Kameradschaft als Säule des FC Bad Brückenau
Autor: Gerd Schaar
Bad Brückenau, Samstag, 01. Dezember 2012
Lorenz Mack, Josef Dörflinger, Rainer Betz und Walter Daissler sind zusammen mehr als 200 Jahre beim FC Bad Brückenau und blicken gerne auf die schöne Zeit zurück.
Der Vorstand des FC Bad Brückenau mit Stefan Richter an der Spitze habe gute Arbeit geleistet, bestätigten die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend im Sportheim. Ihre Zufriedenheit sowohl über den Sport als auch über das ehrenamtliche Engagement zum Beispiel beim Stadtfest äußerte Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks beim FC.
Überzeugungstäter
"Ich bin aus Überzeugung diesem Brückenauer Verein treu geblieben", bekennt Josef Dörflinger, der jetzt für seine 60-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde. "Schon als Kind liebte ich den Fußball und habe hier solide Kameradschaften gefunden", sagte Dörflinger. Der FC sei ihm ans Herz gewachsen. Und er habe dort schöne Stunden verlebt.
"Ich kam von Wildflecken hierher", sagt Walter Daissler, der zusammen mit Lorenz Mack und Rainer Betz für seine 50-jährige Treue zum FC geehrt wurde.
Wegen seiner Tätigkeit bei der Bundeswehr sei er in der Rhön hängen geblieben, schildert der gebürtige Würzburger Daissler. Die früheren Zeiten, als es neben dem Fußball immer auch gesellschaftliche Ereignisse wie zum Beispiel die tollen Faschingsbälle gab, sind Daissler noch in lebhafter Erinnerung. Aus Lohr kam damals der Handballer Betz. "Bis in die Landesliga sind wir hoch gestiegen", ist Betz mit seiner Hobbysportkarriere zufrieden. Auf dem ungefederten harten Zementboden habe er in jungen Jahren gespielt, erinnert sich Betz und meint: "Da hätte man bei einem Sturz zu Tode kommen können". "Eine schöne Zeit war es bis heute", denkt Betz auch an die vielen Trainingslager und an gemütliche Feiern in Jagdhütten. "Die Kameradschaft zählt", meint Mack.
Und diese Kameradschaft scheint auch heute den Zusammenhalt des FC zu prägen, war dem Bericht des Vorsitzenden Richter zu entnehmen. "Unser 2007 neu gebildeter Vorstand hat sich in den vergangenen fünf Jahren bewährt", dankte Richter seinem Schatzmeister Wolfram Vorndran, dem Marketingleiter Marco Reinisch, dem Fußball-Abteilungsleiter Heribert Jakobsche, dem Handball-Abteilungsleiter Dirk Stumpe und dem Faustball-Abteilungsleiter Kurt Sommer. Trotz schwerer Zeit habe der FC seinen Schuldenberg halbieren können.
Stumpe bedankte sich bei den Eltern der Handballjugend für deren zeitlichen und bei den gestiegenen Spritpreisen nicht immer selbstverständlichen Kilometer-Einsatz, wenn es wegen der neuen Ligen des Bayerischen Handball-Verbandes zu bezirksübergreifenden Spielen in ganz Franken (sogar bis Erlangen) kommt. Stolz sei er auf die Frauenmannschaft des Brückenauer FC, die von der Bäderstadt als "Mannschaft des Jahres" geehrt worden sei. In die Chronik des FC werde auch jenes legendäre Bundesliga-Testspiel (Hannover / Burgdorf gegen HSG Wetzlar) aufgenommen, das es hier am 26. Juli 2012 gab. Stumpes besonderer Dank ging an Lisa König, die regelmäßig von ihrer Arbeitsstelle in München zum Handballtraining komme.
Neue Jugendfördergemeinschaft
Ein Problem, das heutzutage aus demographischen Gründen sehr viele Sportvereine betrifft, ist die abnehmende Anzahl der jugendlichen Neuzugänge. Spielvereinigungen mit Vereinen aus Nachbarorten sind auch für den FC die logische Konsequenz. Für den Sport wirbt der FC deshalb mit besonderen Aktionen wie zum Beispiel bei den Ganztagesschülern in der Mittelschule. Noch mehr Spielgemeinschaften als jene mit dem DJK Schondra für die Fußballkicker U19, U17, U15 und U13 werde es ab der Saison 2013 / 2014 geben, kündigte Jakobsche eine neue Jugendfördergemeinschaft (JFG) mit Wildflecken, Oberbach, Riedenberg, Schondra, Breitenbach-Mitgenfeld und dem Brückenauer FC an.
An den Pfingsfeiertagen des kommenden Jahres werde es ein so genanntes "Fair-Trade"-Fußballturnier geben, sagte Jakobsche. Sein großes Bedauern äußerte Abteilungsleiter Sommer, weil sich seine Faustballer mangels Masse vom aktiven Spiel verabschieden mussten. "Wir haben keine Mannschaft mehr zusammen bekommen", blickte Sommer mit Herzblut auf 51 Jahre Faustball des FC bis zum Ende 2011 zurück.