Jugend hat keine Zeit zum Ausspannen
Autor: Doris Bauer
Euerdorf, Donnerstag, 04. Oktober 2012
Gerichtsgasse war gestern, ab sofort ist die Hammelburger Straße 18 angesagt: Das Kanapee oder wie die Mitglieder des Euerdorfer Jugendzentrums auch selbst sagen, das "JUZ", ist umgezogen. Jede Menge Arbeit wartet dort auf die Jugendlichen, die die Umbaumaßnahmen in Eigenregie erledigen.
Überall riecht es nach Farbe oder Kleber, die Wände sind größtenteils schon neu gestrichen, ein Fernseher läuft, während ein paar Jugendliche und junge Erwachsene noch Möbel rücken, damit der Boden in Angriff genommen werden kann. Insgesamt stehen den Jugendlichen fünf Räume zur Verfügung, die renoviert und eingerichtet werden müssen.
"Dieses Haus in der Hammelburger Straße liegt optimal. Wir haben keine direkten Nachbarn, die wir stören könnten, Parkplätze sind in der Nähe ausreichend vorhanden und trotzdem ist es nicht weit zum Ortskern", erklärt Stefan Hesselbach, Vorsitzender des "Kanapee".
Diese Vorteile schätzt auch der Jugendbeauftragte der Marktgemeinde, Thomas Lippert, der oft mit den Jugendlichen in Kontakt steht. Er steht ihnen auch bei den Umbaumaßnahmen mit Rat und Tat zur Seite.
Viel Raum für Kreativität
Dass es hier viel Arbeit gibt, ist auf den ersten Blick ersichtlich. Dass hier schon einiges geleistet wurde, ebenfalls. "Manchmal ist es schwierig, genügend Leute zum Weiterarbeiten zu haben. Viele müssen arbeiten, manche sind vielleicht auch nicht so handwerklich begabt", kommentiert der Vorsitzende die Problematik zum Fortgang der Arbeiten, die, so sagt er, einfach noch dauern. Er hofft, dass die Gemeinde hier noch ein bisschen Geduld aufbringt bis alles erledigt ist. Hesselbach weiß das Engagement der Gemeinde zu schätzen: "Wir sind froh, dass wir finanziell unterstützt werden."
Im großen Gemeinschaftsraum, oder auch "'s Wohnzimmer" genannt, ist bereits eine überdimensional große Eckbank von den Jugendlichen eingebaut worden, die sie auch selbst entworfen haben. Die Küche wird gerade gefliest, damit die Geräte möglichst bald eingebaut werden können. Neben einem Kicker- und Dartraum ist noch ein weiteres Zimmer zum gemütlichen Beisammensein geplant, in dem auch eine Spielekonsole vorgesehen ist. Auch die Außenanlage bietet noch viel Freiraum für Kreativität. Zunächst muss jedoch gepflastert werden.
"Im ersten Obergeschoss möchte ich auch gerne noch einen Raum für unsere Jugendlichen, speziell für die Jüngeren, damit diese dort ihren Interessen nachgehen können", erklärt der Jugendbeauftragte weitere Überlegungen zur Nutzung des Hauses in der Hammelburger Straße. Euerdorfer Vereine sollen davon ebenfalls profitieren und Räume als Abstellmöglichkeit nutzen können, wie zum Beispiel die EU-KA-GE.
Bald wieder traditionelle Aktionen
"Wenn wir mit den Umbauarbeiten fertig sind, dann werden hier wieder die traditionellen Aktionen stattfinden", erklärt Pascal Rott. Damit meint der stellvertretende Vorsitzende die berühmte "Summer Jam", Kicker-Turniere, Federweißen- und Glühwein-Abende, die Halloween-Party und die Weihnachts- und Silvester-Party.
Außerdem sind die Jugendlichen fest in der Dorfgemeinschaft verankert. Sie organisieren das Maifest mit oder arbeiten mit anderen Vereinen zusammen, wie beispielsweise bei Pflasterarbeiten am Vorplatz des Feuerwehrhauses.
Bis diese Partys steigen können, ist jedoch noch einiges zu tun. "Hier wartet noch jede Menge Arbeit auf die Jugendlichen", erklärt Thomas Lippert dazu. "Dieser Jugendraum ist bereits jetzt in der Umbauphase gut besucht. Und wenn er erst einmal fertig ist, dann bestimmt noch mehr."