Die Theatergruppe Katzenbach feierte einen riesengroßen Erfolg mit ihrer neuen Komödie. Und es gibt nur noch wenige Karten.
Wieder einmal bewiesen Peter Wehner als Regisseur und künstlerischer Leiter der Theatergruppe und seine Co-Regisseurin Bea Kirchner bei der Auswahl der Komödie "Liebling, es ist angerichtet" von Uschi Schilling eine glückliche Hand. Die turbulente und perfekte Inszenierung glänzte vor allem durch subtilen Wortwitz, unerwarteten Pointen und viel Situationskomik.
Dabei überzeugten die mitwirkenden Künstler von Anfang an. Da passte jede Pointe und jeder Gag. Dabei sprachen einige der Darsteller perfekten Katzenbacher Dialekt und rissen die Zuhörer von Anfang an sofort von den Stühlen. Lachsalven dröhnten durch das ausverkaufte Katzenbacher Vereinsheim. Abgerundet wurde der überaus positive Eindruck durch die liebevoll gestaltete Bühnendekoration und die originellen Kostüme.
Die Handlung ist einfach. Julia Sanders (Sabine Geis) glaubt, von ihrer verstorbenen Tante eine ganz normale Gästepension geerbt zu haben. Sie weiß nicht, dass es sich in Wahrheit um ein Freudenhaus handelt. Als die Bewohner erfahren, dass Julia ihr Erbe für ein paar Stunden in Augenschein nehmen will, haben sie alle Hände voll zu tun, die Wahrheit zu verbergen. Es tauchten dabei viele Irrungen und Wirrungen auf ... Die Mitwirkenden neben Sabine Geis sind Peter Hartmann, Evi Kaiser, Julia Metz, Norbert Halbig, Uwe Sonnenberg, Ewald Metz, Andreas Voll und Bea Kirchner.
Seit 32 Jahren gibt es die Theatergruppe. 27 Jahre war Peter Wehner Spielleiter. Jetzt gab er das Amt an Uwe Sonnenberg ab. "Wir haben in den 32 Jahren ununterbrochen gespielt. Selbst in dem Jahr, in dem uns kein Saal zur Verfügung stand", sagt Weh ner. Da habe man im heimischen Wohnzimmer geprobt und dann in Bad Bocklet die Premiere gespielt. Jedes Jahr sei ein Stück aufgeführt worden. Nie sei eine Veranstaltung ausgefallen, selbst dann nicht, als eine Schauspielerin einen entzündeten Hals hatte und kaum sprechen konnte. "Der Besuch beim Arzt hatte ihr geholfen, die Aufführung durchzustehen. Danach konnte sie zwar ein paar Tage nicht mehr sprechen, aber alles hat geklappt", meint er schmunzelnd. Dieses Engagement der Schauspieler konnte man fühlen.
"Ich finde es gut, dass es noch solche Laienaufführungen gibt. Das Stück, die Inszenierung ist gut. Ich kann über alles lachen", freute sich Erhard Dietz aus Arnshausen, der mit Frau und Tochter nach Katzenbach gekommen war. "Theater ist wie aus dem Leben gegriffen, und es ist immer schöner als vor dem Fernseher zu sitzen", schmunzelt er.
"Seit September haben wir ein bis zweimal pro Woche geübt. Ich spiele zum 30. Mal mit. Aufgeregt bin ich nicht. Ein bisschen Nervosität ist aber schon da. Die bleibt bis zum ersten Satz, dann ist der Schalter umgelegt, und man wird ruhig", erklärt Norbert Halbig nach der Vorstellung, der diesmal eine Frauenrolle gespielt spielt. In eine andere Rolle zu schlüpfen und etwas zu machen, was man sonst nicht macht, das ist für Halbig der besondere Reiz am Theaterspielen. Sein lustigstes Erlebnis war, vor vielen Jahren, als Kollegen auf ihren Einsatz warteten. Doch statt hinter der Bühne saßen sie im Auto, hörten die Bundesliga und verpassten ihren Auftritt. "Gott sei Dank, stand das Auto gleich hinter der Bühne, so bin ich kurz raus und habe sie mit dem Ausruf 'Wo bleiben sie denn' geholt, ohne dass das Publikum viel mitbekam", erklärt er lächelnd.