Am einen Bus platzte auf der Hinfahrt ein Reifen, der andere wurde aufgebrochen: Die 83 Teilnehmer der Studienfahrt von Kreistag, Bürgermeistern und Kreis-Verwaltung haben sich davon aber nicht beeinflussen lassen und ein strammes Programm absolviert. Sie besuchten Ministerien, Bundestag und Kanzleramt. Heute, Samstag, tritt die Delegation bereits die Rückreise an.
Fahrt zu Verhandlungen
Die meisten waren schon oft in Berlin: "Ich komme zwischen drei und sechs Mal im Jahr in die Hauptstadt", berichtet etwa Landrat Thomas Bold (CSU). Auch einer seiner Stellvertreter, SPD-Kreisrat Alfred Schrenk, fuhr als Wildfleckener Bürgermeister regelmäßig nach Berlin, zum Beispiel um im Bundes-Verkehrsministerium über Verlängerungen für das Programm "Stadtumbau West" zu verhandeln. Sein Vorgänger als stellvertretender Landrat und Wildfleckener Bürgermeister, Walter Gutmann (CSU), hat aus seiner Amtszeit gar den Vergleich zwischen Bonn und Berlin: "Mir hat es um Bonn zwar leid getan, aber ich war ein Befürworter des Umzugs nach Berlin", sagt er. Praktisch habe sich das aber kaum ausgewirkt: "Es war immer schwer, klar zu machen, worum es uns eigentlich geht", berichtet er über Verhandlungen, und: "Es gibt einfach Bundesbehörden, die sehr unüberschaubar und unbeweglich sind."
Besuch der Haushaltsberatung
Ein Höhepunkt war für viele das Reichstagsgebäude: "Der Besuch auf der Kuppel hat mich besonders gereizt", sagt Grünen-Kreisrat Richard Fix. Entsprechend ausgiebig genoss er bei herrlichem Sonnenschein zum ersten Mal den Blick auf die Hauptstadt. Seine Kollegin Sabine Oschmann-Hockgeiger (FW/CBB) war zwar bereits im Reichstag, aber noch nie in einer Plenarsitzung: "Es ist schon beeindruckend, so nah am Zentrum der Macht zu sein", sagte sie nach der Sitzung.