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Kein Haus in der Gemeinde


Autor: Heike Beudert

Burkardroth, Dienstag, 18. November 2014

Die Marktgemeinde Burkardroth ist im Prinzip bereit, Flüchtlinge aufzunehmen, aber sie hat ein Problem: Sie hat keine eigenen Gebäude, die dafür geeignet wären. Alle freien Immobilien der Gemeinde sind vermietet oder verkauft.
Noch ist offen, wann und wo der Markt Burkardroth Flüchtlinge bei sich in der Gemeinde begrüßen kann. Unser Archivbild zeigt drei junge Männer in der Gemeinschaftsunterkunft Volkers.  Foto: Archiv/Ulrike Müller


Voraussichtlich in den nächsten zwei Wochen wird sich entscheiden, ob und wenn ja wo im Markt Burkardroth künftig Flüchtlinge wohnen können. Die Pressesprecherin des Landkreises, Melanie Hofmann, erklärt auf Anfrage, dass sich mehrere Interessenten beim Landratsamt gemeldet hätten, die Gebäude an den Landkreis vermieten würden.

Welche Objekte das sind, darüber gab es aus dem Landratsamt noch keine Auskunft.

Es müsse erst geprüft werden, ob sie sich überhaupt eignen, betonte Melanie Hofmann auf Anfrage. "Wir waren noch nicht vor Ort", ergänzt Hofmann und erklärt, dass die Mitarbeiter der Koordinationsstelle für den Flüchtlingsstrom quasi ausgebucht sind. Wöchentlich kommen rund 20 neue Asylbewerber in den Landkreis. Flüchtlingskoordinator Stefan Seufert sei ununterbrochen unterwegs, um weiteren Wohnraum für die Flüchtlinge zu finden. Melanie Hofmann geht deshalb davon aus, dass in den nächsten ein bis zwei Wochen die Besichtigungen laufen, welche Räumlichkeiten in Burkardroth sich eignen.

Kommune hat keine Objekte

Die Koordinationsstelle des Landkreises sucht vor allem nach Immobilien, in denen zwischen 20 und 24 Flüchtlinge aufgenommen werden können, um den Betreuungsaufwand in Grenzen zu halten. Einzelappartements seien weniger gefragt, so Melanie Hofmann.

Die Kommune wird sich nach Auskunft von Bürgermeister Waldemar Bug nicht dagegen sperren, dass Flüchtlinge in Burkardroth wohnen werden. "Es ist uns bewusst, dass die Leute untergebracht werden müssen." Die Kommune stehe der Aufnahme offen gegenüber, und Bug geht davon aus, dass dies auch in der Bevölkerung weitgehend so gesehen wird.

Von der Seite der Gemeinde aus gibt es im Augenblick allerdings keine Objekte, die an den Landkreis vermietet werden könnten, erläutert Bug. "Wir haben nichts in dieser Größenordnung", sagt der Bürgermeister. Öffentliche Gebäude, zum Beispiel die alten Schulen im Bereich der Marktgemeinde, seien alle vermietet oder verkauft worden. Als Beispiel nennt er die alte Schule in Lauter, die langfristig vermietet ist.

Bug geht davon aus, dass es auch von privat nicht einfach sein wird, entsprechenden Wohnraum zu finden. "Wir haben keine Hotels", sagt er. Es gebe seiner Einschätzung nach höchstens ein bis zwei Pensionen oder vielleicht auch Gaststätten, die überhaupt in Frage kommen könnten. Bug weiß aber nach eigenen Angaben nicht, ob es von privater Seite Interesse gibt, Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen.