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Irritationen am Dorfplatz unnötig


Autor: Gerd Schaar

Sulzthal, Samstag, 24. November 2012

Konrad Weingart versuchte Klarheit zu schaffen und so die Wogen zu glätten. Denn offenbar war es über die Bauausführung bei der Neugestaltung des Sulzthaler Dorfplatzes zu Missverständnissen gekommen.
Der Sulzthaler Dorfplatz wird derzeit neu gestaltet. An der Kirchenmauer wurden Backhaus und Gruppenraum errichtet, das ehemalige Gewölbe ist abgetragen worden. Fotos: Gerd Schaar


Am langen Tisch in derMehrzweckhalle saßen am Donnerstagabend die Gemeinderäte, Mitglieder des früheren Arbeitskreises Dorfplatz, Vereinsvertreter, aktive Helfer und Architekten, um dem detaillierten Vortrag von Bürgermeister Konrad Weingart (CSU) anzuhören. Die Platzeinweihung ist für den 21. Juli 2013 geplant.
Weingart ging auf die Schwerpunktthemen "Verkaufsgebäude", "Backofen und Gruppenraum" sowie "Kostenentwicklung" ein. Der barrierefreie Zugang zu den Gebäuden sei für Behinderte ebenso wichtig wie zum Beispiel für das Spülmobil des Landkreises. Programmgemäß in Ordnung seien auch die Raumhöhen in den Gebäuden, die in von den Planern gewünschten Proportionen die nötige Kopffreiheit böten.

Architekt Berthold Schmitt bestätigte: "Die Bauten sind so durchgeführt, wie es die Planer verlangt haben". Auch über die momentanen Baulöcher auf der Baustelle Dorfplatz brauche man sich keine unnötigen Sorgen zu machen, erklärte Schmitt. Die von den Planern vorgegebenen Höhen würden eingehalten. Berücksichtigt seien auch jene drei Prozent Steigung zum Gebäude, die wegen des Regenwasser-Ablaufes eingeplant sei.
Trotzdem erneuerten die Räte Karl-Heinz Stahl (CSU/Wählergemeinschaft) und Reinhold Moritz (SPD) ihre Kritik zu den Höhen auf dem Platz und der Raumhöhe der Küche. In ihrem Brunnen sei kein Wasser mehr, vermutete Anwohnerin Christa Keller ein Absinken des Grundwasserspiegels. Weingart schloss nicht aus, dass die Gemeinde ihr durch die Erdbewegungen und die Drainage "das Wasser abgegraben" haben könnte. Dagegen habe ein möglicher Kanalgeruch nichts mit den Arbeiten zu tun: "Es besteht kein Zusammenhang mit dem Dorfplatzbau".
Zu einer längeren Diskussion führte die Frage nach der optimalen Größe der Bodenhülse auf dem Dorfplatz. Die könne mit ihren zurzeit 30 Zentimetern Durchmesser einen Weihnachtsbaum fassen, sagte Reinhold Moritz. Mehrere Teilnehmer sprachen sich jedoch für eine deutlich größere Hülse aus, um auch für einen größeren Baum Platz zu bieten.
Der Bürgermeister berichtete zudem, dass das denkmalgeschützte Portal des früheren Anwesens Marx vermutlich in der offenen Markthalle wieder aufgestellt werden soll. Hohe Akzeptanz fand der Vorschlag von Ralf Ruppert (Freie Wähler), Steine oder eine Tafel mit Spender- und Helfernamen einzuplanen, ganz nach dem erfolgreichen Vorbild der Trimburg.
Dass das an der Kirchenmauer errichtete Backhaus einen Backofen, eine Spüle und einen Gruppenraum erhalten werde, sei schon längst beschlossene Sache, erinnerte Weingart. Doch wie soll das Gebäude in kalten Wintertagen geheizt werden? Neben der Möglichkeit, mit einem Holzofen zu heizen, fand die von Geschäftsmann Otto Brand vorgeschlagene Installation einer elektrischen Deckenheizung als zusätzliche Heizmöglichkeit breite Zustimmung. Der besondere Dank des Bürgermeisters ging an "Backofen-Koordinator" Gottfried Schneid für dessen Eigenleistung und weitere ehrenamtliche Helfer.
"Man soll die Mehrheitsentscheidungen der zuständigen Gremien nicht ständig hinterfragen, sondern einfach akzeptieren", stellte sich Weingart schützend hinter den Gemeinderat inklusive Bauausschuss. Seit dem Planungsbeginn im Jahr 2001, als man noch mit 1,5 Millionen D-Mark rechnete, sei mehrfach umgeplant worden und das Gesamtprojekt sei heute mit rund 990 000 Euro anzusetzen. "Einige Fehler wurden seinerzeit beim Bau der Mehrzweckhalle gemacht und können prinzipiell auch hier beim Dorfplatzprojekt möglich sein", räumte Weingart ein.