Kostenpflichtige Corona-Tests: So geht es im Landkreis Bad Kissingen weiter
Autor: Johannes Schlereth
Bad Kissingen, Dienstag, 10. August 2021
Ab dem 11. Oktober müssen Ungeimpfte für ihren Corona-Test zahlen. Manch einer zieht aus den so entstehenden Kosten einen Funken Hoffnung.
Die Entscheidung ist gefallen - Covid-19 Tests sind ab dem 11. Oktober kostenpflichtig. Rund die Hälfte der Einwohner im Landkreis - so das Corona-Update des Landratsamtes - ist bereits geimpft. Für sie entfällt die Testpflicht. Angebote für Covid-19 Tests gibt es jedoch trotz des Beschlusses seitens der Ministerpräsidenten weiterhin.
Bad Kissingen: Reagieren auf die Nachfrage
"Wir reagieren auf die Nachfrage und wollen bedarfsgerecht arbeiten", teilt Elisabeth Müller, Geschäftsführerin von Laboklin mit. Das heißt: "Wenn die Leute Tests brauchen, machen wir die. Wir haben ja schließlich die Organisation, die Logistik und alles dafür aufgebaut." Momentan würden Tests vor allem für das Reisen benötigt. Eine Tendenz habe sich in den vergangenen Wochen feststellen lassen. "Die Tests sind schon weniger geworden und stagnieren momentan", teilt Elisabeth Müller mit.
Unterschiedliche Kosten
Dass die Nachfrage gesunken ist, zeige sich gerade in den kleineren Orten wie Münnerstadt - dort schloss Laboklin die Teststrecke. Zur Entscheidung der Ministerpräsidenten hat Elisabeth Müller eine Meinung: "Es ist eine politische Entscheidung. Wir haben die Möglichkeit sowohl direkt mit dem Bürger abzurechnen, als auch mit dessen Krankenkasse."
Die Kosten für die Tests variieren. Laut dem "Stern" liegen Antigen-Schnelltests zwischen 15 und 30 Euro. PCR-Tests bei 60 bis 120 Euro.
In Burkardroth ist die Teststrecke am Seniorenheim Rhönblick oberhalb der "Strengen Tür" derzeit nicht in Betrieb. "Wir haben den Betrieb zum 1. August ausgesetzt. Wir waren nicht mehr ausgelastet", teilt Julia Plinganser, die Pflegedirektorin des Heimes mit. "Wenn der Bedarf an Tests steigen sollte, wird natürlich wieder angefangen."
Testangebot abhängig von Nachfrage
In der Hammelburger Falken-Apotheke ist dagegen klar: Es wird nach wie vor weiter getestet. "Aber es kommt auf die Nachfrage an", macht Apothekerin Rita Schubert, deutlich. Zu tun haben sie und ihr Team nach wie vor: "Wir haben die Testzeiten zwar verkürzt, sind aber immer noch gut ausgelastet", sagt sie. Bei ihr lassen sich derzeit vor allem Urlauber testen. Vor Schulbeginn planen sie und ihr Team zusätzliche Testtage ein. "So sind die Kinder sicher, wenn sie in die Schule kommen."
Ob der Beschluss der Ministerpräsidenten mehr Tests verursacht, ist für sie eine "gute Frage". Rita Schubert meint: "Grundsätzlich ist es ja die Frage, ob ich mich impfen lasse oder nicht." Sie kann sich vorstellen, dass durch den kostenpflichtigen Test manch Unentschlossener doch noch für eine Impfung entscheidet.