt hat - ohne großen Urlaub und freie Tage. Die Gewinne können auch damals nicht besonders groß gewesen sein.
Beim schnellen Durchrechnen kommt man auf zwölf Lebensmittelgeschäfte, die im Laufe der letzten 50 Jahre in der Innenstadt, in den Neubaugebieten oder selbst in Gewerbegebieten einmal existiert und wieder geschlossen haben. Der Kupsch-Markt ist also kein Einzelfall, aber er trifft die Stadt ins Mark.