Junge Narren trumpfen in Aura auf
Autor: Winfried Ehling
Aura an der Saale, Mittwoch, 30. Januar 2013
Locker und unbekümmert geht es auf der Bühne in Aura zu: Die Kinderprunksitzung hat ihr ganz eigenes Flair.
Wohl auch deshalb will die jüngste Büttenrednerin, Carolin Mock, weder Kindergärtnerin noch Lehrerin werden, sondern Sitzungspräsidentin bei den Faschingsfreunden. Das versicherte die Siebenjährige in ihrem erstaunlich fehlerfreien Vortrag.
Bei einem Spiel trat der Kinderelferrat gegen drei große Elferräte an, um zu beweisen, dass der Nachwuchs reif für das Erwachsenengremium ist. Natürlich schlugen die Jungen den Vorsitzenden Rainer Kaiser, den Sitzungspräsidenten Manuel Kolb und die Elferrätin Bianca Troll um Längen. Insbesondere beim Gangnam-Style ließ sich der Kinderelferrat mit Lukas Baldauf an der Spitze nichts vormachen und trug den Sieg davon.
Die "Bagger-Bodos" vom Kinder-Elferrat und das Kinderprinzenpaar, Prinzessin Lisa I. und Prinz Leon I., hatten die Sitzung eröffnet, die Tanzmariechen Mara Kaiser mit einem flotten und gelungenen Solotanz krönte. "Alles geht schon von allein?" Glücklich, wer das behaupten kann wie die Kids aus dem Kindergarten St. Laurentius, die eine Gast-Showeinlage vorbereitet hatten.
Fußball als Therapie
Im Wartezimmer beim Arzt saßen Moritz Wallström und Niklas Fella und warten auf die Diagnose des Doktors (Lena Wallström). Der bestätigte dem einen Patienten krumme Füße, die das Fußballtor nicht treffen. Dem anderen attestierte der Arzt die "Rasengrippe", die jemand bekommt, der zu oft auf dem Fußballplatz herumrennt. Beide aber litten an Fußballsucht, wie Frau Doktor feststellte. Sie empfahl den SV-Keller statt dem Wartezimmer.
Die "Tanzmäuse", die jüngste Garde, zeigten ein Marschpotpourri - das muss nicht immer synchron sein, denn wo bliebe das freie Tanzen. "Prinzessin sein ist Stress": Marie und Leni Schmitt konnten ein Lied davon singen. Schließlich haben sie das Beispiel im eigenen Hause. Die Funkengarde nahm sich wohl das 50. Bühnenjubiläum der Rolling Stones zum Vorbild und tanzte deren Welthit "Satisfaction".
Vor dem Aufstieg zum Kreuzberg legten die jungen Wanderer Lorenz Moritz, Jan Kaiser, Jan Graser, Lukas Simon und Niklas Fella noch eine Rast ein, um einige Neuigkeiten auszutauschen. Der Pfarrer in Euerdorf versuchte seinen Gartenzaun zu reparieren und haute sich dabei kräftig auf den Daumen. Ein qualvolles Stöhnen entrang sich seinem Munde. "Gell, jetzt müsste man mal richtig fluchen können", entfuhr es einem der Frechdachse.
Mädchen sind die besseren Elferräte
Annika Kaiser und Sarah Schmitt sind schon einige Jahre im Auraer Fasching aktiv, aber in den Kinder-Elferrat haben sie es nicht geschafft. Das blieb bislang den Jungs vorbehalten. Daher forderten sie "Mädchen in den Elferrat" und erklärten den Amtsinhabern, was sie alles besser machen würden. Einen bemerkenswerten Showtanz zeigten die "Jump-Girls" aus Poppenroth nach einen Abba-Potpourri.
"Einmal groß, einmal zu klein", damit hatten Kristin Hack und Julia Tillemann ihre Probleme. Um Bier zu holen oder die Spülmaschine auszuräumen, seien sie zwar groß genug. Zum Mofa-Fahren oder zum Schminken seien sie noch zu klein, beklagten die beiden. Doch letztlich seien sie "nicht zu groß und nicht zu klein, um echte Auraer Narren zu sein". Für die Jüngsten inszenierten die "Wild-Cats" noch einmal ihren Show-Tanz "1000 und eine Nacht".