Druckartikel: Kroggeknast und die Ärztesuche

Kroggeknast und die Ärztesuche


Autor: Peter Rauch

Burkardroth, Montag, 04. Februar 2013

Die abgewanderten Mediziner und die Arbeiten am Kirchturm nahmen die Burkardrother auf die Schippe. Der Abend war dabei ein Gemeinschaftswerk zweier Vereine.
Den Mitternachtsauftritt gestaltete die heimische Gruppe Ilumina unter Leitung von Carmen Rottenberger. Fotos: Peter Rauch


Mit einem stimmigen Froschgequake der Frauenrother Ministranten wurde der Faschingsabend im Zahlbacher Schützenhaus eröffnet. Und der ganze Abend blieb tierisch, bekam doch jeder der Aktiven einen Faschingsorden, der den "Krogge-Knast" im Kirchturm darstellte. Eine Geschichte, die sich wirklich zutrug und nicht nur bei der lokalen Presse für Aufsehen sorgte.

Feuerwehr und Gesangverein veranstalteten gemeinsam den Fasching im Schützenhaus, also eine echte Gemeinschaftsproduktion. Und Michael Frank, einer der Aktiven, ergänzte: "Obwohl wir schon im Fernsehen waren, machen wir dennoch hier weiter." Für ihn gehört Fasching seit nunmehr 35 Jahren einfach dazu.

Sein Vater war viele Jahre Faschingspräsident in Aura.

"Die schönste Zeit"

Auch für Sandra Metz, Vorsitzende der Sängervereinigung, sind die Tage und Wochen vor Fasching mit die schönste Zeit im ganzen Jahr. Denn bei dieser Gelegenheit finden die schönsten Proben im ganzen Jahr statt. Wer was in Zahlbach zum Besten gibt, erfahren die meisten erst beim Besuch der Veranstaltung, genauso offen ist auch das Ende.

Sicher ist nur, dass es den Fasching so "seit Menschengedenken in der Marktgemeinde gibt", Sandra Metz ist seit sechs Jahren mit dabei und denkt noch gern an eine ihrer Rollen als Politesse zurück. Diesmal tritt sie mit der Sängervereinigung auf, die von der Feuerwehr, über den Bürgermeister einer Nachbargemeinde, bis hin zum Kirchenpfleger alle auf die Schippe nehmen. Die abgewanderten Ärzte, die man auch mit Weck und Speck nicht halten konnte, bekommen genauso ihr Fett weg, wie der Postbote oder einige andere Dorfbewohner, die es immer wieder wert sind, dass man sie besingt.

Reisen im Zug

Als Zugfahrerin tauscht sie sich dann in einer Einzelrolle noch mit der Mitreisenden Lioba über den neuen Vikar aus, den ihnen der Bischof geschickt hat. "Der neue Pfarr' is wie ein Geschenk Gottes, das man nicht auspacken darf ...", stellt sie fest. Andere Büttenredner wollen gehört haben, dass im Ort, woher der neue, junge Pfarrer kommt, die Männer kochen lernen mussten, weil die Frauen nicht mehr aus der Kirche heimkamen.

Schlimm hingegen sei die Geschichte mit den Kroggen, habe doch der Kirchenpfleger den Kirchturm in einen Krähenknast umgewandelt, indem er die Fenster vergitterte. Und mindestens genauso tragisch sei der Weggang der beiden Ärzte, wird festgestellt. Aber inzwischen biete die Volkshochschule wöchentlich Kurse an, wie zum Beispiel Blinddarmoperationen für jedermann.

Für ganz brisante Notfälle hatten die Veranstalter auch vorgesorgt - und Medikamente bereitgelegt. Diese wurden aber an dem Abend nicht benötigt, so dass sie am Samstag, 9. Februar, beim zweiten Faschingsabend im Zahlbacher Schützenhaus noch einmal zum Einsatz kommen können.