Besitzer von Hotels und Lokalen dürfen diese Stück für Stück wieder öffnen. Trotzdem können sie noch nicht ganz aufatmen. Hermann Laudensack schildert die Situation der letzen Wochen und wagt einen Ausblick in die Zukunft.
Von Mitte März an mussten Hotels und Restaurants in Bayern schließen. Das hat viele Besitzer in einige Probleme gestürzt. Doch seit gestern ist es offiziell: Ab dem 18. Mai dürfen Außenbereiche wieder öffnen, ab 25. Mai die Speiselokale und ab 30. Mai die Hotellerie. Deswegen sind gerade alle in dieser Branche Beschäftigten dabei, Konzepte auszuarbeiten, um wieder öffnen zu können.
Auch Hermann Laudensack, Inhaber des Bad Kissinger Parkhotels Laudensack und der zugehörigen Sterneküche, freut sich. Trotz der Möglichkeit, ab dem 18. Mai langsam die Bereiche zu öffnen, wartet er den 30. Mai ab: "Es lohnt sich einfach nicht, früher zu öffnen. Die meiste Kundschaft kommt über das Hotel und nicht durch die Bad Kissinger", erklärt Laudensack.
"So wie es aussieht, werden wir nicht wieder alles voll hochfahren, sondern peu à peu aufmachen", meint er. Es sei sehr gefährlich, zu denken, es gehe wieder voll los. "Ich habe außerdem Bedenken, dass wir jetzt öffnen und später wieder alles schließen müssen." Er schätzt, dass es zwei Jahre dauern wird, bis sich die Gastronomie wieder von der Coronakrise erholt hat.
Einen Tag, nachdem die Nachricht über Lockerungen kam, sitzt schon ein Auszubildender an der Rezeption: Er telefoniert und fragt ab, wer kommt und wer nicht: "Wir haben sogar schon Buchungen für den ersten geöffneten Tag!", verkündet er. Daneben arbeitet die Belegschaft nun Konzepte aus, um die Hygienevorgaben einzuhalten. Für das Hotel wäre das beispielsweise, wie sie die Saunanutzung ausgestalten.
Ein Berg an Delikatessen
Die Schließungen haben auch Laudensacks Hotel und Restaurant hart getroffen. "Es ist eine Katastrophe. Wir haben bei vollem Laden geschlossen", so der Sterne-Koch.
So erging es allen Restaurants. Die Gäste blieben aus und was übrig blieb, war ein riesiger Haufen Nahrungsmittel. Die mussten die Gastronomen einfrieren, einmachen, verschenken oder wegwerfen. Im Falle von Laudensack waren darunter viele Spezialitäten.
"Wir haben die edlen Produkte eingefroren und essen sie jetzt eben selbst." Auch habe er Fisch und Meeresfrüchte an die Mitarbeiter verschenkt. "Meine Frau und ich haben in letzter Zeit viel Hummer gegessen", bemerkt Laudensack.