Junge Bundeswehrmusiker spielten groß auf
Autor: Björn Hein
Münnerstadt, Donnerstag, 21. März 2013
Das Ausbildungskorps der Bundeswehr gastierte in Münnerstadt. Felix Gessner aus Kleinwenkheim genoss es, mit seinem Orchester erstmals in der Heimat auftreten zu können.
Ein voller Erfolg war das Benefizkonzert des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr in der Mehrzweckhalle in Münnerstadt. Die Musikstudenten in Uniform erfreuten die rund 250 erschienen Besucher mit ihrem Können. Unter der Leitung von Oberstleutnant Michael Euler spielten sie ein breit gefächertes Repertoire, das von originaler sinfonischer Blasmusik über die Bearbeitung klassischer Werke bis hin zu schmissigen Märschen und noch viel weiter reichte. Es war auch eine Freude, den Einführungen in die Stücke zuzuhören, die der Dirigent Euler gab. Er verstand es, die Besucher mit feinem Sinn für Humor zu unterhalten.
Für den Kleinwenkheimer Felix Gessner, der selbst im Ausbildungsmusikkorps Kontrabass, E-Bass und Tuba spielt, war es etwas ganz besonderes, in Münnerstadt aufzutreten. "Das ist das erste Mal, dass meine Eltern hier in der Heimat bei einem Konzert im Ausbildungsmusikkoprs mit mir dabei sein können", freute er sich. Seit 2010 spielt er mit und hat hier seinen Traumberuf als Musiker entdeckt. "Ich habe genau das gefunden, was ich machen wollte" meint Gessner. Die breite Palette der gespielten Musik macht ihm großen Spaß, die Stimmung untereinander im Ausbildungsmusikkorps sei hervorragend.
Elf Konzerte
Insgesamt elf Konzerte gibt man im Rahmen der Tour, vor zwei Wochen hat sie begonnen. Natürlich bedeutet das viel Stress, es mache aber immer wieder großen Spaß, sein Können vor Publikum unter Beweis stellen zu dürfen - besonders dann, wenn man in der Heimat spielen kann, meinte Gessner.
Der Einstieg in das Konzert war konzertant. Die Klänge von "Flight oft the Piasa" von Robert Sheldon luden die Besucher zum Träumen ein. Bereits das erste Stück bot für die Zuhörer einen reichen Emotionsschatz. In Perfektion verstanden die Musiker, dieses Stück umzusetzen und hatten sichtlich Freude an ihrem Spielen. Mit der Ouvertüre von "Der fliegende Holländer" von Richard Wagner wurden die Zuhörer mit auf die sieben Weltmeere. Natürlich durften im Programm auch traditionelle Märsche nicht fehlen. Auf eine Zeitreise vom Mittelalter über das Barock, die Klassik zur Moderne mit dem "About Flutes" von Guido Rennert ging es. Drei Solisten durften ihr Instrument, die Flöte, vorstellen und den Zuhörer musikalisch in die einzelnen genannten Epochen entführen.
Mystische Stimmung
Geheimnisvolle Stimmung kam dann beim "Machu Picchu" von Satoshi Yagisawa auf. Der Saal wurde verdunkelt und die Zuhörer wurden auch mittels einer Präsentation, die Bilder der alten Inkastadt zeigte, in eine für sie fremde Welt hineingenommen. Die Perkussionisten verstanden es, die mythische Atmosphäre noch zu verstärken. Für die Zuhörer sehr reizvoll war es, dass sie immer wieder mit neuen musikalischen Themen überrascht wurden.
Klassisch wurde es nach der Pause mit dem "Gran Finale" aus der Oper Aida von Guiseppe Verdi weiter. Bei "Danzas Cubanas" von Robert Sheldon zeigten die Musiker, dass sie die verschiedensten Stilrichtung in Perfektion beherrschen. Nicht nur musikalisch, sondern auch optisch gelungen war die Performance der Perkussionsriege, die im verdunkelten Saal mit ihren Rhythmen dem Publikum einheizte.
Stehende Ovationen und Bravo-Rufe erfüllten am Ende des Konzerts die Mehrzweckhalle. Mit der Deutschland-Hymne klang das Konzert dann aus, nachdem als Zugabe der "Radetzky-Marsch" gespielt worden war. Der Erlös aus dem Konzert kommt dem WIM-Projekt und der Bläserklasse der Grundschule zugute.