Druckartikel: Kastanien sollen erinnern

Kastanien sollen erinnern


Autor: Thomas Ahnert

Steinach an der Saale, Donnerstag, 01. Oktober 2015

Auf der Westseite des Steinacher Kindergartens, zur Straße hin, steht eine recht stattliche Kastanie, die sozusagen Geschichte geschrieben hat - was allerdings kaum ein Ortsbürger noch weiß.
In Steinach wurde die Kastanie der deutschen Einheit gepflanzt. Foto: privat


Der Baum wurde am 3. Oktober 1990 gepflanzt als Symbol und zur Erinnerung an den Mauerfall ein Jahr zuvor. Helmut Schuck war damals Bürgermeister. Hans Hain und stellvertretender CSU-Ortsvorsitzender Paul Schmidt halfen ihm damals bei dem geschichtsträchtigen Einpflanzen. "Dieses Bäumchen kann später einmal mit Fug und Recht als Baum der Wiedervereinigung Deutschlands bezeichnet werden", sagte Schuck, und er erklärte den zuschauenden Kindern, warum sie am 3.

Oktober künftig "nicht in den Kindergarten gehen müssen oder dürfen."
Auch zwei Kilometer weiter, in Roth, wurde damals eine Kastanie gepflanzt - im Fackelschein. Die Feuerwehr hatte zu mitternächtlicher Stunde eingeladen, und viele Menschen waren gekommen.
Helmut Schuck hat übrigens auch eine private "Einheitsgeschichte": Am 3. Oktober 1990 lernte er in Bad Neustadt den Meininger Bernd Michael kennen. Der war mit seiner Frau mit dem Fahrrad herübergekommen. Die beiden freundeten sich an, trafen sich mehrmals und telefonieren am 3. Oktober miteinander - bis heute. ta