In zwei von drei Amtsperioden die einzige Rätin
Autor: Gabriele Sell
Burkardroth, Mittwoch, 16. Oktober 2013
Die 3. Bürgermeisterin von Burkardroth, Elisabeth Kuhn, hat sich entschieden: Zur Kommunalwahl am 16. März 2014 tritt sie nicht wieder an. Aber sie wünscht sich, dass möglichst viele Frauen auf den Listen zum Gemeinderat stehen und gewählt werden.
Das vielleicht Unerwartste bei der Bürgerversammlung für Burkardroth, Wollbach und Zahlbach war vielleicht die Begrüßung durch 3. Bürgermeisterin Elisabeth Kuhn. Sie sagte gleich eingangs, dass dies ihre letzte Bürgerversammlung sei, die sie als Gemeinderätin besuche. Sie dankte für die Unterstützung in den letzten 18 Jahre und bedauerte gleichzeitig, dass sie in zwei von drei Amtsperioden die einzige Frau im Gremium war.
Sie wünschte, dass sich viele Frauen auf die Gemeinderatsliste für die Wahlen 2014 setzten ließen - und gewählt werden.
Im weiteren Fortgang der Versammlung fand der von Bürgermeister Waldemar Bug vorgestellte Entwurf für Urnenerdbestattungen ausnahmslos Zustimmung. Wie Bug im Rechenschaftsbericht erläutert hatte, stehen derzeit nur noch fünf freie Urnengrabkammern zur Verfügung. Zudem hatten Einwohner den Wunsch nach Bestattungsmöglichkeiten in einem "Ruheforst" geäußert. Ein Wald sollte dafür aber nicht hergenommen werden, sagte Bug. Jedoch könnte ein kleiner Friedwald auf der Fläche unterhalb der Aussegnungshalle angelegt werden. Laut Vorschlag des Planungsbüros könnten dort fünf Bäume gepflanzt werden, die über einen Rundweg zu erreichen sind. In den Urnenröhren könnten bis zu drei verrottbare Urnen bestattet werden. Weil das Gelände naturbelassen bleiben soll, werden dort keine Grabsteine erlaubt sein, sondern nur kleine Namenstafeln an die Verstorbenen erinnern. Bereits 2014 soll der Entwurf umgesetzt werden, antwortete Bug auf die Frage einer Bürgerin.
Zur Diskussion stellte Bug im Pfarrheim auch drei Entwürfe zur Gestaltung der Freifläche neben der Parkscheune in Burkardroth. Vorgeschlagen wurde, dass dort ein Info-Punkt, eine öffentliche Toilette, Bäume und eine Sitzgarnitur angebracht werden könnten. Ob Bäume dort gebraucht würden, stellte Erhard Wehner in Frage. Er machte darauf aufmerksam, dass 50 Prozent der Leute sich aufgrund der Enge nicht trauten, in die Parkscheune zu fahren. Erhard schlug vor, dort lieber weitere Parkplätze anzulegen. Eine weitere Idee war, das Hochkreuz neben dem alten Kindergarten oder den Brunnen vom Marktplatz auf der Freifläche an der Gerberscheune zu platzieren.
Weil die Baulücke ursprünglich geschlossen werden sollte, brachte Lindhorst Kirchner die Anregung, dort ein Ärztehaus zu errichten. Aber eine Arztpraxis ist laut Bürgermeister Bug beim Bau eines Pflegezentrums (wir berichteten) am Ortsausgang Richtung Stangenroth geplant.
Leere Kassen und schlechte Wege bereiten den Jagdgenossen künftig Probleme, sagte Karl Schneider. Die Hälfte der Kosten, wie bisher, in die Wegesanierung zu investieren, könnten die Jagdgenossen künftig nicht mehr stemmen. Er schlug eine Kostenaufteilung von 70 Prozent Gemeinde und 30 Prozent Jagdgenossen vor. Auch sollte die Gemeinde einen Bagger bzw. Gräder anschaffen, eine Baumaschine mithin, mit der man große ebene Flächen erstellen kann. Das ist laut Rathauschef zu teuer für die Gemeinde. Man könne aber überlegen, eine Firma mit den Arbeiten zu beauftragen.
Kritisiert äußerte Hans-Peter Schmitt noch vor dem ersten Schnee am gemeindlichen Winterdienst. Der fahre "planlos durch die Gegend". Bug hingegen will immer wieder gehört haben, dass der Winterdienst in Burkardroth hervorragend sei.