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Jetzt kommt die Notlösung für Bad Kissingen


Autor: Thomas Ahnert

Bad Kissingen, Freitag, 25. Januar 2013

Auf der Hauptachse der Fußgängerzone werden die Platten durch ein fünf Meter breites Asphaltband ersetzt.
Der schlechte Zustand des Plattenbelages zwingt zu einer Sofortmaßnahme: In der Oberen und Unteren Marktstraße und am Marktplatz wird ein fünf Meter breiter Asphaltstreifen eingebaut. Foto: Benedikt Borst


Die Stadt sieht sich im Zugzwang. Der Zustand der Fußgängerzone erfordert rasches Handeln. "Es sind vier Aspekte, die zum Tragen kommen", sagte Oberbürgermeister Kay Blankenburg, "nämlich Verkehrssicherheit, Funktionalität, Optik und Perspektive." Dort wo die Plattenhebungen am stärksten und damit am gefährlichsten sind, sind bereits größere Bereiche abgesperrt worden. Nur kann das keine Dauerlösung sein. Am einfachsten wäre es natürlich, nicht erst 2014, sondernn gleich mit der Kanalsanierung und Neugestaltung zu beginnen.

Aber das ist aus Planungs- und Finanzierungsgründen nicht möglich. Denkbar wäre auch, alle Platten, die sich gehoben haben, herauszunehmen, den Untergrund zu glätten und sie wieder einzusetzen. Aber das wäre zu teuer, weil es zu viele sind.

Blankenburg: "Und außerdem treibt es die uns in diesem Winter noch zwei oder drei Mal wieder hoch."

Blankenburg und seine Bauverwaltung haben sich auf einen gangbaren Kompromiss geeinigt: In der Hauptachse Obere Marktstraße - Marktplatz - Untere Marktstraße und in der Brunnengasse bis zur Spargasse wird ein fünf Meter breiter Streifen aus dem Plattenbelag gesägt. Die Platten und der - noch darunter liegende Mörtel werden entfernt. Dann wird die darunter liegende feste Asphaltschicht, die aus Gründens des Trink- und Heilwasserschutzes eingebuat wurde, so audfgefräst, dass das von oben eindringende Wasser auf ihr ablaufen kann. Wenn der Schnee schmilzt, ist mit erhöhten Mengen zu rechnen. Und dnn wird der fünf Meter breite Streifen asphaltiert. Es wird sich dann ein schwarzes Band durch die Fußgängerzone ziehen. Blankenburg: "Optisch ist die Lösung suboptimal, aber es bleibt uns nichts anderes übrig." Die Anfahrbarheit der Geschäfte sei durch die Seitengassen gewährleistet.

Kleinreparaturen mit Kaltasphalt

Kleinere Schadstellen sollen in der herkömmlichen Weise repariert werden. Oder die Platten werden entnommen und durch Kaltasphalt ersetzt, auch in der Ludwigstraße. Der Kaltasphalt kann, wenn die Frostperiode vorbei ist, wieder durch Platten ersetzt werden. Vor dem Regentenbau verbietet sich die Methode aus optischen Gründen.

Probleme bereiten auch schon, obwohl erst 25 Jahre alt, die Plattenbeläge in der Kurhausstraße und in der Prinzregentenstraße. "Bei Teilbereichen müssen wir uns perspektivisch damit befassen, ob wir die Asphaltflächen ausweiten", sagte der OB. Vor der BfA-Klinik in der Kurhausstraße ist die Asphaltierung bereits in Planung.

Bauarbeiten in zwei Abschnitten

Die Asphaltierung des Fahrstreifens wird nach Auskunft von Tiefbauchef Thomas Hornung in zwei Abschnitten ausgeführt. Der erste Abschnitt - Untere Marktstraße und Marktplatz bis zum Alten Rathaus - wird bereits am Montag früh in Angriff genommen. 1600 Quadratmeter Platten müssen durch Asphalt ersetzt werden. Hornung rechnet mit einer Bauzeit von zwei Wochen. Ein deutliches Mehr an Zeit dürfte dann der zweite Bauabschnitt - Obere Marktstraße bis zum Alten Rathaus und Brunnengasse bis Spargasse - erfordern, weil längere Strecken zu bewältigen sind. Über die Dauer konnte Hornung noch keine Aussagen machen: "Wir müssen den ersten Bauabschnitt abwarten und dann die Erfahrungen analysieren." Auch die Kosten für die Maßnahme lassen sich im Moment nur vorsichtig abschätzen: Hornung rechnet mit 130.000 bis 150.000 Euro.

Man muss sie in Relation zu den bisherigen Unterhaltskosten sehen. Vor drei Jahren entstanden durch die Reparaturarbeiten des Sevicebetriebs noch interne Kosten von 80.000 Euro. Mittlerweile sind es über 100.000 Euro. Dazu kommt die Vergütung an die Jahresvertragsfirma. Im letzten Jahr waren im Haushalt 10.000 Euro angesetzt. Aber daraus wurden 15 000 Euro. Die stehen jetzt auch im Haushaltsplan 2013. Aber sie werden nicht reichen. Denn am Kurgarten zeichnen sich schon beträchtliche Schäden ab, die mit Asphalt nicht zu reparieren sind und die der Servicebetrieb alleine nicht bewältigen kann.

Wie entscheidet der Stadtrat?

Die kleinere Frage ist jetzt, ob Thomas Hornung einen Asphaltmischbetrieb findet, der zurzeit arbeitet. Denn die meisten sind im Winter mangels Nachfrage geschlossen. Die größere Frage ist, wie der Stadtrat entscheidet: Soll das Asphaltband bis zum Beginn der Kanalsanierung 2014 liegen bleiben oder soll es im Frühjahr aus optischen Gründen wieder durch Platten ersetzt werden. Blankenburg: "Ich kann dem Stadtrat nicht vorgreifen.Aber mir wäre es lieber, wenn wir den Asphalt liegen lassen."