Jüdische Kulturtage: Geheimtipps
Autor: Ellen Mützel
Bad Kissingen, Sonntag, 15. Mai 2022
Die jüdischen Kulturtage stehen im Jahr 2022 wieder auf dem Programm. Wir geben Tipps, welche Events sich lohnen und wo sich weitere Programmpunkte finden lassen.
Zu den jüdischen Kulturtagen 2022 gibt es gleich mehrere Jahrestage: Sie selbst begehen ihr 20-jähriges Bestehen. Der Landkreis Bad Kissingen feiert das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft mit dem israelischen Landkreis Tamar. Und im April jährt sich zudem die Deportation der letzten im Landkreis lebenden Jüdinnen und Juden zum 80. Mal.
Die Jüdischen Kulturtage Bad Kissingen sind eine gemeinsame, in der Regel alle drei bis vier Jahre stattfindende Veranstaltungsreihe der Stadt Bad Kissingen, einer Vielzahl örtlicher Veranstaltungspartner und des Landkreis Bad Kissingen. Die folgenden Tipps aus der Redaktion sollen inspirieren und zeigen, wie bunt das Programm der Jüdischen Kulturtage sich gestaltet.
1. "Tränen des Künstlers" - Friedensreich Hundertwasser und die Einflüsse der jüdischen Herkunft auf sein Werk - Vortrag von Dr. Joachim Hahn (Plochingen).
Der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser gehörte als Maler, Architekt und Umweltschützer zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Als einer von wenigen in seiner Familie überlebte er den Holocaust und wurde später berühmt. Mit dem Hundertwasserhaus in Wien und dem Luther-Melanchthon-Gymnasium in Wittenberg schuf er Ikonen der modernen Architektur. Pfarrer und Kirchenrat Dr. Joachim Hahn den Einfluss von Hundertwassers jüdischer Herkunft auf sein Werk heraus und eröffnet so spannende neue Perspektiven.
Dienstag, 17. Mai, 19.30 Uhr im großen Sitzungssaal im Landratsamt.
2. Band "Folkadu" mit Yael Gat (Trompete & Gesang), Pier Paolo Bertoli (Akkordeon), Doron Furman (Oud).
Das Trio Folkadu entführt sein Publikum auf eine musikalische Reise in die Welt des Judentums mit traditionellen jüdischen Melodien und israelischen Volksliedern, die in verschiedenen jüdischen Sprachen wie Hebräisch, Jiddisch und Ladino gesungen werden, begleitet von Trompete, Akkordeon und Oud. Die aus Haifa stammende Trompeterin Yael Gat studierte in Tel Aviv und München. Ihre besondere Liebe gilt der jüdischen Musik.