Jan Beinßen stellte seine Krimis in Nüdlingen vor
Autor: Sigismund von Dobschütz
Nüdlingen, Freitag, 13. Dezember 2013
Der Nürnberger Autor Jan Beinßen stellte seine Krimis in der Nüdlinger Gemeindebücherei vor.
An Friede, Freude, Lichterglanz ist bei Jan Beinßen (48) in der Adventszeit nicht zu denken. "Mörderische Weihnachten" versprach der im scheinbar idyllischen Nürnberg lebende Schriftsteller am Donnerstag den etwa 50 Zuhörern in der Gemeindebücherei Nüdlingen bei der Lesung aus seinen Kriminalromanen.
"Eine Idylle ist der beste Nährboden für Verbrechen", begrüßte denn auch Büchereileiter Hubert Ziegler die Zuhörer. "Wir wollen Blut sehen." Doch so richtig blutig wurde es dann auch wieder nicht. "Ich bin kein blutrünstiger Autor", versicherte der 1965 bei Hameln geborene Autor, der als gelernter Journalist hauptberuflich für den Nürnberger Flughafen arbeitet. Seine Krimis um den Hobbyermittler Paul Fleming und alle anderen schön-schaurigen Geschichten sind eher leichte, humorvolle Kost, in denen Beinßen viel aus eigenem Leben und vor Ort Erkundetes eingearbeitet hat.
Da tauschen zum Beispiel im Krimi "Lebkuchen mit Bittermandel" alte Schulfreunde vom Dürer-Gymnasium beim jährlichen Klassentreffen am vierten Advent im Goldenen Ritter freundliche Gemeinheiten aus, bevor der erfolglose Schriftsteller Jakob an besagtem Lebkuchen umkommt. Oder die junge Volontärin von der Lokalzeitung entdeckt im Jahrhunderte alten Bleikeller einer Stadtturmwohnung eine skurrile Leichensammlung, die sie dann als neues Opfer bereichert. Hier bilden des Autors frühere Berufserfahrung als Lokalchef der Nürnberger Abendzeitung und seine privaten Erkundungstouren durch die alte Kaiserstadt den Hintergrund zur Geschichte.
Erlebtes und Fiktives
Seit 1997 schreibe er Krimis, verriet Beinßen seinen Gästen. Immer verbinde er selbst Erlebtes oder eigene Erfahrungen mit fiktiven Geschichten. So gibt es von ihm Weserbergland-Krimis ebenso wie seine inzwischen neunbändige Paul-Fleming-Reihe aus der Lebkuchenstadt. "Ich interessiere mich für verschiedene Themen." Gerade die tausendjährige Geschichte Nürnbergs bietet ihm viel Stoff für seine Romane.
Neues schon 2014
Bis zu zwei Jahre kann die Arbeit an einem Roman dauern, berichtet der Autor. Ein halbes Jahr dauert die Recherche, ein halbes Jahr das Schreiben und manchmal zieht sich die Fertigstellung mit dem Verlag bis zu einem ganzen Jahr hin. Ein neuer Krimi sei schon in Arbeit. "Er wird im kommenden Jahr erscheinen."