Keine großen Projekte geplant
Autor: Stefan Geiger
Oerlenbach, Sonntag, 14. Februar 2016
Die Gemeinde hat ihren Etat aufgestellt. Für die Hegler-Halle sind noch etwa 800 000 Euro zu zahlen. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird um die 300 Euro liegen.
Einhellig begrüßte der Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderates den Entwurf des Haushalts 2016, der mit 11 Millionen Euro abschließt. Zwei Drittel davon machen die laufenden Aufwendungen aus, während 3,9 Millionen Euro in den Vermögenssektor fließen. Zum Ausgleich sind keine neuen Kredite nötig. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird sich um die 300 Euro einpendeln.
Zusammen mit seinen Stellvertretern Gerhard Fischer und Robert Erhard sowie den Ortsreferenten Benedikt Kessler (Ebenhausen), Andreas Kukuk (Eltingshausen), Klemens Wolf (Oerlenbach) und Dieter Werner (Rottershausen) hatten Bürgermeister Franz Kuhn und Kämmerin Johanna Schaumberg das 100-seitige Konzept vorentworfen. "Die Abrechnung der Hegler-Halle steht im Vordergrund. Etwa 800 000 Euro erwarten wir noch. Weitere große Projekte haben wir nicht vor", schickte Kuhn voraus.
Das Zahlenwerk erläuterte Johanna Schaumberg. Der Verwaltungsetat deckt mit seinen 7 Millionen Euro die laufenden Aufwendungen ab. Fast 1,3 Millionen Euro - 200 000 Euro mehr als im Vorjahr - fließen in die Kindergärten. Der Schulbetrieb einschließlich Schulbus erfordert 600 000 Euro. Weitere Mittel verschlucken Gemeindewald, Straßen einschließlich Beleuchtung, Bauhof, Förderung von Sport und Kultur, Versicherungen, Beiträge, Umlagen und Gebühren sowie die Personalkosten in den einzelnen Haushaltsstellen.
Haupteinnahmen sind Anteil an Einkommenssteuer mit 2,4 Millionen Euro und Schlüsselzuweisungen mit 1,6 Millionen Euro. Gewerbesteuer macht 650 000 Euro, Grundsteuer B 465 000 Euro, Einkommenssteuerersatzleistungen 200 000 Euro, Finanzzuweisungen 84 000 Euro und Grundsteuer A (Landwirtschaft) 38 000 Euro aus. An Kreisumlage müssen 1,9 Millionen Euro und an Gewerbesteuerumlage 187 000 Euro abgeführt werden. In der Bilanz können vom Verwaltungshaushalt 976 890 Euro dem Vermögensbereich zugeführt werden.
Breitbandausbau und Baugebiet
Der Vermögensetat beziffert sich auf 3,86 Millionen Euro. "Wir können neben der Zuführung noch eine Millionen Euro aus Rücklagen entnehmen.
Ferner stehen noch Zuschüsse aus, so dass wir zum Ausgleich keine neuen Schulden machen müssen", betonte der Bürgermeister. Hauptbrocken ist der Rest der Hegler-Halle mit 800 000 Euro für Überlandwerk und Ingenieurhonoraren. Außerdem werden 200 000 Euro für Zins und Tilgung aufgebracht. An Zuwendungen für die Halle stehen noch 190 000 Euro aus.
Dem Breitbandausbau dienen 338 000 Euro, von denen 270 000 Euro als Rückvergütung erwartet werden. Für die Erschließung des Baugebietes "Westlich der Ziegelei" in Ebenhausen sind 250 000 Euro angesetzt. 230 000 Euro müssen noch als Rest für Ortsdurchfahrt und Kreisverkehr in Oerlenbach erbracht werden. In den Gewerbepark Oerlenbach/Poppenhausen investiert die Gemeinde 100 000 Euro.
Viele weitere Aufgaben wie Grunderwerb, Förderung privater Innerortsbauten, Sanierung Schultoiletten, EDV-Programme, Spiel- und Sportplätze, Wirtschaftswege, Fahrzeuge, Rekultivierung der Erddeponie, Straßenbeleuchtung sowie Planungen für Bauhof und Sanierung Eltingshäuser Straße in Oerlenbach finden sich im Haushalt.
Hoffen auf Förderung
Neu hinzu kam die Heizung im Schulhaus in Rottershausen.
Sie versorgt auch die nahe Turnhalle. Dem Vorschlag von Bürgermeister Kuhn, die Anlage über das kommunale Investitionsprogramm als Beitrag zur Energieeinsparung zu sanieren, schloss sich der Ausschuss an. Die Maßnahme - so hatte das Fachbüro Helfrich (Bad Kissingen) ermittelt - kommt mit neuer Pelletanlage auf 271 000 Euro, von denen 90 Prozent als Zuwendung vergütet würden.
"Wir hoffen, bei der Förderung berücksichtigt zu werden", gab sich Kuhn zuversichtlich. Eingehend diskutierten die Ausschussmitglieder das Thema Plakatierung in bzw. an der Hegler-Halle. Glasflächen sowie Wände und Säulen dürfen nicht genutzt werden, da Kleberückstände und Farbablösungen aufgetreten sind. Auf eine eigene Plakatwand wird derzeit verzichtet.
Ausgaben
180 000 Euro für Grunderwerb
186 000 Euro für neuen Unimog für Bauhof
160 000 Euro für Sanierung WC-Anlage in Schule in Oerlenbach
120 000 Euro für neues Fahrzeug Feuerwehr Oerlenbach (Anfinanzierung)
65 000 Euro für neuen Schlepper Gemeindewald
64 000 Euro für Kirchen, 50 000 Euro davon für Bücherei Ebenhausen
Investitionen 2017 - 2019 (Grobplanungen):
450 000 Euro neues FW-Auto Oerlenbach (Gesamtsumme)
560 000 Euro Sanierung Eltingshäuser Straße in Oerlenbach
350 000 Euro Sanierung Baumgartenstraße in Oerlenbach
330 000 Euro Erweiterung Bauhof
300 000 Euro Sanierung Ortsdurchfahrt Rottershausen
300 000 Euro Sanierung Forststraße in Ebenhausen
300 000 Euro Investitionen in Gewerbepark Oerlenbach/Poppenhausen
120 000 Euro Ausbau Lindenstraße in Rottershausen
Sanierung WC-Anlage Schulhaus Ebenhausen (Betrag noch zu ermitteln)
50 000 Euro Ortsmitte/Kulturscheune in Eltingshausen
Etatverabschiedung
Nächste Gemeinderatssitzung mit Verabschiedung des Etats am Dienstag, 16. Februar
Bürgerversammlungen
9. März in Oerlenbach,
10. März in Eltingshausen,
14. März in Rottershausen und 15. März in Ebenhausen