Kabarett vor vollem Haus im Kloster Maria Bildhausen
Autor: Hanns Friedrich
Maria Bildhausen, Montag, 25. März 2013
Fredi Breunig, Martin Wachenbrönner, Wilhelm Wolpert und Rainer Breunig begeistern im Abteigebäude des Klosters.
Vor ausverkauftem Haus traten am Samstagabend die Kabarettisten Fredi Breunig, Martin Wachen-brönner, Wilhelm Wolpert und Rainer Breunig im Abteigebäude des Klosters Maria Bildhausen auf - und die Zuschauer waren begeistert. "Soviel und so oft habe ich selten gelacht", ... "es war einfach spitze", ... "Gotthold und Eustach waren wieder umwerfend komisch", ... "Wilhelm Wolpert war einmalig mit seinen Geschichten. Und der Weinkenner Rainer Breunig, einfach toll", war am Ende eines langen Kabarettabends zu hören. Veranstaltet hatte den Abend der Förderverein des Klosters Maria Bildhausen. Dessen Vorsitzender Herbert Neder freute sich sichtlich über den zahlreichen Besuch, und der Erlös des Abends geht wieder in die Behindertenarbeit, wo das Geld dringend gebraucht wird.
Seit mehr als zehn Jahren aktiv
Herbert Neder sagte, dass der Verein schon seit mehr als zehn Jahren immer wieder aktiv werde und durch verschiedene Veranstaltungen die Einrichtung unterstütze. Die Akteure verzichteten auf ihre Gage und spendeten den gesamten Erlös an die Behinderteneinrichtung. Dafür bedankte sich Vorsitzender Herbert Neder schon im Vorfeld. Gotthold und Eustach seien über die Landkreisgrenzen hinaus bestens bekannt, ebenso Rainer Breunig. Eine Besonderheit sei natürlich, dass Wilhelm Wolpert, einst beim "Hasenterzett" in Haßfurt und sogar ein "Gewürfelter", an diesem Abend in Maria Bildhausen zu Gast sei.
Im ersten Sketch ging es darum, dass Gotthold beim Faschingszug in Aubstadt so unglücklich stürzte, dass er 25 Jahre lang im Koma lag und nun wieder erwachte. Ganz klar, dass er erstaunt war und einiges nicht glauben wollte, was sich in der Welt verändert hatte. Das begann schon mit dem Bier, als Eustach im erklären musste, dass es das geliebte Büttnerbräubier nicht mehr gibt. "Die Brauereien Kneuer und Büttner sind nicht mehr da - und das Bier wird jetzt in Schweinfurt gebraut." Als Eustach nach etwas zum Essen verlangte, bot ihm Fredi Breunig, alias Eustach, einen Döner an. "Das ist ein belegtes Brötchen aus der Türkei. Oder willst Du einen Hamburger? Das ist ein belegtes Brötchen aus Amerika."
Kaum zu halten waren die Zuschauer, als das Handy plötzlich klingelte und Eustach, der das ja nicht kannte, meinte, dass das ein besonderer Geldbeutel sei "mit einer Glasscheibe" und außerdem noch vibriert. "Sicher friert er, da lege ich ihn doch einmal auf die Wärmflasche." Kopfschüttelnd musste Eustach erfahren, dass Deutschland eine Bundeskanzlerin mit Namen Merkel hat und einen Bundespräsidenten Gauck. "Beide sind aus der DDR", sagte ihm Gotthold. "Da sind die wohl bei Irmelshausen über die Grenze?" Es bedurfte einiger Anstrengungen, um Gotthold klar zu machen, dass es keine DDR mehr gibt. Die Sache mit dem deutschen Papst konnte Gotthold so gar nicht verinnerlichen, vor allem weil der aus Bayern war und es jetzt gar zwei Päpste gibt. "Einen alten und einen neuen."
Wilhelm Wolpert begeisterte mit seinen Gedichtli und Gschichtli. Da ging es um eine Frau, die ans Himmeltor kommt und nach ihrem Mann fragt, der schon vor einigen Jahren gestorben ist. Der aber war im Himmel nicht bekannt. Erst als die Frau sagte, dass sie mit ihm verheiratet war, wusste Petrus schnell Bescheid: "Ja, da müssen wir ihn ja bei den Märtyrern suchen."
Wolpert berichtete von einem Papagei, den ein Kardinal mit nach Rom gebracht hatte und der sogar Eminenz sagen konnte. Dem Papst gefiel der Papagei so gut, dass er ihm beibringen wollte, seinen Namen zu sagen. Er probierte alles aus, aber nichts half. Schließlich warf er seine kirchlichen Gewänder über und setzte die Tiara auf. "Da rief der Papagei: Kölle Alaaf."
Die Lacher auf seiner Seite hatte Wilhelm Wolpert, als er meinte, dass in Franken die zehn Gebote etwas locker ausgelegt werden. Der Grund? Dort heißt es immer: Du sollst. Das bedeute für einen Franken, dass man also das tun kann, wenn man möchte. Schließlich begeisterte Wilhelm Wolpert noch mit dem Geistlichen, der zwölf Tafeln Schokolade schmuggelte. Als er zum Zoll kam und gefragt wurde, ob er etwas zu verzollen habe, sagte er nein. "Ich habe alles unter den Armen verteilt."
Ein Könner seines Fachs ist auch Rainer Breunig als Weinkenner. Er berichtete vom Besuch des Chefs seiner Frau. Als er ihm die Türe öffnete, sei der um einiges kleiner als er gewesen: "Ein abgebrochener Meter". An diesem Tag gab es natürlich Wein. Und als der Chef zum 98er Wein, den Breunig zum 40. Blutspenden bekommen hatte, meinte, dass der "einem alles zusammenzieht", bekam er die Antwort: "Mach kei Sprüch, du warst schon so klein, wie du zur Türe herein gekommen bist."
Schließlich war Breunig noch auf einem Weinseminar und hatte von dort natürlich einiges zu berichten, das die Lachmuskeln der Zuhörer immer wieder strapazierte. Dann war nochmal Fredi Breunig als der "Kappeschilds Heinrich" zu erleben. Für den Landkreis Rhön-Grabfeld mache er eine Umfrage, sagte er den Gästen in Maria Bildhausen. Die erfuhren, wie Fredi Breunig merkte, dass er alt wurde: Weil er jetzt Bayern 1 manchmal aus Versehen hört. Die Lacher auf seiner Seite hatte er schließlich, als er erzählte, dass es im Grabfeld die neue Währung "Grabfelder" gibt. Nun schließe sich dem auch Bad Kissingen und Münnerstadt an. Der Vorteil dort sei, dass man nicht nur den Kissinger habe, sondern auch kleinere Münzen. "Du kaufst für 3,54 Euro ein. Das sind dann drei Kissinger, 50 Großwenkheimer und vier Wermerichshäuser." Und schließlich erfuhren die Gäste in Maria Bildhausen noch, das in Bad Kissingen mehr Menschen mit künstlichen Hüftgelenken umherlaufen als anderswo. "Da sind so viele, wie in Schweinfurt Kugellager gebaut werden."
Im zweiten Teil des Abends ging es um den Idiotentest, es gab wieder Gedichtli und Gschichtli von Wilhelm Wolpert, und Rainer Breunig brillierte mit dem "Tupper Ehemann".