Kläranlage Großenbrach: Reparatur statt Umstieg auf W-Lan
Autor: Peter Rauch
Großenbrach, Freitag, 30. Sept. 2016
Die Technik der Verbandskläranlage des Abwasserzweckverbands Aschach-Saale hat ausgedient. Eine Reparatur soll´s richten.
2008 wurde die Gemeinschaftskläranlage des Abwasserzweckverbandes Aschach-Saale bei Großenbrach in Betrieb genommen. Nach rund acht Jahren sind nun größere Reparaturen an der Technik angesagt. Bis zu 20 Mal pro Tag wurde die Fehlermeldung "Rundräumer läuft nicht" angezeigt, obwohl der Räumer seinen Dienst versah. Eine Fehlermeldung, die so seit rund einem Jahr aufblinkt. Sie signalisierte "einen Einstieg in den Umstieg" - jedenfalls wenn es nach den Planern und dem Lieferanten Siemens ginge.
Der "Umstieg" würde bedeuten, dass der Räumer von Profibus (Kabel) auf W-Lan-Übertragung umgerüstet wird. Da der Fehler jedoch in den abnehmenden Kontakten vermutet wurde, war sich das elfköpfige Gremium schnell einig, nur eine Reparatur durchführen zu lassen statt auf drahtlose Übertragung zu wechseln. Kostenpunkt dafür: geschätzte 3000 Euro. Die Umstellung auf W-Lan hätte alleine für die Grundstation das dreifache gekostet.
Gleichzeitig soll der bisherige Rechen, der sehr störanfällig ist, ausgewechselt werden. Hier entschied man sich für einen Siebrechen. Mit diesem anderen Rechentyp, der Grobverschmutzungen ausfiltert und aussortiert, kann die Durchlaufmenge des Schmutzwassers von bisher 125 l/sec auf bis zu 170 Liter pro Sekunde erhöht werden. Der Preis: rund 42 000 Euro.
Und weil für den Einbau des neuen Rechens auch kleinere bauliche Veränderungen am Gebäude notwendig sind, wird die Anlage so umgerüstet, dass statt des bisherigen Brauchwassers nun Ablaufwasser (zum Reinigen der Technik) verwendet werden kann, zumal der hauseigene Brunnen wegen Verkrustung der Leitungen kaum noch etwas hergibt.
Nur für die Sanitärräume mit Waschbecken und Toilette soll dann noch teures Brauchwasser genutzt werden. "40 bis 50 Kubikmeter Wasser benötige man täglich", informierte der Geschäftsführer des Abwasserzwecksverbandes, Heiko Schuhmann, bei der Sitzung die Verbandsmitglieder. Auf rund 20 000 Euro pro Jahr würden sich die Kosten für das Brauchwasser belaufen. So sei es nur ein Kreislauf mit Ausnahme des Wassers für Hand-Waschbecken.
Gute Nachrichten im Doppelpack
Auch Waldemar Bug, der den erkrankten Verbandsvorsitzenden Wolfgang Back vertrat, konnte eine positive Erfolgsmeldung abgeben. "Durch den gesunkenen Strompreis beim ausgehandelten dreijährigen Stromliefervertrag" könne man 8500 Euro einsparen - man habe jedoch Stillschweigen sowohl über den Stromlieferanten wie über die Konditionen vereinbart, nur soviel: Es war eine Bündelausschreibung. Positives gab es auch von der Kanalnetzbefahrung im Aschacher Grund zu berichten. Diese Kontrollmaßnahmen, die im zehnjährigen Turnus durchgeführt wird, hat eine regional tätige Fachfirma übernommen. Sie zeigten keinerlei Beschädigungen der Betonröhren. Prinzipiell hat der Abwasserzweckverband Aschach-Saale nichts gegen einen Anschluss der beiden Burkardrother Marktgemeindeteile Premich und Gefäll. Nun liege es an der Marktgemeinde Burkardroth eine Vergleichsstudie in Auftrag zu geben, ob ein Neubau an der bisherigen Stelle oder eine Ableitung des Schmutzwassers über Steinach und Hohn für die Gemeinde günstiger käme.
Die Kläranlage würde das ohne weiteres verkraften, so die einhellige Meinung, eruiert werden müsse, was zwischen Verursacher und Klärwerk zu tun sei, aber das falle dann allein zu Kosten der Gemeinde Burkardroth. Wie alle anderen, im öffentlichen Teil behandelten Punkte, wurde auch die Feststellung der Jahresrechnung 2014 und 2015 einstimmig angenommen.
Zustimmung gab es auch für den Haushaltsplanentwurf für 2016, den stellvertretender Verbandsvorsitzender Waldemar Bug und Kämmerer Patrick Könen erläuterten. Er sieht einen Verwaltungshaushalt von 643 000 Euro (Vorjahr 604 000 Euro) und einen Vermögenshaushalt mit 230 000 Euro (Vorjahr 226 000 Euro) vor.
Es wurden in der Sitzung sämtliche Haushaltsstellen durchgegangen, die einzelnen Ansätze erläutert und etwaige Veränderungen zum Vorjahr angesprochen.