Jungbulle Mucki war der Renner
Autor: Gerd Schaar
Hammelburg, Montag, 22. Juli 2013
Nach seinem Praktikum auf dem Bullenmastbetrieb der Familie Müller in Wartmannsroth wartete Schüler Max Mühlmann von der Hammelburger Mittelschule zur Leistungspräsentation mit einem acht Wochen alten Rind auf.
Bei der jährlichen Leistungsschau der Praktikanten in der heuer vom Freistaat ausgezeichneten "starken Schule", nämlich der Hammelburger Mittelschule, stand der acht Wochen alte Jungbulle "Mucki" im Mittelpunkt.
Mucki wurde vom Bullenmastbetrieb Müller aus Wartmannsroth herangekarrt und genoss die Streicheleinheiten der Besucher. In diesem landwirtschaftlichen Betrieb war der Schüler Max Mühlmann als Praktikant tätig gewesen.
"Ich habe die jungen Rinder gefüttert, ich habe deren Stall gereinigt und desinfiziert", berichtet der Schüler aus der achten Klasse.
Das Praktikum sollte Max die Berufswahl erleichtern. "Es ist durchaus interessant, in der Landwirtschaft tätig zu sein", gibt Max zu. Endgültig aber habe er sich noch nicht für diesen Beruf entschieden. Auf dem Klingenhof mit ökologischem Mutterkuhstall und einer Färsenmast von Lothar und Andreas Erhard war Kevin Ullrich in Waizenbach als Praktikant zu Gast. "Neuerdings besteht erhöhtes Interesse der zukünftigen Azubis an der Landwirtschaft", stellt Lothar Erhard erfreut fest.
Wie den Schülern Max und Kevin erging es auch den meisten anderen Praktikanten. In die Berufswelt rechtzeitig vor dem Schulabschluss hinein zu schnuppern, habe sich seit sechs Jahren bestens bewährt, bestätigt Schulleiterin Ingeborg Hofmann. Hauptsächlich im Handwerk und in Dienstleistungsberufen waren die 37 Schüler als Praktikanten zumeist im Altlandkreis Hammelburg untergekommen.
Anschluss an die Berufswelt
Galten die Ausbildungsplätze in den vergangenen Jahren als ziemlich rar, so gibt es zurzeit eher ein Überangebot. "97,3 Prozent der Absolventen aus der neunten Klasse haben heuer einen Anschluss bzw. eine weitere schulische Ausbildung angetreten", bestätigt Hofmann. Das Bildungsziel der Mittelschule mit dem Anschluss an die Berufswelt sei erreicht worden. Zufrieden mit der derzeitigen Ausbildungssituation äußerte sich auch 2. Bürgermeister Reimar Glückler (CBB).
In die Schulturnhalle musste die Leistungsausstellung der Praktikanten ausweichen, weil der Schulhof momentan eine Riesenbaustelle ist. Dort war auch Praktikant Manuel Seufert mit seiner selbst gebauten Musterschaltung für Licht und Klingel anzutreffen. In den Hammelburger Elektrobetrieb Eilingsfeld hatte er bei der Energie- und Gebäudetechnik hineingeschnuppert. "Den Kundendienst fand ich ganz besonders interessant, weil es dort den direkten Gesprächskontakt zu anderen Menschen gibt", so Manuel. Um seine Ausbildung anzutreten, brauche er allerdings noch die mittlere Reife, bestätigt er.
Ins Hotelfach bei Heiligenfeld schnupperte Astrid Plihal hinein. Beim Servieren des Essens in dieser Bad Kissinger Klinik isst das Auge mit: Da muss auch die mit besonderer Sorgfalt gefaltete Serviette präsentiert werden. "Der Kontakt zu den Menschen hat mir gut gefallen", verrät Astrid. Ob sie diesen Beruf oder doch lieber den Einzelhandel als Kauffrau wähle, das sei noch offen. Alwina Kaal schnupperte in den Einzelhandel bei Sport Homann in Hammelburg hinein. "Die Kundenberatung und überhaupt den Kontakt zu den Menschen fand ich toll", berichtet sie. Auch die modische Sportkleidung habe sie nachhaltig beeindruckt.
Erfahrungen in der Altenpflege
Im Seniorenheim Maria Probst war Jessika Kossack zur Altenpflege im Einsatz. "Ich bin begeistert", verrät sie. Den Kontakt mit den Senioren habe sie trotz des erheblichen Altersunterschieds als "ganz cool" und angenehm empfunden. "Die Alten erzählen oft Interessantes von früheren Zeiten", ist Jessika begeistert. Auch hier stand der Umgang mit anderen Menschen im Vordergrund. "Die Altenpflege ist ein schwerer Job", hat Mutter Claudia Kossack aber noch Zweifel, ob ihre Tochter diesen Beruf ergreifen soll.
Das Innenleben der Motorsäge begeistert Marcel Heim. Für sein Praktikum bei der BayWa musste er nach Bad Brückenau. "Mit den Arbeitskollegen hatte ich einen guten Kontakt und ich habe Einiges dort gelernt", empfiehlt Marcel das Praktikum weiter. Gerade baut er den Vergaser der Motorsäge auseinander. Nach dem erneuten Zusammenbau läuft die Maschine wieder einwandfrei. "Es ist sehr nützlich, wenn man das kann", ist Marcel stolz auf sein Wissen.
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