Jury nimmt Rottershausen für Dorfwettbewerb unter die Lupe
Autor: Carmen Schmitt
Rottershausen, Montag, 26. Juni 2017
Rottershausen spielt bei einer Tour durch den Ort seine Trümpfe aus. Ob es reicht für den Einzug in die nächste Runde des Dorfwettbewerbs?
Da staunen die Delegierten nicht schlecht. Die Klemmbretter unterm Arm drängen sie sich in den abgedunkelten Raum im Juz in Rottershausen, wo sich die Dorfjugend sonst zum Feiern trifft. Leinwand runter und Film ab. Christian Stahl, Kopf des Festivals "...und ab geht die Lutzi", präsentiert, warum mehrere Tausend Musikfans an einem bestimmten Wochenende im Jahr nach Rottershausen pilgern. Nur eine Station auf der Tour durch den Ort, und nicht die einzige, die die Damen und Herren vom "Gartenbauzentrum Bayern Nord" beeindruckt. An gut zwei Dutzend Punkten in Rottershausen versuchten die Bürger die Abordnung davon zu überzeugen, dass ihr Dorf etwas ganz Besonderes ist.
Vereinsvorsitzende, Gemeinderäte, Bürger, jung und alt - sie haben sich zusammengesetzt und angepackt. Für ihr Dorf. Vor eineinhalb Jahren fiel der Entschluss: "Wir machen mit" - beim Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - Unser Dorf soll schöner werden". Vor 25 Jahren hatte Rottershausen zum letzten Mal teilgenommen. Jetzt der fünfte Anlauf. "Ein Ort kann nur profitieren", sagt Bürgermeister Franz Kuhn (CSU). Und das hat er schon jetzt, meint die Bewertungskommission nach der Runde durch Rottershausen.
Bewertung in fünf Kategorien
"Eins haben Sie jetzt schon geschafft und sich und uns bewiesen: Sie kennen Ihre Pfunde", sagt Dr. Birgit Speckle, Bezirksheimatpflegerin. In fünf Kategorien vergeben sie und die zwölf anderen Delegierten Punkte. Sie nehmen die Dorfentwicklung unter die Lupe und machen sich einen Eindruck von sozialen und kulturellen Angeboten, der Gestaltung von Gebäuden, dem Grün im Ort und der Landschaft. "Jung und Alt halten zusammen. Hier geht der Punk ab", sagt Daniela Kircher, Bauoberrätin an der Regierung Unterfranken. "Bleiben Sie dran, Sie machen das sehr gut", meinte Sie zur Innenentwicklung. "Ich gratuliere Ihnen zu dieser Entwicklung", sagte Landschaftsarchitekt Klaus Neisser. "Ihr Grün ist in bester Hand." Baudirektorin Dorit Bollmann hat den Eindruck: "Die Gemeinde hat Weitblick bewiesen und ihre Wälder nicht zusammenbrechen lassen."
Grundschule im Ort halten
Eugen Renninger hatte sich der Karawane durchs Dorf angeschlossen. "Ohne dass das Dorf zusammenarbeitet, würde es nicht funktionieren", sagt er. Er sei froh, dass man sich auf die Jugend verlassen könne. Herbert Schmitt ergänzt: "Die ist da, wenn sie gebraucht wird." Die Schule und der Kindergarten, das ist das, was Melanie Stefan für ihre Kinder braucht: "Für mich ist es sehr wichtig, das im Ort zu halten." Ziel ist es, eine der beiden Goldmedaillen abzustauben und sich für den Wettbewerb auf Landesebene im nächsten Jahr zu qualifizieren. Die Chancen? Ortssprecher Dieter Werner: "Ich bin optimistisch." Morgen Abend soll das Ergebnis feststehen.
Ziel Der Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - Unser Dorf soll schöner werden" soll als großangelegte Bürgerinitiative verstanden werden. Es geht darum, mithilfe von Projekten die Dorfgemeinschaft zu stärken und die Lebensqualität vor Ort zu erhöhen. Alle Bürger sollen anpacken, das Dorfgeschehen mitentwickeln und gestalten. Ziel ist, langfristig den ländlichen Raum zu stärken.
Hintergrund 1961 wurde der Wettbewerb zum ersten Mal vom Landwirtschaftsministerium ausgerufen . Seither haben sich 27 000 bayerische Dörfer beteiligt. Rottershausen hat sich im letzten Sommer als Sieger auf Kreisebene für den Bezirksentscheid qualifiziert. Bis morgen ist die unterfränkische Abordnung unterwegs und bewertet zwölf Ortschaften für den Bezirksentscheid.